Man hat es nicht leicht als Teenager, dem das Leben so gar
nichts zu bieten scheint und man sich fühlt, als gehöre man nirgendwo so
richtig dazu. Es ist das Jahr 1987, Charlie Watson lebt in einer kalifornischen
Kleinstadt, ihr Vater ist verstorben, der Stiefvater zwar bemüht, aber weder er
noch ihre Mutter scheinen sie richtig zu verstehen, und der kleine Stiefbruder
nervt. Geld für ein eigenes Auto gibt es auch nicht, bis Charlie an ihrem 18.
Geburtstag auf einem Schrottplatz einen alten knallgelben VW Käfer entdeckt.
Sie liebt es, an Autos herumzuschrauben, ein Hobby, das sie mit ihrem
verstorbenen Vater geteilt hat, und so holt sie den Käfer heim, um ihn wieder
auf Vordermann zu bringen.
Was sie nicht weiß ist, dass es sich bei dem Gefährt um den
Autobot B-127 handelt, der von seinem Anführer Optimus Prime auf die Erde
geschickt wurde, um dort nach dem verlorenen Kampf um Cybertron eine neue Basis
aufzubauen. Aber B-127 hatte einen schlechten Start, eine Armeeeinheit um Agent
Burns (John Cena) und ein kurzes Scharmützel mit dem hinterhergereisten
Decepticon Blitzwing hat ihn arg ramponiert. Vor allem hat er seine Stimme
verloren und ist ziemlich verängstigt und verstört, als Charlie bei ihrem
Versuch, den gelben Käfer zu reparieren, auf sein Geheimnis stößt und der
Autobot plötzlich in seiner ganzen (auseinandergefalteten) Größe vor ihr steht.
Nachdem beide ihren anfänglichen Schrecken überwunden haben, entwickelt sich
schnell eine rührende Beziehung zwischen ihnen, ohne dass es allzu kitschig wird.
Als Vorgeschichte zu den späteren Transformers-Abenteuern
angelegt, erfahren wir hier, wie B-127 zu seinem Namen und zu seiner
Radiosprache kommt, aber der Film ist mehr als ein Prequel, das Fragen
beantwortet, die nie gestellt wurden. Es ist der Versuch, aus der
actionlastigen und stellenweise als sexistisch verschrienen Bombastreihe ein
familientaugliches Abenteuer mit Seele zu machen, und der Versuch darf als
gelungen angesehen werden. Die Protagonistin Hailee Steinfeld füllt ihre Rolle überzeugend aus und
eröffnet der Filmreihe aufgrund ihrer schauspielerischen Qualitäten eine neue
ungekannte Dimension.
„Bumblebee“ ist ein charmanter Ausflug in die zur Zeit so
angesagten 80ger Jahre und die Geschichte um Charlie und Bumblebee erlaubt sich
augenzwinkernd jede Menge musikalische oder filmische Anspielungen auf diese
Zeit. Daneben gibt es nette King-Kong-Momente, aber mehr noch steckt in
Bumblebee ein heimatloser, verängstigter E.T., der jede Menge Zuwendung
braucht, und die Älteren werden sich hin und wieder an Herbie, den „tollen
Käfer“ erinnern, wenn Charlie und Bumblebee die Straßen unsicher machen.
Absolutes Highlight sind bezeichnenderweise nicht die
Tranformers-Kampfsequenzen, von denen es auch hier ein paar gibt, sondern der
neugierige, aber absolut tapsige und ungeschickte Bumblebee, der ein Wohnzimmer
zerlegt, das einfach nicht auf seine Körpermaße zugeschnitten ist.
So machen die „Transformers“ wieder Spaß, ein Wohlfühlfilm für alle Generationen!
So machen die „Transformers“ wieder Spaß, ein Wohlfühlfilm für alle Generationen!
Regie: Travis
Knight
Drehbuch:
Christina Hodson
Kamera:
Enrique Chediak
Production Design:
Sean Haworth
Musik: Dario
Marianelli
Darsteller:
Hailee Steinfeld,
Dylan O'Brian, Megyn Price
FSK 12
113 min
Deutscher Kinostart:
20. Dezember 2018
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen