Die Äußeren Hebriden vor der Westküste Schottlands sind eine
unwirtliche Gegend. Der knorrige Rory MacNeil (Brian Cox) hat dort sein ganzes
Leben auf einer kleinen Insel namens Vallasay verbracht. Die raue Natur und die
Abgeschiedenheit haben ihn geprägt, er ist eigensinnig, eigenbrötlerisch und
aufgrund einer uralten Fehde mit dem Campbell-Clan dem gleichaltrigen Alaistar
Campbell (Clive Russell) in tiefer Feindschaft verbunden. Beide sind in den
70gern, es geht ihnen gesundheitlich schlecht, aber Rory hat den Ehrgeiz,
Alaistar um jeden Preis zu überleben. Nur aus diesem Grund macht er sich auf
den Weg, seinen Sohn Ian (JJ Feild), dessen Frau Emily (Thora Birch) und Baby
Jamie (Oliver und Elliot Epps) im weit entfernten San Francisco zu besuchen, um
dort einen richtigen Arzt statt des heimischen Veterinärs aufzusuchen.
Rory und Ian sind sich, nicht nur aufgrund der räumlichen
Entfernung, fremd geworden, und die Großstadt ist nicht Rorys Revier. Ian ist
als Souschef in einem angesagten Restaurant der Stadt mit seiner Molekularküche
sehr erfolgreich, seine Frau Emily arbeitet als PR-Managerin, beide bewohnen
ein schickes Appartement im 15. Stock eines Hochhauses, Ians Leben könnte sich
nicht drastischer von dem einfachen Leben seiner Kindheit unterscheiden.
Unaufgearbeitete alte Familiengeschichten lassen Vater und Sohn immer wieder
aneinander geraten, zu Emily findet Rory auch keinen rechten Zugang, einzig
zwischen ihm und Baby Jamie gibt es von Anfang an eine innige und zärtliche Verbindung.
Ihm kann Rory alles von Vallasay und den Traditionen und Werten erzählen, die
ihm so wichtig sind, und Jamie scheint alles zu verstehen…
Ian und Emily besorgen Rory einen Termin bei einem
Spezialisten und während der Tage, die er auf die Ergebnisse der ärztlichen
Untersuchungen wartet, trifft er in einem Museum vor einer Gruppe von
etruskischen Terrakotta-Statuen auf Claudia (Rosanna Arquette), die ihm das
Geheimnis der Statuen erklärt, welche im Sterben ein geheimnisvolles Lächeln
auf ihren Lippen tragen und damit Hoffnung auf einen glücklichen Tod machen.
Zwischen beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte, zusammen mit den
Gefühlen für seinen Enkel Jamie entdeckt Rory noch einmal spät auf seinem
Lebensweg tiefgehende neue Seiten an sich.
Außerdem gerät er durch Zufall in eine Universitätsstudie,
ein Professor (Peter Coyote) ist ganz entzückt, jemanden gefunden zu haben, der
das aussterbende Gälisch spricht und Rory braucht nichts weiter zu tun, als zu
reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, während eine Gruppe von
interessierten Wissenschaftlern seine Geschichten für die Nachwelt aufnimmt.
Schließlich liegt die Diagnose des Arztes vor, Rory hat
Krebs im Endstadium und wird bald sterben. So grotesk es für alle anderen
klingt, erst als er hört, dass sein alter Widersacher Alastair Campbell in
Vallasay vor ihm gestorben ist, ist Rory bereit, sich mit seinem eigenen Tod
auseinander zu setzen. Nun kann er auch wieder auf Ian zugehen, er beginnt,
dessen Lebensstil zu akzeptieren, aber es ist Baby Jamie, auf den er seine
Hoffnungen projiziert. Ihm will er die alte Heimat nahe bringen, die Ian so
lange Zeit abgelehnt hat, und bei einer gemeinsamen Reise zu viert dorthin
scheint ein Funke überzuspringen, der die drei Generationen wieder miteinander versöhnt
und Rory kann in Ruhe sterben.
Der Film, produziert von dem sechsfachen Oscar®-Gewinner
Arthur Cohn, basiert auf dem Bestseller-Roman „La Sonrisa Etrusca“ von José
Luis Sampedro und ist der erste Spielfilm des Regieduos Mihal Brezis und Oded
Binnun. Es ist eine anrührende Geschichte voller Emotionen, die Gefühl und
Seele anspricht, ohne kitschig zu werden oder in Klischees zu verfallen, mit
grandiosen Landschaftsbildern und einem wunderbaren Brian Cox, der den
störrischen Rory sperrig und mit zerknautschtem Gesicht zum Leben erweckt. Ein
Wunder sind auch die Darsteller des kleinen Jamie. Kaum ein Jahr alt, schauen
sie verschmitzt und gleichzeitig unglaublich wissend in die Welt und auf den
alten Mann und lassen ihrer beider heimliche Komplizenschaft so glaubwürdig
wirken, als hätten sie tatsächlich heimlich das Drehbuch gelesen.
Kamera: Javier Aguirresarobe
Musik: Frank Ilfman
Produktion: Arthur Cohn
Darsteller: Brian Cox, Rosanna Arquette, JJ Feild,
Thora Birch, Tim Matheson, , Peter Coyote, Treat Williams
Kinostart: 12. April 2018
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