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Dienstag, 26. Juli 2022

Heimkino: The Lost City – Das Geheimnis der Verlorenen Stadt (The Lost City)

Loretta Sage (Sandra Bullock) ist Autorin einer erfolgreichen Liebes- und Abenteuerbuchreihe, für die Frauenschwarm Alan (Channing Tatum) als Cover-Model agiert. Als Loretta nach der Präsentation ihres aktuellen Werks von dem exzentrischen Milliardär Abigail Fairfax (Daniel Radcliffe) zur Entzifferung einer alten Schatzkarte auf eine geheimnisvolle Insel entführt wird, macht sich Alan zu ihrer Rettung auf, und unversehens erleben Loretta und er die Dschungelabenteuer live, über die Loretta sonst nur schreibt…

In diesem furios und witzig in Szene gesetzten Film im Stil von „Romancing the Stone“ („Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“) und „Indiana Jones“, geht diesmal die Protagonistin erfrischend herzhaft zu Werke, während dem Möchtegern-Helden ein ums andere Mal ein Missgeschick zustößt. Allerdings wirkt auch die Dame nicht in jeder Situation souverän, zumal sie sich in der für solche Filme offenbar unvermeidlichen Abendgarderobe bewegt, in diesem Fall ein schreiend greller Glitzeranzug, für den Urwald denkbar ungeeignet. Aber mit genau solchen Elementen spielt der Film sehr geschickt, das Vorhersehbare geschieht auch meistens, aber immer mit einem Augenzwinkern und einer charmanten Portion Selbstironie, die beiden Hauptfiguren gut zu Gesicht steht. Allein Brad Pitt erlebt einen eher krassen Moment, den man in dieser Form nicht erwartet hätte, weil er für einen kurzen Moment mit der ansonsten so albern-heiteren Stimmung brutal bricht.

Sandra Bullocks Mimik wirkt an manchen Stellen zwar ein wenig eingefroren, aber ihr und Channing Tatum sieht man dennoch Spielfreude und –witz an, und Daniel Radcliffe zeigt einmal mehr, dass er sich seit Harry Potter beeindruckend weiterentwickelt hat. Alles in allem ein äußerst unterhaltsamer, weil handwerklich gut gemachter Film, gerade das Richtige in unfrohen Zeiten wie diesen.

  

Regie: Aaron Nee, Adam Nee

Drehbuch: Oren Uziel, Dana Fox, Adam & Aaron Nee

Kamera: Jonathan Sela

Schnitt: Craig Alpert

Musik: Pinar Toprak

 

Besetzung:

Sandra Bullock, Channing Tatum, Daniel Radcliffe, Da’Vine Joy Randolph, Brad Pitt, Oscar Nuñez, Patti HarrisonBowen Yang

 

Paramount Pictures Germany

2022

112 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 21. April 2022

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=m9oArdbc7e4 (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=nfKO9rYDmE8 (Englisch)

 

THE LOST CITY – DAS GEHEIMNIS DER VERLORENEN STADT
ab 21. Juli als Download zum Kaufen erhältlich 
ab 4. August auf 4K Ultra HD, Blu-ray, DVD und als Video on Demand

 

Heimkino: jackass 5 movie collection

Wer den ab März 2022 im Kino gestarteten letzten Streich der Truppe um Johnny Knoxville „Jackass Forever" dort verpasst hat, bekommt jetzt die Möglichkeit, das Versäumte im Heimkino nachzuholen. Doch damit nicht genug, in der im Titel genannten Sammlung gibt es dazu noch vier zwischen 2002 und dem 2013 erschienene weitere Filme, einschließlich des Spin offs „Bad Grandpa“ – wahrlich ein Höllentrip voller verrückter, wahnsinniger, idiotischer, brutal schmerzhafter und grandios unterhaltsamer Stunts, das Spiel mit der Schadenfreude wird offensichtlich nicht alt.

Bei Stunts geht man normalerweise davon aus, dass deren Ausführung zuvor bis ins kleinste berechnet wurden, um das Risiko maximal zu verringern, ob dies tatsächlich gewährleistet ist, wenn man gefährliche Tiere wie Stiere, Bären oder Geier – von Bienen, Spinnen oder Skorpionen einmal ganz abgesehen – in die Show einbindet, daran bestehen dann doch erhebliche Zweifel. Und die Späße sind – buchstäblich – so weit unten angesiedelt, dass zarte Gemüter und Schöngeister dem Ganzen Spektakel eher verstört beiwohnen werden, wenn sie sich die Filme überhaupt antun wollen – aber niemand sage hinterher, er sei nicht gewarnt worden!

Für alle anderen sind die Filme ein Riesenspaß, und genau den scheinen auch die Akteure selbst zu haben, völlig schmerz- und schambefreit zünden sie ein Feuerwerk irrer Mutproben, dass einem Hören und Sehen vergeht, und haben damit für alle Nachahmer im Internet die Latte – öhöm… – noch einmal recht hochgelegt. So wie in anderen Formaten Titten und Ärsche die Hauptrolle spielen, sind es hier immer wieder Schwänze und Eier, die mit Lust am Schmerz malträtiert werden, so dass der obligatorische Warnhinweis, der diesen Filmen stets voran- und noch einmal nachgestellt wird, eigentlich überflüssig sein dürfte: Wer würde diese Dinge tatsächlich freiwillig und in aller Öffentlichkeit nachmachen???

