Im dritten Teil der beliebten Reihe haben sich Gru und seine
Kollegin Lucy, mit der er auch privat verbandelt ist, zusammen mit den drei
Adoptivtöchtern Margo, Edith und Agnes in ihrem neuen Familienleben
eingerichtet. Gru und Lucy arbeiten nach wie vor bei der Anti-Schurken-Liga.
Als es Gru nicht gelingt, den aktuellen Bösewicht Balthazar Bratt dingfest zu
machen, wird er von der neuen Leiterin der Liga gefeuert. Aus Solidarität
stellt sich Lucy auf seine Seite – und dann sind plötzlich beide arbeitslos.
Die Minions, die natürlich wieder mit von der Partie sind,
hoffen darauf, dass Gru sich nun erneut dem Schurkentum zuwendet, aber Gru hat
damit, wie er versichert, endgültig abgeschlossen. Er versinkt ob seiner
Arbeitslosigkeit in einer Depression, diese Gunst der Stunde nutzen die kleinen
Helfer zu einer Meuterei, aufgestachelt und angeführt von Minion Mel. Sie
verlassen Gru, um sich selbständig zu machen, lediglich Jerry und Dave, die den
Aufstand vertrödelt haben, bleiben an seiner Seite.
Unerwartet bekommt Gru die Nachricht vom Tod seines Vaters,
zu dem er keinen Kontakt hatte. Zu seiner großen Überraschung erfährt er von
einem Zwillingsbruder namens Dru, den er nie kannte, weil die Eltern nach ihrer
Trennung jeweils eines der Kinder bei sich behielten.
Gru, Lucy und die Mädchen nehmen Drus Einladung an, ihn in
seiner Heimat Freedonia zu besuchen, und dort erleben alle fünf eine
Überraschung nach der anderen, denn Freedonia ist ein buntes Land mit äußerst
bunten und eigenartigen Bewohnern.
Dru entpuppt sich als Schönling mit vollem, blonden Haar,
umwerfendem Charme und unermesslichem Reichtum, also in jeder Hinsicht das
Gegenteil von Gru, was nicht geeignet ist, diesen aus seiner miesen Stimmung zu
reißen. Aber Dru gesteht, dass er von ihrem Vater nie anerkannt worden sei, er
möchte nun nach dessen Tod von Gru lernen, wie man ein richtiger Schurke wird.
Gru zögert zunächst, lässt sich aber darauf ein, um endlich den Bösewicht
Balthazar Bratt zur Strecke zu bringen.
Es folgen haarsträubende Abenteuer der beiden im schrägen
Freedonia, aber auch der abtrünnigen Minions, die alleine nicht unbedingt
besser zurecht kommen. So mischen sie eine Casting-Show und anschließend den
Knast auf, in dem sie alle zusammen landen.
Der Film ist gewohnt bunt und laut, bietet aber auch nette
Moment, in denen es um Familienbande und Familiengefühle geht. Lucy versucht
ihrer neuen Mutterrolle gerecht zu werden, während Gru und Dru immer wieder mit
brüderlicher Konkurrenz und Eifersüchteleien zu kämpfen haben, bis sie sich
schließlich zusammenraufen. Beide akzeptieren sich am Ende wie sie sind,
versuchen nicht mehr, so zu sein, wie der andere und machen auch nicht mehr
ihre Eltern für ihr Schicksal verantwortlich, eine schönes Beispiel von
gelungener Familientherapie.
Balthazar Bratt, der gewohnt gerissene Schurke in dieser
Geschichte, ist ein ehemaliger Kinderstar der 80ger Jahre, dessen
hoffnungsvolle Karriere im Fernsehen abrupt beendet war, als sich Pickel und
Stimmbruch einstellten. Seither versucht er verzweifelt ein Comeback und als
ihm dieses nicht gelingt, beginnt er einen fürchterlichen Rachefeldzug gegen
Hollywood, den am Ende nur Gru stoppen kann.
Wer die beiden ersten Filme liebte, wird auch diesen dritten
Teil mögen, er sprudelt, wie gewohnt, über vor Ideen und von den Minions
bekommt man ohnehin nie genug.
Regie: Pierre Coffin, Kyle Balda
Drehbuch: Cinco Paul & Ken Daurio; Eric Guillon
Musik: Heitor Pereira
Originalsongs und Themen: Pharrell Williams
Sprecher (Original): Steve Carell, Kristen Wiig, Trey
Parker, Miranda Cosgrove, Dana Gaier, Nev Scharrel, Steve Coogan, Julie
Andrews, Jenny Slate, Andy Nyman
Sprecher (Deutsch): Oliver Rohrbeck, Martina Hill,
Joko Winterscheidt, Friedel Morgenstern, Zalina Sanchez Decke, Hannah Kunze,
Marco Rima, Kerstin, Sanders-Dronseif, Lilian Klebow, Julien Bam
USA 96 Minuten
Ohne Altersbeschränkung
Deutscher Kinostart: 06. Juli 2017
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