Paul (Frederick Lau) und Julia (Hannah Herzsprung) leben glücklich mit ihrer kleinen Tochter Lilly (Romy Schroeder) in einem großen Haus bei München. Da schlägt das Schicksal unbarmherzig zu: Julia stirbt und Paul muss trotz seiner eigenen Trauer stark sein und allein für sich und seine Tochter sorgen. Aber Lilly scheint einen eigenen Weg gefunden zu haben, weiter mit ihrer Mutter zu kommunizieren…
Der Film, der – wieder einmal – auf einer wahren Geschichte beruht, versucht, zwei Ebenen miteinander zu verknüpfen, eine reale und eine magische. Wenn Lilly sich mit ihrer verstorbenen Mutter auf dem Dachboden trifft, wo diese sich ihr stets in Begleitung einer kleinen weißen Wolke zeigt, hätten dies wirklich bezaubernde und anrührende Momente voll magischem Realismus sein können, aber leider schafft es die Inszenierung nicht, eine solche Stimmung zu kreieren. Dafür zeigt sich eine Art von magischem Un-Realismus auf der anderen Ebene, wenn Vater Paul, der als Krankenpfleger arbeitet, die Raten für das riesige Haus im Speckgürtel von München nicht mehr zahlen kann, aber sein Banker ihm versichert, er werde „ein gutes Wort für ihn beim Vorstand einlegen“. Es flattern ohne weitere Konsequenzen Mahn- und schließlich Vollstreckungsbescheide herein, Makler und Umzugsleute wirken wie die Abziehbilder ihres Berufstandes, eine kluge Oberärztin hat immer ein offenes Ohr für Pauls Nöte und dabei Augen wie ein Lachs – netter Gag, aber auch nicht so amüsant, um ihn gleich mehrfach einzubringen.
Am Ende bleiben jede Menge trauriger Momente – es ist ja auch eine traurige Geschichte – deren Schwere durch die viel zu uninspirierten Dachbodenszenen zu keinem Zeitpunkt aufgefangen wird, um sie, wie es die kleine weiße Wolke andeutet, in höhere und bessere Sphären empor zu heben.
Regie: Alain Gsponer
Drehbuch: Dirk Ahner, Chris Silber
Kamera: Daniel Gottschalk
Schnitt: Patricia Rommel
Musik: Sebastian Fillenberg, Niki Reiser
Besetzung:
Frederick Lau, Romy Schroeder, Hannah Herzsprung, Barbara Auer, Kida Khodr Ramadan, Nicolette Krebitz, Reinout Scholten van Aschat
Warner Bros. Pictures Germany
2022
112 min.
FSK: 12
Deutscher Kinostart: 28. April 2022
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=WfTr_O-ViOA
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