Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) bekommt es in seinem zweiten Einzelabenteuer mit einem Problem zu tun, dessen Lösung nicht in dem einen, uns bekannten Universum zu finden ist, sondern irgendwo in den Tiefen des Multiversums, wodurch sich alles ziemlich verkompliziert. Das Mädchen America Chavez (Xochitl Gomez) hat die Fähigkeit, in Momenten höchster Angst zwischen diesen Parallel-Universen hin- und herspringen zu können, und das weckt aus einem ganz bestimmten Grund das Interesse von Wanda Maximoff (Elizabeth Olsen)…
Wer glaubt, mit dem (Marvel)Universum unterfordert zu sein, dem kann nun mit einem Trip durch das (Marvel)Multiversum geholfen werden, und wer sich hinterher so fühlt, als hätte er ein Paar Runden im Schleudergang einer Waschmaschine gedreht, sage nicht, er sei nicht gewarnt gewesen.
Wir sind im fünften Film der Phase 4 im MCU und es geht unter Sam Reimis Regie richtig rund, einschließlich einiger Beinahe-Comic-Slasher-Szenen, die eigentlich eine FSK-16-Freigabe verdient hätten, aber irgendwie schnitttechnisch noch die Kurve zur Altersfreigabe 12 geschafft haben. Auf ein paar offensichtliche Zugeständnisse an die MCU-Fanbase wie die Illuminaten-Szene hätte man verzichten können, die Kenntnis der US-Serie „WandaVision" schadet nicht, ansonsten kann man sich von der Handlung und den Protagonisten treiben lassen, am schönsten ist ein Kurztrip durch eine Reihe von wundersamen Universen, der ruhig etwas länger hätte ausfallen dürfen, wenn man dafür an anderer Stelle – siehe oben –etwas gespart hätte.
Doctor Stranges Love-Interest Christine (Rachel McAdams) bleibt recht blass, was man erstaunlicherweise auch von Benedict Cumberbatch sagen kann, der zwar ein paar superheldenmäßige Szenen bravourös meistert, aber ansonsten oft auf das Ausführen seltsamer Posen reduziert bleibt, für einen Schauspieler seines Formats eigentlich ein bisschen wenig.
Für Freunde des Genres dennoch durchaus empfehlenswert, mit angemessener Action, die manchmal sogar über das Erwartbare hinausgeht, immer wieder eingestreutem nettem Humor, mit einer an einigen Stellen etwas gestraffteren Handlung und dafür etwas längere Reisen durchs bunte Multiversum wäre es eine noch rundere Sache geworden. Ach ja, und es versteht sich von selbst, dass man noch sitzen bleibt, wenn man die – möglichen? – Mid-Credit oder gar Post-Credit-Szenen nicht verpassen will…
Regie: Sam Reimi
Drehbuch: Michael Waldron, b/a den Comics von Stan Lee und Steve Ditko
Kamera: John Mathieson
Schnitt: Bob Murawski, Tia Nolan
Musik: Danny Elfman
Besetzung:
Benedict Cumberbatch, Elizabeth Olsen, Xochitl Gomez, Benedict Wong, Chiwetel Ejiofor, Michael Stühlbarg, Rachel McAdams, Patrick Stewart
126 min.
FSK 12
Deutscher Kinostart: 04. Mai 2022
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=MeyVnCbqCDk (Deutsch)
https://www.youtube.com/watch?v=aWzlQ2N6qqg (Englisch)
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