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Mittwoch, 20. August 2025

Im Kino: Was ist Liebe wert - Materialists

Lucy (Dakota Johnson) beschäftigt sich als Partnervermittlerin den ganzen Tag damit, passende „Matches“ zu finden, das heißt, Menschen anhand ihrer geäußerten Vorlieben zueinander zu bringen. Liebesgefühle sind dabei eher zweitrangig, Geld und äußere Erscheinung haben, so scheint es, den größten Stellenwert. Eines Tages erlebt Lucy selbst, wie es ist, sich für einen möglichen Partner zu entscheiden – wird sie, die vom Fach ist – die richtige Wahl treffen?

Wer sich zwischen Chris Evans und Pedro Pascal entscheiden müsste, hätte wohl eher ein Luxusproblem, und das ist auch ein bisschen die Krux bei diesem Film, der im Milieu der materiell Erfolgreichen spielt, die trotz allem noch nicht den passenden Partner gefunden haben. Dabei haben Frauen offensichtlich ihr Augenmerk in erster Linie auf das Bankkonto, auf Körpergröße und Haarpracht gerichtet, während Männer sich ausschließlich auf die äußere Erscheinung und das Alter (möglichst unter 30… aber deutlich!) kaprizieren.

Was zunächst wie eine sozialkritische Nabelschau der Partnersuche beginnt, verliert seine anfängliche Schärfe und verflacht im zweiten Teil, als es immer mehr um Lucys eigenes Schicksal geht, zu einer vorhersehbaren Geschichte, eine romantische Komödie in dem Sinne, wie es vielleicht viele nach dem Trailer zum Film vermuten, ist es jedoch zu keinem Zeitpunkt. 

Wenn die lächerlichen bis dreisten Erwartungen an eine/n zukünftige/n Lebenspartner:in anfangs noch als satirische Überspitzung vorgeführt werden, gleitet der Film am Ende mehr und mehr ins Banale ab, was schade ist, denn er hätte nach interessantem Beginn auch ein ebensolches Ende verdient gehabt.

Einige Aspekte bieten dennoch Stoff zum Nachdenken und Diskutieren, insofern lohnt ein Anschauen trotz der genannten Schwächen, außerdem hat man die Gelegenheit, ein paar gutaussehenden Menschen bei der Arbeit zuzuschauen…

   

Regie: Celine Song

Drehbuch: Celine Song

Kamera: Shabier Kirchner

Schnitt: Keith Fraase

Musik: Daniel Pemberton

 

Besetzung:

Dakota Johnson, Chris Evans, Pedro Pascal, Zoe Winter

 

 

A24/ 2AM/ Sony Pictures

2025

116 min.

FSK 0

Deutscher Kinostart: 21. August 2025

 

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=FC8O8Mbr7Xo Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=ZtmATV8xlWM (Englisch)

Mittwoch, 13. August 2025

Im Kino: Das Kanu des Manitu

Abahachi (Bully Herbig) und Ranger (Christian Tramitz) wird von einer Bande übel mitgespielt, so dass sie sich nach wörtlich zu nehmendem kurzen Prozess unter dem Galgen wiederfinden. Der Plan ist aber ein ganz anderer: Abahachi soll seine Widersacher an einen geheimen Ort führen, wo das ewiges Leben schenkende Kanu des Manitu einst versteckt wurde und es beginnt ein Abenteuer, das seinen Helden sowie ihren Freunden und Freundinnen alles abverlangt...

25 Jahre nach einem der größten deutschen Kinoerfolge gibt es nun eine Fortsetzung, und wenn auch die Recken von damals in die Jahre gekommen sind, präsentiert sich der Film überraschend frisch und leichtfüßig. Dabei umschifft er geschickt fast alle Fallstricke, also Witze und Figuren, von denen man dachte, dass sie so heute nicht mehr möglich sein werden, ja, das gelingt tatsächlich!

