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Mittwoch, 16. August 2023

Im Kino: Kandahar

Nach einer eigentlich erfolgreichen Aktion im Mittleren Osten wird die Identität des Agenten Tom Harris (Gerard Butler) aufgedeckt und er muss sich alleine mit seinem Übersetzer Mo (Navid Negahban) durch eine unbarmherzige Wüstenlandschaft zum nächsten Stützpunkt in Kandahar durchschlagen, verfolgt von einer Legion ebensolcher Gegenspieler, die ihnen auf den Fersen sind.

Was wie ein konventioneller Actionfilm beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem erstaunlich differenzierten Thriller, bei dem es nicht nur die Guten und die Bösen gibt. In einer komplexen Welt mit multidimensionalen Problemen existieren keine einfachen Lösungen, und keiner der handelnden Akteure kann für sich reklamieren, auf der einzig richtigen Seite zu stehen, was deutlich zu machen in bemerkenswerter Weise gelingt. Agenten der CIA versuchen, wie so oft, Einfluss auf alles zu nehmen, was dem westlichen Weltbild nicht entspricht, und treffen dabei auf Vertreter iranischer und pakistanischer Geheimdienste, die wiederum ihre Interessen durchsetzen wollen, in einem schmutzigen Spiel mischen Taliban- und IS-Kämpfer mit, aber auch ein unabhängiger Warlord, der sich jeder Seite andient, die nur ordentlich dafür bezahlt.

In dieser Gemengelage ist alles vertreten, um die Lage so undurchschaubar zu machen, wie sie letztlich wahrscheinlich auch ist, da spielen Einzelschicksale eigentlich keine Rolle. Aber nur durch die wenigen integren Figuren kann noch etwas wie Menschlichkeit erhalten bleiben, und hieran zu arbeiten ist aller Mühen und Strapazen wert, wie die Figuren des von Gerard Butler überraschend differenziert verkörperten Agenten Harris und seines Mitstreiters Mo beweisen, obwohl auch deren beider Geschichten von Brüchen und Schicksalsschlägen geprägt sind.

Ein stimmiger und eindrucksvoll bebilderter Thriller über eine weitere Reise ins Herz der Finsternis , der bei aller Kompliziertheit seiner Handlung aber nie seine eigentliche Geschichte aus den Augen verliert und sich wohltuend von der Schlichtheit vieler ähnlich gelagerter Werke abhebt.

 


 Regie: Ric Roman Waugh

Drehbuch: Mitchell LaFortune

Kamera: MacGregor

Schnitt: Colby Parkr Jr.

Musik: David Buckley

 

Besetzung:

Gerard Butler, Farhad Bagheri, Tom Rhys Harries, Mark Arnold, Nina Toussaint-White, Bahador Foladi, David Negahban, Vassilis Koukalani

 

Thunder Road Pictures/ Leonine

2023

119 min.

FSK 16

 

Deutscher Kinostart: 17. August 2023

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=CRYZwUTvcw4 (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=tVnNShnvkqU (Englisch)

 

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