Die Jungs – und eher wenigen Mädels – schenken sich nichts, Knoxville und Steve-O sind zwar in die Jahre gekommen und bei einigen wie Steve hat ihr Tun offensichtlich doch Spuren hinterlassen., ihr kindlicher Spaß am Zerstören und Quälen ist es auf keinen Fall. Vielleicht sind es die aktuellen Zeiten, aber die Filme kommen irgendwie genau richtig, die krudeste Mischung aus Dschungel-Camp und „Versteckte Kamera“, die man sich vorstellen kann, völlig sinn- und geschmacklos, dabei voller scheinbar unbeschwertem pubertärem Anarcho-Humor, nicht nachdenken, einfach nur „genießen“, alles andere ist schon deprimierend genug!.

 

 

Stab „Jackass Forever"

 Regie: Jeff Tremaine

Drehbuch: nach Konzepten von Jason 'Wee Man' Acuña, Eric André, Derrick Beckles, Colton Dunn, Dave England, Spike Jonze, Johnny Knoxville, Nick Kreiss, Knate Lee, Preston Lacy, Bam Margera, Ehren McGhehey, Chris Pontius, Sarah Sherman, Steve-O, Jeff Tremaine, Andrew Weinberg

Kamera: Dimitry Elyashkevich

Schnitt: Sascha Stanton Craven, Matthew Kosinski, Matthew Probst

Musik: Joseph Shirley

 

Besetzung:

Johnny Knoxville, Steve-O, Chris Pontius, Dave England, Jason „Wee-Man“ Acuña, Ehren McGhehey, Preston Lacy, Sean McInerney, Zach Holmes, Davon Wilson, Eric Manaka, Rachel Wolfson, Spike Jonze. Jeff Tremaine, Dimitry Elyashkevich, Rick Kosick

 

Paramount Pictures Germany

USA 2022

96 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 10. März 2022

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=DR_c2ghqAjg (Deutsch)

              https://www.youtube.com/watch?v=FNq-QT2Jpng (Englisch)

 

5-Filme-Paket (DVD)

alle Deutsch/ Englisch mit diversen Untertitelmöglichkeiten, FSK 18:

 

- jackass der film (85 min.)

 - jackass nummer zwei (90 min.)

 - jackass 3 (90 min.)

 -jackass präsentiert: BAD GRANDPA (88 min.)

 - jackass forever (92 min.)

 

Bonusmaterial:

 Für alle, die einfach nicht genug bekommen können enthält die Box für jeden Film noch umfangreiches Zusatzmaterial, jede Menge weiterer Szenen, Outtakes, (Begleit)Kommentare der Beteiligten, Making-of und vieles mehr

 

Seit Juni fürs Heimkino erhältlich.

 

 

 


 

 

Dienstag, 19. Juli 2022

Im Kino: Monsieur Claude und sein großes Fest (Qu'est-ce qu'on a tous fait au bon Dieu?)

Monsieur Claude Verneuil (Christian Clavier) und seine Frau Marie (Chantal Lauby), deren drei Töchter durch die multikulturelle Wahl ihrer Ehemänner bei den eher konservativen Eltern für reichlich Ungemach gesorgt haben, wohnen mittlerweile gemeinsam mit allen Familienmitgliedern in demselben kleinen Ort Chinon und Monsieur Claude kann keinen Spaziergang mehr machen, ohne auf einen der Schwiegersöhne zu treffen. Als dann der 40. Hochzeitstag der Verneuils bevorsteht, beschließen, die Töchter, ein großes Fest zu organisieren, zu dem auch die jeweiligen Eltern der Schwiegersöhne aus aller Welt anreisen sollen. Erwartungsgemäß steht damit ein großer Trubel ins Haus, dem nicht alle Beteiligte gewachsen sind…

Der gebeutelte Vater Claude hat sich mittlerweile in sein Schicksal gefügt und mit der multikulturellen Vielfalt im engsten Familienkreis halbwegs abgefunden, wenn auch tief im Inneren seine urfranzösische Seele immer mal wieder rebelliert, während seine Frau längst ihren Frieden mit der neuen Situation gemacht hat. Aus diesem Zwiespalt nährten sich die Teile 1 und 2, nun im dritten Anlauf werden durch die bisher noch nicht eingeführten Familienmitglieder, nämlich die Eltern der Schwiegersöhne Chao, Rachid und David aus China, Algerien und Israel, noch einmal die Spitzen und politischen Unkorrektheiten konsequent ausgereizt, garniert mit einigem Slapstick und Klamauk. Wer sich von letzterem nicht abschrecken lässt, kann durchaus seine Freude daran haben, wie erneut in alle Richtungen ausgeteilt und niemand verschont wird. Ein schwarzer Jesus im Krippenspiel mischt die Theaterszene auf und mit dem leicht manischen deutschstämmigen Galeristen, der sich vermeintlich für Tochter Ségolènes gewöhnungsbedürftige Eingeweide-Gemälde interessiert, werden der überkandidelte Kunstbetrieb und dessen Vertreter auf die Schippe genommen, und alle Beteiligten haben sich noch immer genügend Vorurteile und Voreingenommenheiten bewahrt, um sich gegenseitig auf den Schlips zu treten.