 

Was man alles – vermeintlich – nicht mehr sagen oder zeigen darf, wird so charmant angepasst, dass es wieder geht, angefangen von einem Weißen, der als Apache verkleidet daherkommt, und schafft die Möglichkeit, wirkliche Apachen abseits vom üblichen Film-Klischee einzubinden. Auch die übertriebene Tuntigkeit des schwulen Zwillingsbruders wird auf ein erträgliches Maß zurückgefahren, ohne die Figur ganz zu verbiegen, dafür ist er als Tanzlehrer der, der mit Frau Wolf tanzt, wer möchte daran noch Anstoß nehmen?

 

Überhaupt zünden überraschend viele Gags, locker und flockig, und untermalen eine Schatzsuche in Indianer-Jones-Manier mit einer Fülle von weiteren Filmzitaten, und endlich wissen wir auch, was Jim Knopf inzwischen so macht, seit er nicht mehr mit seinem Lukas unterwegs ist. Es gibt zwei Frauenfiguren, Jasmin Schwiers und Jessica Schwarz, die beide mehr sind als bloße Alibi-Frauen, von denen jede auf ihre Weise zu überzeugen weiß. Vielleicht hätte man sich allerdings bei Rick Kavanians Doppelrolle substanziell etwas mehr Mühe geben können, vor allem sein Dimitri wirkt stellenweise etwas wie ein Fremdkörper, dafür hat „Komparse“ Merlin Sandmeyer seine Chance ergriffen, sein Stern dürfte nach diesem Film aufgehen.

 

Alles in allem ein Revival, dass mehr Spaß macht, als zu erwarten war, so dass man mit der Gesamtsituation durchaus zufrieden sein kann, ob es an den alten Erfolg anknüpfen kann, bleibt abzuwarten.



 

Regie: Michael „Bully“ Herbig

Drehbuch: Michael Herbig, Rick Kavanian, Christian Tramitz

Kamera: Armin Golisano

Schnitt: Alexander Dittner

Musik: Ralf Wengenmayr

 

Besetzung:

Michael Herbig, Christian Tramitz, Rick Kavanian, Jasmin Schwiers, Jessica Schwarz, Friedrich Mücke, Tutty Tran, Pit Bukowski, Merlin Sandmeyer, Sky du Mont

 

 

herbX Film/ Constantin Film

2025

88 min.

FSK 6

Deutscher Kinostart: 14. August 2025

 

 

Trailer:  https://www.youtube.com/watch?v=kD88mX1uI5A  

 

Im Kino: Bring her Back

Nach dem Tod des Vaters kommen die Geschwister Andy (Billy Barratt) und Piper (Sora Wong) zur Pflegemutter Laura (Sally Hawkins), die sich bereits um den stummen Jungen Ollie (Jonah Wren Phillips) kümmert, nachdem ihre eigene Tochter vor einem Jahr verstorben ist. Bald schon geschehen verstörende Dinge und es wird klar, dass in Lauras Haus etwas ziemlich Unheimliches vor sich geht…

Vorsicht: Die FSK-Freigabe ab 18 zeigt es bereits, dieser Horrorfilm ist nichts für schwache Nerven, es gibt ein paar Szenen, die auch Hartgesottene zum Schaudern bringen werden.

Die Story ist lange undurchschaubar, aber am Schluss fügen sich die meisten rätselhaften Andeutungen zu einem plausiblen Ganzen und die Geschichte erweist sich als in sich stimmig. Subtiler Horror im Wechsel mit Schockszenen, die gar nicht so sehr in Gestalt der üblichen Jump-Scares daherkommen, sondern durch Handlungen ausgelöste werden, die einfach nur die Haare zu Berge stehen lassen, untermalt von den dazu passenden schaurigen Geräuschen, halten die Spannung bis zum erlösenden Ende durchweg hoch.

Hier waren wahrliche Meister des Schockers am Werk, wer dies liebt, wird voll auf seine Kosten kommen, alle anderen halten sich besser fern…

 


 

 Regie: Danny + Michael Philippou

Drehbuch: Danny Philippou, Bill Hinzman

Kamera: Aaron McLisky

Schnitt: Geoff Lamb

Musik: Cornet Wilczek

 

Besetzung:

Billy Barratt, Sora Wong, Sally Hawkins, Mischa Heywood, Jonah Wren Phillips,

 

A24/ Sony Pictures

2025

104 min.

