Blog-Archiv

Dienstag, 15. September 2020

Im Kino: Hello Again – Ein Tag für immer

Desillusioniert durch die Streitereien ihrer Eltern hat Zazie (Alicia von Rittberg) schon früh sämtliche Illusionen über Ehe und die große Liebe verloren. Sie lebt mit zwei Freunden – Anton, der nicht "Nein" sagen kann (Edin Hasanovic) und dem Frauenflachleger Patrick (Samuel Schneider) – in einer WG, die das Motto pflegt: „Freundschaft ist Gold, Beziehung ist Blech". Als ihr eines Tages die Hochzeitseinladung ihres einstigen Kindergartenkumpels Philipp (Tim Oliver Schultz) und ihrer damaligen Erzrivalin Franziska (Emilia Schüle) ins Haus flattert, setzt sie alles daran, Philipp vor dem Fehler seines Lebens zu bewahren, aber durch eine Laune des Universums – oder durch die philosophische Gedanken einer Toilettenfrau? – erlebt Zazie diesen Hochzeitstag immer und immer wieder, bis sie am Ende endlich erkennt, dass sie sich auf einem Weg in ein glückliches (Beziehungs)Leben bisher in erster Linie selbst im Weg gestanden hat.

Und täglich grüßt das Murmeltier… Natürlich stand der Klassiker der Zeitschleifengeschichten auch bei dieser deutschen Komödie Pate, aber was dort so wunderbar funktioniert hat, hakt und knirscht hier leider ein wenig. Die Entwicklung der Hauptfigur ist zwar nachvollziehbar, aber die an sich charmante Idee, in einer solchen Zeitschleife einen einmal begangenen Fehler oder Fauxpas solange korrigieren zu können, bis es endlich passt, wird leider nicht so leichtfüßig und charmant umgesetzt, wie sie es verdient hätte. Es mag an der Hauptdarstellerin liegen, die eher nervtötend als liebenswert hektisch agiert, oder an den nicht immer zündenden Witzen. Die Figur des Anton –  von Edin Hasanovic ansonsten angenehm zurückhaltend dargestellt – sorgt für einige (überflüssige) Slapstickeinlagen, und das Beziehungsgeflecht zwischen Zazie und ihren WG-Mitbewohnern entwickelt sich erwartbar.

Dass am Ende dennoch eine leichte Sommerkomödie herausgekommen ist, liegt dann doch wieder an der nach wie vor märchenhaften Ausgangsidee: Wer hätte sich nicht schon einmal gewünscht, eine gründlich misslungene Aktion noch einmal und so lange wiederholen zu dürfen, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist?

  

Regie: Maggie Peren

Drehbuch: Maggie Peren

Kamera: Marc Achenbach

Schnitt: Robert Hauser

Musik: Superstrings

 

Darsteller:

Alicia von Rittberg, Edin Hasanovic, Tim Oliver Schultz, Emilia Schule, Samuel Schneider

 

D 2020

Warner Bros. Pictures Germany

92 min.

Deutscher Kinostart: 17. September 2020

 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen