Im Jahre 1966 veröffentlichte Disney mit „Winnie Puuh und
der Honigbaum“ den ersten animierten Kurzfilm, der auf den beliebten
Geschichten von Autor A. A. Milne basiert. Zahlreiche weitere animierte Kurz-
und Langfilme folgten.
Mit „Christopher Robin“ erleben die niedlichen Stofftiere
nun ihr erstes Live Action-Abenteuer, allerdings in einer Fortführung der
Kindergeschichten, denn irgendwann im Leben kommt der Tag, an dem man die
Kindheit hinter sich lassen und in die Welt der Erwachsenen eintreten muss. Auch
Christopher Robin (Ewan McGregor) hat den Hundertmorgenwald, seinen Honig
liebenden Freund Puuh und die anderen längst verlassen. Er ist erwachsen, lebt
mit seiner Frau Evelyn (Hayley Atwell) und der kleinen Tochter Madeline (Bronte
Carmichael) in London und geht einem öden Job nach, der immer mehr Zeit in
seinem Leben einnimmt, auf Kosten seiner Familie rackert er sich sogar an den
Wochenenden ab.
Als ihm alles über den Kopf zu wachsen scheint, taucht
plötzlich der auch etwas in die Jahre gekommene Bär Puuh in London auf und
ChristopherRobin wird von seinen Erinnerungen an die schöne Zeit als kleiner
Junge eingeholt. Er versucht zwar, den Bären und alles, wofür dieser steht,
wieder loszuwerden, aber am Ende sind es die alten Freunde Ferkel, I-Aah und Tigger,
und vor allem Puuh mit seinen schlichten Weisheiten, die ihm den Weg zeigen,
wie man auch als Erwachsener die einfache Freude am Leben zurückbekommt.
Der Film ist ein liebenswertes, herzerwärmendes, wenn auch
nicht durchgehend fröhliches Werk. Gerade am Anfang erleben wir die Tristesse,
die ein freudloses Erwachsenenleben in der Tretmühle eines ungeliebten Jobs bei
einem ausbeuterischen Chef bedeutet. Kleine aber humorvolle Szenen zwischen
Christopher Robin und seinem alten Bären sind der Schlüssel zu einer verloren
geglaubten Welt, kein reiner Kinderfilm, ein Familienfilm und ein Film für
alle, die sich nach Verlust der kindlichen Unbeschwertheit in ihrem Herzen
einen Raum für Träume und Phantasie bewahrt haben. Wer tief in seinem Innern
die Idee mit sich trägt, wie schön es einmal wieder wäre, mit seinem
Lieblingsteddy unter dem Arm mit diesem in ein Gespräch vertieft durch die
Straßen zu streifen, der wird sich in diesem Film wiederfinden. Die anderen
sind wahrscheinlich zu eingespannt in ihrem Job oder zu actionhungrig, um sich
im Kino einen beschaulichen, nostalgischen Film anzuschauen.
"Ein Tag ohne einen
Freund ist wie ein Topf
ohne einen einzigen Tropfen Honig darin."
Winnie Puuh
ohne einen einzigen Tropfen Honig darin."
Winnie Puuh
Regie: Mark
Forster
Drehbuch: Alex Ross
Perry, Tom McCarthy, Allison Schroeder b/a story von Ross Perry, Greg Brooker,
Mark Steven Johnson und den Charakteren von A. Al Milne und Ernest Shepard
Kamera: Matthias
Koenigswieser
Musik: Jon Brion,
Geoff Zanelli
Im Gedenken
an Jóhann Jóhannsson und Mike Povey
Darsteller:
Ewan McGregor, Hayley Atwell, Bronte Carmichael, Mark Gatiss
Ewan McGregor, Hayley Atwell, Bronte Carmichael, Mark Gatiss
104 min.
Deutscher Kinostart:
16. August 2018
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