FSK 18

Deutscher Kinostart: 14. August 2025

 

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=8dO5b2rCGhY&list=PLV8SYu5H_eOJmVRFr12vTtNoeo6RsZGqF&index=1   (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=1I15ttCedfY  (Englisch)

 

 

Dienstag, 12. August 2025

Im Kino: Sîrat

Ein Vater (Sergi López) ist zusammen mit seinem kleinen Sohn (Bruno Núñez) auf der Suche nach der verschwundenen Tochter. Bei einem Rave-Event im Süden Marokkos hofft er, eine Spur von ihr zu finden. Als die Veranstaltung von Streitkräften aufgelöst wird, folgt er einer Gruppe von Ravern weiter in den Süden. Es geht durch unwegsames Terrain und für manche wird es eine Reise ohne Wiederkehr…

Teils Road-Movie, teils archaisches Endzeitdrama führt dieser Film tief in Bereiche menschlicher Grenzerfahrungen, eingebettet in eine lebensfeindliche, aber gleichwohl faszinierende Landschaft, in hypnotischen Bildern und unterlegt mit dem teilweise wummernden Sound der begleitenden Beats.

Ohne dass man allzu viel über die Protagonisten erfährt, wird man hineingesogen in eine Schicksalsgemeinschaft, in der jeder ein vordergründiges Ziel verfolg, dahinter stecken jedoch tiefe menschliche Schicksale, die jeden einzelnen anzutreiben scheinen, bis zum – bitteren – Ende.

Ist es schon die Apokalypse oder sind es nur die endzeitlichen Stimmungen, die die Welt in Atem halten, der sich eine Gruppe von Außenseitern zu entziehen versucht, ohne zu wissen, dass es am Ende kein Entkommen gibt? So wird der Film selbst zu einer Grenzerfahrung, den die einen lieben und die anderen hassen werden, ein Urteil mag sich jede*r selbst bilden.

 

 

 

Regie: Óliver Laxe

Drehbuch: Santiago Fillol, Óliver Laxe

Kamera: Mauro Herce

Schnitt: Cristóbal Fernández

Musik: Kangding Ray

 

Besetzung:

Sergi López, Bruno Núñez, Stefania Gadda, Joshua Liam Herderson, Richard „Bigui“ Bellamy, Tonin Javier, JadeOukid

 

4 A 4 Productions Pandora Film

2025

115 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 14. August 2025

 

 

Trailer:  https://www.youtube.com/watch?v=0j3l6HsUa6s  (Deutsch)

 https://www.youtube.com/watch?v=8sPo7LXw8TU   (Original)

 

Mittwoch, 6. August 2025

Im Kino: Weapons - Die Stunde des Verschwindens

Eines Nachts verschwinden in einem kleinen Ort 17 Kinder einer Grundschulklasse spurlos. Weiß deren Lehrerin Justine Gandy (Julia Garner) etwas, oder der kleine Alex (Cary Christopher), das einzige verbliebene Kind der Klasse, und welches Geheimnis verbirgt sich möglicherweise in seinem Elternhaus?

Für Eltern dürfte es der größte Horror sein, wenn ihren Kindern etwas passiert, allein diese Prämisse reicht sicherlich, um Angst und Schrecken zu erzeugen. Aber damit begnügt sich dieser Mystery-Horror-Film nicht, hier wird ein immer dichter werdendes Netz gesponnen, das sich enger und enger über die kleine verschlafene Gemeinde legt, bis es kein Entkommen zu geben scheint, Einzelheiten hierzu sollen natürlich nicht verraten werden.

