Eigentlich wollte ich zum Start etwas über die brennenden
Fragen unserer Tage schreiben – Terrorgefahr, Flüchtlinge, Griechenland (da war
doch mal was?) – aber dann drängte sich ein anderes Thema auf, an dem ich nicht
einfach vorbeigehen konnte: Chia-Samen!
Vom (teuren) Geheimtipp hat es dieses neue Nahrungsmittel
mittlerweile bereits in die Regale der Supermärkte geschafft. Nicht die
Salbeipflanze aus der Familie der Lippenblütler an sich, sondern ihre kleinen
Samenkörner erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, gaben sie angeblich schon
den Mayas und Azteken Kraft und Stärke. Das kann so verkehrt nicht sein, denkt
man sich. Sieht man einmal davon ab, dass dieses Nahrungsmittel den weiten Weg
von Mexiko in unsere Küchen zurücklegen muss.
Die kleinen Körner sollen einen hohen Anteil der viel
gepriesenen ungesättigten (essentiellen) Fettsäuren enthalten, einen ebenso
bemerkenswerten Anteil Eiweiß sowie Vitamin B, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink…
wer hat uns dieses Wundermittel eigentlich so lange vorenthalten?
Bisher gibt es auch noch keinerlei Warnhinweise, diese
werden aber sicher nicht lange auf sich warten lassen. Ein neues Produkt
durchläuft in der Regel einen bestimmten Zyklus, am Anfang steht Begeisterung,
bald gefolgt von einer gewissen Ernüchterung, die in manchen Fällen schnell in
Panik übergeht. Bevor es soweit kommt, werde ich das Produkt beherzt im
Selbstversuch testen, was soll schon passieren? Der Geschmack ist neutral, man
kann die Körner ohne Probleme über alles schütten oder in alles hineinmischen,
ich fühle schon, wie sie ihr segensreiches Werk in meinem Körper in Angriff
nehmen, vegan und glutenfrei. Ich muss auf dem richtigen Weg sein…
Gerade habe ich gelesen, dass die altbackenen Leinsamen
einen ähnlichen Effekt haben… Na ja…
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