All dies sorgt weiterhin für genügend Spaß, wenn auch nicht mehr sehr viel Neues hinzugefügt wird, abgesehen von der Ausweitung des ohnehin schon großen Schauspielerensembles, damit dürfte dann aber auch das Ende dieser Reihe erreicht sein.

 

 

Regie: Philippe de Chauveron

Drehbuch: Guy Laurent, Philippe de Chauveron (Adaption, Buch, Dialoge)

Kamera: Christian Abomnes

Schnitt: Thomas Dessane, Sandro Lavezzi

Musik: Matthieu Gonet

 

Besetzung:

Christian Clavier, Chantal Lauby, Ari Abbitan, Medi Sadoun, Frédéric Chau, Noom Diawara, Frédérique Bel, Èmilie Caen, Èlodie Fontan, Alica David, Pascal N’Zonzi, Salimata Kamate

 

Neue Visionen Filmverleih

Frk 2021

98 min.

FSK 0

Deutscher Kinostart: 21. Juli 2022

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=T9j72RC6wMw (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=ZxlLzojqHUE (Französisch)

 

 

 

Dienstag, 5. Juli 2022

Im Kino: Thor: Love and Thunder

Nach seinen letzten Abenteuern ist Gott Thor (Chris Hemsworth) eigentlich im Ruhestand. Aber, wie das so ist, ein neuer Bösewicht, Gorr (Christian Bale), hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Götter die es gibt zu eliminieren. Um ihn zu stoppen versucht Thor – wie üblich – ein Team zusammenzustellen. Mit dabei sind viele bekannte Gesichter, unter anderem seine Ex-Freundin Jane Fonda, äh Foster (Natalie Portman), die überraschenderweise seinen magischen Hammer Mjölnir schwingt. Wird es der Truppe gelingen, die (Götter)Welt zu retten?

Wieder einmal bietet das Marvel-Universum alle Kräfte auf, um seine Fangemeinde zu erfreuen und spart weder an Mensch noch an Material, d.h. die Riege der Darstellenden ist lang und wohlbekannt, wobei sich wie gewohnt auch Figuren aus anderen Handlungssträngen tummeln. Das Ganze ist locker-flockig und humorig inszeniert, aber auch ernstere Szenen und natürlich spektakuläre Kampfsequenzen kommen nicht zu kurz, alles in allem die bewährte Mischung, und wer davon einfach nicht genug bekommen kann, der ist hier wieder einmal goldrichtig.

Für eventuelle Neueinsteiger gibt es einen launigen Abriss der ersten drei Thor-Filme, nach Möglichkeit soll niemand zurück bleiben. Aber auch ein paar neue Figuren werden aufgeboten, und der von Russell Crowe ein wenig neckisch dargestellte Gottvater Zeus macht durchaus Spaß. Christian Bale dagegen legt es so gut wie nie darauf an, dass seine Figuren irgendwelchen Spaß oder gute Laune verbreiten, so ist er als mieser, fieser Götterkiller durchaus passend besetzt.

Taika Waititis zweite Regiearbeit für die Thor-Reihe macht größtenteils Spaß, zumindest wird er all denen gefallen, die seinen manchmal etwas schrägen Humor mögen. Außerdem hat Waititi sich mit rund 120 Minuten Laufzeit für einen Superheldenfilm erfreulich kurz gefasst und damit den Beweis erbracht, dass dies also durchaus möglich ist. Ansonsten bewegt sich die Handlung im bewährten Schema, aber wer würde bei einem Franchise-Werk etwas anderes erwarten, somit ein solider Sommerfilm für zwei unbeschwerte Stunden im (klimatisierten) Kino.

 


 Regie: Taika Waititi

Drehbuch: Taika Waititi, Jennifer Kaytin Robinson, b/a den Marvel comics von Stan Lee und Jason Aaron

Kamera: Barry Baz Idoine

Schnitt: Peter S. Elliot, Tim Roche, Mathew Schmidt, Jennifer Vecchiarello

Musik: Michael Giacchino, Nami Melumad

 

Besetzung:

Chris Hemsworth, Natalie Portman, Christian Bale, Tessa Thompson, Taika Waititi, Russell Crowe, Chris Pratt, Jamie Alexander, Dave Bautista, Sean Gunn, Karen Gillan, Vin Diesel (Stimme), Bradley Cooper (Stimme), Pom Klementieff

 

Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

USA

2022

125 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 06. Juli 2022

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=DuykDNe9BFs (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=Go8nTmfrQd8 (Englisch)