Die TV-Aerobic-Ikone Elisabeth Sparkle (Demi Moore) soll mit ihrer bisher erfolgreichen Sendung vom Bildschirm verschwinden, weil sie nach Ansicht des Produzenten Harvey (Dennis Quaid) zu alt wird. Da erfährt Elisabeth von einer geheimnisvollen Substanz, mit deren Hilfe man eine jüngere, perfektere Version von sich selbst generieren kann, und tatsächlich gibt es bald die junge, knackige Sue (Margaret Qualley), die Elisabeths Show übernimmt. Allerdings hat die Gebrauchsanweisung für die Substanz klare Regeln, unter anderem dürfen Sue und Elisabeth jeweils nur abwechselnd eine Woche aktiv sein, während die andere ruht, denn sie sind keine eigenständigen Personen, sondern zwei Seiten desselben Ichs. Aber da Sue das erfolgreichere und aufregendere Leben führt, beginnt sie, ihre Zeit immer mehr zu verlängern, was der armen Elisabeth gar nicht gut bekommt…
Was als bitterböse Satire auf den allgemeinen Jugendwahn beginnt, entwickelt sich recht bald zum einem Body-Horror-Film, der diesbezüglich, vor allem zum Ende hin, nicht mit drastischen Bildern geizt. Zunächst ist noch alles stylisch, wenn auch ein wenig überzeichnet, was sich vor allem in dem Porträt des wunderbar schmierigen Harvey zeigt, der selber alt und unattraktiv geworden, von diesem Umstand mirakulöserweise nichts mitbekommt, sondern sich nach wie vor als Macher voller viriler Kraft und Stärke geriert, wo er doch nur ein armes Würstchen ist.
Demgegenüber sehen wir eine Demi Moore, die auch in ihrem Alter einen durchtrainierten Körper zeigt, der auch deutlich jüngeren Frauen neidisch werden lässt, dann aber einen Mut zur Hässlichkeit beweist, wie man ihn lange nicht mehr erleben konnte. Das groteske, abscheuliche Finale hätte es in dieser Ausführlichkeit vielleicht nicht gebraucht, ein gnädiges Ende zehn Minuten früher hätte dem Film nicht geschadet, nun muss man halt da durch…
Für Freunde des Genres aber auf jeden Fall ein Leckerbissen und für alle anderen die Botschaft, dass, wie man aus den Beispielen mit den drei Wünschen weiß, vermeintliche Lebensverbesserungen nicht ohne Tücken sind und man sich unbedingt genau an die Spielregeln halten sollte, wenn es nicht fürchterlich schief gehen soll!
Regie: Coralie Fargeat
Drehbuch: Coralie Fargeat
Kamera: Benjamin Kracun
Schnitt: Jerome Eltabet, Coralie Fargeat, Valentin Féron
Musik: Rafferie
Besetzung:
Demi Moore, Margaret Qualley, Dennis Quaid, Hugo Diego Garcia, Oscar Lesage
Working Title/ MUBI
2024
140 min.
FSK 16
Deutscher Kinostart: 19. September 2024
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=gc2vaYGQqTM (Deutsch)
https://mubi.com/en/films/the-substance/trailer (Englisch)
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