Die Werke von Jim Jarmusch leben oft von absonderlichen,
ungewöhnlichen Situationen und schrägen oder lakonischen Charakteren –wer
könnte zum Beispiel einen lakonisch agierenden Sheriff besser verkörpern als Bill
Murray? Dass an diesem auch im übrigen hochkarätig besetzten Film am Ende
nichts zu stimmen scheint, mag ein Stilmittel sein, ebenso wie immer wieder
eingestreute Wechsel auf die Metaebene, die jedoch ein wenig plump
daherkommen. Ansonsten fehlt der Geschichte, bei der ganze Handlungsstränge ins
absolute Nichts führen, leider das Gerüst, das sie zusammenhält, und – was noch
schlimmer ist – der Humor, der Jarmuschs Filme sonst auszeichnet, zündet
diesmal überhaupt nicht. Alles in allem bleibt der Zuschauer ratlos zurück und
fragt sich, was er gerade gesehen hat. Für einen Horrorfilm ist es nicht
gruselig genug (obwohl an etlichen Bürgern von Centerville herumgeknabbert
wird), für eine Komödie nicht witzig und für eine Gesellschaftskritik nicht
bissig genug (trotz der erwähnten angeknabberten Bürger). Man kann sich
Gedanken darüber machen, ob hier die ultimative Endzeit zu sehen ist, in der
alle Menschen wie Zombies auf der Suche nach einem Netz mit ihren Handys über
die Straßen wanken, welche von Untoten bevölkert werden, die aussehen wie Iggy
Pop (oder umgekehrt). Man kann es aber auch lassen.
Regie: Jim
Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch
Kamera:
Frederick Elmes
Schnitt:
Affonso Gonçalves
Darsteller:
Bill Murray, Adam
Driver, Steve Buscemi, Tilda Swinton, Chloe Sevigny, Selena Gomez, Danny
Glover, Tom Waits, Caleb Landry Jones, Eszter Balint, Iggy Pop
Universal Pictures
105 min.
Deutscher Kinostart:
13. Juni 2019