 

Der Film erzählt seine Story aufgeteilt in einzelne Kapitel, die jeweils einer anderen beteiligten Person zugeordnet sind, dabei gibt es zunehmende Überschneidungen, bis sich die einzelnen Puzzlesteine zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Auch wenn diese Erzählweise nicht absolut neu ist, hebt sie den Film doch aus dem für dieses Genre üblichen Schema heraus, und am Ende schafft es der Regisseur in einem furiosen und grotesk-überdrehten Finale bei seinem Publikum ein befreiendes Gelächter hervorzukitzeln, das muss man auch erst einmal schaffen!

 

 

  

Regie: Zach Cregger

Drehbuch: Zach Cregger

Kamera: Larkin Seiple

Schnitt: Joe Murphy

Musik: Zach Cregger, Hays + Ryan Holladay

 

Besetzung:

Julia Garner, Josh Brolin, Alden Ehrenreich, Amy Madigan, Benedict Wong

 

 

New Line Cinema/ Warner Bros./ Warner Bros. Pictures Germany

2023

128 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 07. Juni 2025

 

 

Trailer:  https://www.youtube.com/watch?v=PpXrzcQb-l0  (Deutsch)

  https://www.youtube.com/watch?v=QKHySfXqN0I   (Englisch)

 

 

Donnerstag, 31. Juli 2025

Im Kino: Die nackte Kanone (The naked gun)

Frank Drabin jr. (Liam Neeson) ist wie sein Vater im Polizeidienst tätig, und wie dieser hat er eine sehr eigene Herangehensweise an seinen Job, die ihn immer wieder in groteske Situationen bringt. Auch die übrige Abteilung besteht aus den Sprösslingen der Kollegen des Vaters, allen voran Ed Hocken jr. (Paul Walter Hauser), zusammen versuchen sie, dem Bösewicht Richard Cane (Danny Huston) das Handwerk zu legen, bevor es diesem gelingt, einen sehr teuflischen Plan in die Tat umzusetzen...

Wer die Trilogie "Die nackte Kanone" (1988), "Die nackte Kanone 2 1/2" (1991) und "Die nackte Kanone 33 1/3 (1994) kennt und vor allem auch liebt, wird mit einer gewissen Skepsis an diesen Film herangehen. Zum einen ist fraglich, ob der Brachialhumor mit den genialen Parodie-Elementen immer noch zündet, zum anderen ist es eigentlich unmöglich, den unvergleichlichen Leslie Nielsen in seiner Paraderolle als trottelig-charmanter Polizist mit dem Drang freiwillig oder unfreiwillig alles aus dem Weg zu räumen, was sich ihm in den Weg stellt, zu ersetzen.

Beides ist besser gelungen, als zu befürchten war, aber an die Originale reicht das aktuelle Wekt dennoch nicht heran, vielleicht weil man sich zu wenig Neues hat einfallen lassen, um sich davon abzuheben. Zwar gibt es durchaus ein paar hübsche und an zwei Stellen sogar äußerst bissige Gags, der Rest ist mehr oder weniger erwartbar.

Liam Neeson bemüht sich redlich, aber die verschmitzte und liebenswerte Trotteligkeit mit der Leslie Nielsen auch seine schlimmsten Fehltritte als Polizist absolvierte, erreicht er leider nicht, während Pamela Anderson als Parodie der Originalfigur von damals eine recht gute Figur macht. Die Chemie zwischen ihr und Neeson stimmt auch und ihr Tête-à-tête mit einem überdimensionalen Schneemann (ja, wirlich...) könnte legendär werden...

Für eine neue Generation von Zuschauern ein netter Kinoabend und vielleicht auch der Anstoß, sich die Originale anzuschauen, die immer noch unerreicht bleiben.

