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Mittwoch, 15. August 2018

Film-Rezensionen: Christopher Robin


Im Jahre 1966 veröffentlichte Disney mit „Winnie Puuh und der Honigbaum“ den ersten animierten Kurzfilm, der auf den beliebten Geschichten von Autor A. A. Milne basiert. Zahlreiche weitere animierte Kurz- und Langfilme folgten.

Mit „Christopher Robin“ erleben die niedlichen Stofftiere nun ihr erstes Live Action-Abenteuer, allerdings in einer Fortführung der Kindergeschichten, denn irgendwann im Leben kommt der Tag, an dem man die Kindheit hinter sich lassen und in die Welt der Erwachsenen eintreten muss. Auch Christopher Robin (Ewan McGregor) hat den Hundertmorgenwald, seinen Honig liebenden Freund Puuh und die anderen längst verlassen. Er ist erwachsen, lebt mit seiner Frau Evelyn (Hayley Atwell) und der kleinen Tochter Madeline (Bronte Carmichael) in London und geht einem öden Job nach, der immer mehr Zeit in seinem Leben einnimmt, auf Kosten seiner Familie rackert er sich sogar an den Wochenenden ab.
Als ihm alles über den Kopf zu wachsen scheint, taucht plötzlich der auch etwas in die Jahre gekommene Bär Puuh in London auf und ChristopherRobin wird von seinen Erinnerungen an die schöne Zeit als kleiner Junge eingeholt. Er versucht zwar, den Bären und alles, wofür dieser steht, wieder loszuwerden, aber am Ende sind es die alten Freunde Ferkel, I-Aah und Tigger, und vor allem Puuh mit seinen schlichten Weisheiten, die ihm den Weg zeigen, wie man auch als Erwachsener die einfache Freude am Leben zurückbekommt.














Der Film ist ein liebenswertes, herzerwärmendes, wenn auch nicht durchgehend fröhliches Werk. Gerade am Anfang erleben wir die Tristesse, die ein freudloses Erwachsenenleben in der Tretmühle eines ungeliebten Jobs bei einem ausbeuterischen Chef bedeutet. Kleine aber humorvolle Szenen zwischen Christopher Robin und seinem alten Bären sind der Schlüssel zu einer verloren geglaubten Welt, kein reiner Kinderfilm, ein Familienfilm und ein Film für alle, die sich nach Verlust der kindlichen Unbeschwertheit in ihrem Herzen einen Raum für Träume und Phantasie bewahrt haben. Wer tief in seinem Innern die Idee mit sich trägt, wie schön es einmal wieder wäre, mit seinem Lieblingsteddy unter dem Arm mit diesem in ein Gespräch vertieft durch die Straßen zu streifen, der wird sich in diesem Film wiederfinden. Die anderen sind wahrscheinlich zu eingespannt in ihrem Job oder zu actionhungrig, um sich im Kino einen beschaulichen, nostalgischen Film anzuschauen.



"Ein Tag ohne einen Freund ist wie ein Topf
ohne einen einzigen Tropfen Honig darin."
Winnie Puuh




Regie: Mark Forster
Drehbuch: Alex Ross Perry, Tom McCarthy, Allison Schroeder b/a story von Ross Perry, Greg Brooker, Mark Steven Johnson und den Charakteren von A. Al Milne und Ernest Shepard
Kamera: Matthias Koenigswieser
Musik: Jon Brion, Geoff Zanelli

Im Gedenken an Jóhann Jóhannsson und Mike Povey

Darsteller:
Ewan McGregor, Hayley Atwell, Bronte Carmichael, Mark Gatiss


              104 min.

        Deutscher Kinostart: 16. August 2018











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