Al Gore, amerikanischer Vizepräsident unter Bill Clinton von
1993 bis 2001, wäre beinahe der 43. Präsident der USA geworden. Bei der Wahl im
Jahr 2000 hatte er zwar über 500.000 Stimmen mehr als sein Gegner, George W.
Bush. Doch Bush vereinte mehr Wahlmännerstimmen auf sich und wurde nach
mehreren erneuten Stimmauszählungen und höchstrichterlicher Überprüfung durch
den Supreme Court zum Sieger erklärt.
Gore beschäftigt sich seit längerem mit dem Thema
Umweltschutz, nach weltweiten Vorträgen zum Thema globale Erwärmung entstand
2006 die oscarprämierte Dokumentation „Eine unbequeme Wahrheit“ („An
Inconvenient Truth“). 2007 erhielt Gore für sein Engagement zur Bewusstmachung
des Klimawandels und dessen globalen Auswirkungen zusammen mit dem Weltklimarat
IBCC den Friedensnobelpreis.
Nun kommt eine Fortsetzung seines Films in die Kinos, in der
wir Al Gore rund um die Welt begleiten und hautnah dabei sind, wenn er unermüdlich
versucht, jedem, der ihm zuzuhören bereit ist in eindrucksvollen Bildern und
ebensolchen Worten darzulegen, wo die Welt, wo unser Planet, nach Ansicht der
Experten zur Zeit im Kampf gegen die globale Erwärmung steht. Die Aufnahmen von
schmelzenden Gletschern, von Überschwemmungen auf der einen und tödlichen
Dürren auf der anderen Seite rütteln einmal mehr auf, sie weisen darauf hin,
dass die Lage bedrohlich ist, aber dennoch Chancen bestehen, Maßnahmen zu
ergreifen, um die Entwicklung zumindest aufzuhalten. Welche Maßnahmen möglich
sind, dafür steht z.B. eindrucksvoll die konservativ geprägte texanischen
Kleinstadt Georgetown, der es als einer der ersten Kommunen in den USA gelungen
ist, den öffentlichen Energiebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu
decken, wie Al Gore im Film zusammen mit dem republikanischen Bürgermeister der
Stadt stolz hervorhebt.
Unterstützt wird er bei seinen Appellen rund um den Globus
von Menschen, die in dem von ihm gegründeten „Climate Reality Project“, einer
der wichtigsten Umwelschutzorganisationen, als sogenannte Climate Leader
geschult werden. Sie geben der Bewegung eine Stimme und sollen Menschen
weltweit auf die Thematik aufmerksam machen, um so das Bewusstsein der
Menschen, aber vor allem auch der Politik, für die auftretenden Veränderungen
zu schärfen.
Es braucht mehr Menschen wie Al Gore, der in allem was er
tut oder sagt aufrichtig und seriös daherkommt. Er ist eine Inspiration für
alle in seinem unermüdlichen Kampf gegen Widerstände und taube Ohren, einem
Kampf, dem er sich ernsthaft und leidenschaftlich verschrieben hat, wobei er im
Gegensatz zu früher aber auch hin und wieder Ansätze von Selbstironie zeigt.
Dies und seine unbestreitbare Eloquenz lassen ihn noch menschlicher und
überzeugender wirken, man wünscht ihm und uns allen, dass er etwas bewirken
kann, bevor es zu spät ist, und dabei ist sein Film ein wichtiger Beitrag,
insbesondere vor dem Hintergrund der Ankündigung des amtierenden Präsidenten
Donald Trump, aus dem Klimaschutzabkommen von Paris
auszusteigen. Wer weiß, welche Weichen Al Gore hätte stellen können,
wäre er seinerzeit Präsident geworden…
PARAMOUNT PICTURES und PARTICIPANT MEDIA präsentieren
eine ACTUAL FILMS Produktion
Regie: Bonni Cohen und Jon Shenk
Ausführende Pruduzenten: Jeff Skoll, Davis Guggenheim, Lawrence Bender,
Laurie David, Scott Z. Burns, Lesley Chilcott
Produzenten: Richard Berge und Diane Weyermann
Deutscher Kinostart: 07. September 2017
Laufzeit: 99 min.
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