 

 

Regie: Akiva Schaffer

Drehbuch: Dan Gregor, Doug Mand, Akiva Schaffer, b/a der TV-Serie von Jim Abrahams, David Zucker & Jerry Zucker

Kamera: Brandon Trost

Schnitt: Brian Scott Olds

Musik: Lorne Balfe

 

Besetzung:

Liam Neeson, Pamela Anderson, Paul Walter Hauser, Danny Huston, CCH Pounder, Kevin Durand, Liza Koshy

 

 

Paramount Pictures/ Sony Pictures

2025

85 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 31.Juli 2025

 

 

Trailer:  https://www.youtube.com/watch?v=-eXa2FqtybQ  (Deutsch)

      https://www.youtube.com/watch?v=uLguU7WLreA (Englisch)



 

Mittwoch, 23. Juli 2025

Im Kino: Memoiren einer Schnecke (Memoir of a Snail)

Grace Pudel und ihr Zwillingsbruder Gilbert leben nach dem Tod der Mutter bei ihrem alkoholkranken Vater, der allerdings mit dem Aufziehen und dem Leben an sich völlig überfordert ist. Als auch er stirbt, werden die Kinder getrennt, Grace kommt zu wohlmeinenden Pflegeeltern, die sich allerdings dem Swingerleben verschrieben haben, während Gilbert ans andere Ende von Australien bei einer religiös-fanatischen Familie aufwächst und dort auf einer Apfelfarm schuftet. Beide entwickeln Strategien, um zu überleben, so widmet sich Grace dem Sammeln von Schnecken und allem anderen, bis sie in der alten, fast dementen Dame Pinky endlich eine richtige Freundin findet, aber auch diese Freundschaft besteht natürlich nicht ewig…

Was skurril und schräg klingt, ist es auch, dabei bietet der handgemachte Stop-Motion-Film des Australiers Adam Elliot keine knuffigen Knetfiguren, wie man sie vielleicht erwartet. Seine Figuren sind eher hässlich und werden in ihrem Leben immer wieder mit einem schwierigen Schicksal konfrontiert, von Schulmobbing über Alkoholismus bis Homophobie sowie Essstörungen und Messitum, nichts Menschliches bleibt der Geschichte fremd, und wenn man nun annimmt, dass es sich hier um die wohl gruseligste Geschichte aller Zeiten handeln müsste, dann ist das Gegenteil der Fall.

Wer sich darauf einlässt, bekommt ein ganz besonderes Erlebnis geboten,das keinesfalls für Kinder geeignet ist, dafür gibt es zu viele schräge und bizarre Momente, auch explizit sexuellen Inhalts. Übervoll von Leben und Gefühlen ist das Ganze sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wer Sinn für etwas Außergewöhnliches hat, weit ab vom Gewohnten, wird bei aller Schwermut und Melancholie am Ende mit einem der bewegendsten Filme des Jahre belohnt.

 

 

 

Regie: Adam Elliot

Drehbuch: Adam Elliot

Kamera: Gerald Thompson

Schnitt: Bill Murphy

Musik: Elena Kats-Chernin

 

Besetzung:

Englische Stimmen: Sarah Snook, Jacki Weaver, Eric Bana, Saxon Wright, Adam Elliot, Nick Cave,

 

 

Screen Australia/ Snails Pace Film/ Capelight Pctures

AUS 2024

95 min.

FSK 16 (beantragt)

Deutscher Kinostart: 24. Juli 2025

 

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=rsvtdcknk_s (Deutsch)

 https://www.youtube.com/watch?v=Ehc8cc7g31I&pp=0gcJCfwAo7VqN5tD  (Englisch)

 

 

 

Mittwoch, 9. Juli 2025

Im Kino: Superman

Superman (David Corenswet), der freundliche Retter aller Menschen und Tiere in Not, ist in Metropolis äußerst beliebt und hat sich im Gewand des „Daily-Planet"-Reporters Clark Kent mit Kollegin Lois Lane (Rachel Brosnahan) angefreundet. Aber dann wendet sich die Stimmung gegen den Helden, er wird diffamiert und niedergemacht, ein veritabler Shitstorm tobt über ihn hinweg, hinter dem sein Erzfeind Lex Luthor (Nicholas Holt) steckt, und diesmal braucht Superman alle Unterstützung, die er bekommen kann, sonst droht ihm das Ende...

