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Dienstag, 24. Mai 2022

Im Kino: Die Täuschung (Operation Mincemeat)

Europa im Jahr 1943: Die Alliierten planen die Invasion Italiens und bereiten eine Landung auf Sizilien vor. Um die Deutschen über das wahre Ziel ihres Angriffs im Unklaren zu lassen, wird ein ausgeklügeltes Ablenkungssmanöver über eine bevorstehende Landung in Griechenland inszeniert, und zur Täuschung der deutschen Abwehrspionage kommt ein Toter zum Einsatz, der die geheimen Griechenland-Pläne bei sich tragen soll…

Täuschung und Lüge waren schon immer probate Mittel des Krieges, so auch in jenem, in dem tatsächliche Nazis zu bekämpfen waren. Die Geschichte dieses groß angelegten Ablenkungsmanövers wird schnörkellos und dennoch spannend erzählt, sie basiert auf der tatsächlichen Operation „Mincemeat“ unter Leitung eines gewissen Ewen Montagu, der hier von Colin Firth dargestellt wird.

Montagus Buch über das Geschehen, „The Man who never was“ („Der Mann, den es nicht gab“) aus dem Jahr 1953, ist eine Grundlage dieses Films, der sich damit an bekannten Fakten aus dieser Zeit orientiert. Zumindest mit dieser Haupthandlung zieht die dichte Erzählweise die Zuschauer in ihren Bann, von der Idee über die Vorbereitung der Mission unter Zeitdruck, bis hin zur immer bestehenden Gefahr einer Aufdeckung des Schwindels, werden die Zuschauer zu Mitverschwörern, was einerseits an der gut strukturierten Inszenierung und andererseits an den bestens aufgelegten Darstellern liegt. Nicht ganz so stringent kommt die Nebenhandlung daher, mit einigen privaten Problemen der Protagonisten und einer angedeuteten romantischen Liebesbeziehung, beides hätte man zur Abrundung eines ansonsten spannenden Films mit geschichtlichem Hintergrund nicht unbedingt gebraucht.

Ein besonderes Augenmerk sollte man übrigens auf einen Herrn im Hintergrund richten, der an seiner Schreibmaschine über Dichtung und Wahrheit sinniert, auf den Namen Ian Fleming hört, und im Jahr 1953 seinen ersten Roman vorstellen wird, in dem ein Agent namens Bond, James Bond, eine prägende Rolle spielen wird…

 


 

Regie: John Madden

Drehbuch: Michelle Ashford, Ben Macintyre

Kamera: Sebastian Blenkov

Schnitt: Victoria Boydell

Musik: Thomas Newman

 

Besetzung:

Colin Firth, Matthew Macfadyen, Kelly Macdonald, Rufus Wright, Ruby Bentall, Charlotte Hamblin, Jason Isaacs, Penelope Wilton, Mark Gatiss

 

Warner Bros. Pictures Germany

2021

127 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 26. Mai 2022

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=wS0pMt4VGK0 (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=naactPCbIgQ (Englisch)

 

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