Ein alter Bekannter im neuen Gewand - natürlich nur im übertragenen Sinne, denn Umhang und Insignien bleiben selbstverständlich erhalten - wo sich alte mit neuen Elementen paaren, eingebettet in jede Menge augenzwinkernden Humor. Wer möchte, kann sogar aktuelle Bezüge entdecken: Ein Land, das sein Nachbarland überfällt, ein Tech-Millionär, der sich in die Politik einmischt, um seine eigenen Ziele zu verfolgen, sowie eine im Internet geschürte Hetzkampagne gegen einen zuvor noch gefeierten Helden.

Wer Lust auf einen launigen Sommerfilm hat, bekommt einen unterhaltsamen Mix aus Superheldendrama und Komödie, vielleicht mit ein wenig zu vielen Charakteren überfrachtet, aber durchaus frisch und schwungvoll in Szene gesetzt, mit zwei charmanten Hauptdarstellern, die bestens miteinander harmonieren und einem leicht überdrehten tierischen Kumpanen.

 

 

 Regie: James Gunn

Drehbuch: James Gunn, b/a auf den Figuren von Jerry Siegel, Joe Shuster

Kamera: Henry Braham

Schnitt: Craig Alpert, William Hoy

Musik: David Fleming, John Murphy

 

Besetzung:

David Corenswet, Rachel Brosnahan, Nicholas Hoult, Edi Gathegi, Nathan Fillion, Isabela Merced, Anthony Carrigan, Frank Grillo, Skyler Gisondo, Alan Tudyk, Pom Klementieff, Bradley Cooper

 

 

Warner Bros. Germany/ DC Studios

2025

129 min.

FSK12

Deutscher Kinostart: 10. Juli 2025

 

 

Trailer:  https://www.youtube.com/watch?v=t8e01EkVt_M (Deutsch)

 https://www.youtube.com/watch?v=Ox8ZLF6cGM0 (Englisch)

 

 


 

Mittwoch, 2. Juli 2025

Im Kino: Hot Milk

Die Studentin Sofia (Emma Mackey) reist mit ihrer im Rollstuhl sitzenden Mutter Rose (Fiona Shaw) nach Südspanien, um eine weitere Therapie für Roses Probleme zu versuchen, denn es fehlt bisher an einer eindeutigen Diagnose, warum sie nicht laufen kann. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ist angespannt, und die fremde Umgebung trägt zu weiteren Irritationen bei, die noch verstärkt werden, als Sofia am Strand die Aussteigerin Ingrid (Vicky Krieps) kennenlernt und sich zwischen den beiden Frauen eine Affäre anbahnt...

Der Film wartet mit einer Vielzahl von ungelösten Problemen auf, schafft es aber nicht, auch nur eines davon zu Ende zu behandeln, geschweige denn zu lösen. Immer wieder wird in einzelnen Szenen etwas Bedeutungsschwangeres angedeutet, und dann bleibt es im Ungefähren stecken. Dies gilt für Sofias Beziehung zu ihrem Vater, die ganze Episode über einen Besuch bei ihm Griechenland endet irgendwo im Nirwana, aber auch einige andere Handlungen Sofias führen nirgendwohin. Warum stiehlt sie auf dem Markt einen Fisch, um dann mit dem Tranchiermesser den Nachbarn zu bedrohen, dessen angeleinter Hund den halben Film hindurch im Hintergrund bellt? Symbolik? Aber für was? 

Wer Lust hat, mag diese und andere Rätsel lösen, zumindest ganz zum Schluss gibt es ein paar aufschlussreiche Details zu Vorkommnisse in der Vergangenheit von Ingrid, und vor allem auch von Rose, aber bevor man diese genau einordnen und weiter analysieren kann, ist der Film zu Ende... Ach, und vielleicht hat noch jemand eine Idee, wie sich der Titel des Films erklärt?

  


 

Regie: Rebecca Lenkiewicz

Drehbuch: Rebecca Lenkiewicz, b/a Roman von Deborah Levy

Kamera: Si Bell, Christopher Blauvelt

Schnitt: Mark Towns

Musik: Matthew Herbert

 

Besetzung:

Emma Mackey, Fiona Shaw, Electra Sarri, Vicky Krieps, Yann Gael

 

 

Film4/ MUBI

2025

93 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 03. Juli2025

 

 

Trailer:  https://www.youtube.com/watch?v=mV8T8eJ_F0M (Deutsch)

 https://www.youtube.com/watch?v=4w-fBOq9wzo (Englisch)

 

Mittwoch, 25. Juni 2025

Im Kino: M3GAN 2.0

Zwei Jahre, nachdem die hochentwickelte, außer Kontrolle geratene KI M3GAN  zerstört werden musste,  wird die zugrundeliegende Technologie benutzt, um eine neue, KI-gestütze Waffe namens Amelia zu schaffen, die schon bald beginnt, sich auf einen tödlichen Feldzug gegen ihre Schöpfer und letztlich die Menschheit insgesamt zu begeben. M3GANs Schöpferin Gemma (Allison Williams) sieht keinen anderen Ausweg, als M3GAN zu reaktivieren, mit einem Upgrade versehen soll diese, stärker und tödlicher, die neue Gefahr bekämpfen und vernichten, aber die beiden Systeme sind einander fast ebenbürtig und es ist nicht sicher, welches von beiden gewinnen wird...

Nichts ist zur Zeit aktueller, als Künstliche Intelligenz - kurz KI -, die unser Leben in allen Bereichen tangiert und von der niemand sagen kann, ob letztendlich zum Positiven oder doch eher zum Negativen. Den meisten Erfindungen und Errungenschaften ist gemein, dass sie sowohl das Leben erleichtern als auch, im schlimmsten Fall, zerstören können, wobei die Erfinder stets vom Nutzen überzeugt sind, sich aber immer bewusst sein müssen, dass eben genauso viel Schaden damit angerichtet werden kann. Als Beispiel für die latente Gefahr, die in einer noch so harmlos scheinenden KI-Entwicklung stecken kann, dient das gern zitierte Büroklammer-Beispiel, bei der der harmlos scheinende Auftrag, möglichst effizient Büroklammern herzustellen, eine KI, die ihren Auftrag ernst nimmt, letztendlich zur Zerstörung von allem anderen bringt, das nicht dem Klammer-Ziel dient.

Mit dieser und anderen Fragen  setzt sich der Film am Rande auch auseinander, aber eine tiefschürfende Analyse des Problems darf man nicht erwarten. Dennoch macht er seine Sache auf der Unterhaltungsebene erstaunlicherweise recht ordentlich, mit gut getimter Action und immer wieder launig eingestreutem Humor ist das Ganze besser, als es auf den ersten Blick scheint. Die Vorliebe, unbelebten, aber scheinbar interagierenden Objekten ein menschliches Antliz zu verpassen, statt sie als kalt und mechanisch agierende Maschinen loszuschicken, führt hier bei der KI M3GAN, die ursprünglich als süße, für Kinder konzipierte Puppe entwickelt wurde, zu einem grotesken und gruseligen Kontrast, wenn dieses "Wesen" sich dann zur tödlichen Kampfmaschine entwickelt, ein Effekt, dessen sich bereits eine Vielzahl anderer Horrorfilme bedient hat. 

Die Fortsetzung des erfolgreichen ersten Teils ist wiederum eine Mischung aus Horror- und Sci-Fi-Geschichte, was nicht jedermanns Geschmack treffen wird, wer sich aber darauf einlässt, wird durchaus passabel unterhalten, vielleicht sogar noch besser, als durch Teil 1.


 

Regie: Gerard Johnstone

Drehbuch: Akela Cooper, Gerard Johnstone, James Wan

Kamera: Toby Oliver

Schnitt:  Jeff McEvoy

Musik: Chris Bacon

 

Besetzung:

 Allison Williams, Jemaine Clement, Violet McGraw, Jenna Davis, Amie Donald, Ivanna Sakhno, Brian Jordan Alvarez, Aristotle Athari, Mike Edward, Timm Sharp, Jen Van Epps

 

 Universal Pictures

2

119 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 26. Juni 2025

 

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=uXKEMQxs8qA  (Deutsch)

 https://www.youtube.com/watch?v=IYLHdEzsk1s (Englisch)