Blog-Archiv

Mittwoch, 9. Juli 2025

Im Kino: Superman

Superman (David Corenswet), der freundliche Retter aller Menschen und Tiere in Not, ist in Metropolis äußerst beliebt und hat sich im Gewand des „Daily-Planet"-Reporters Clark Kent mit Kollegin Lois Lane (Rachel Brosnahan) angefreundet. Aber dann wendet sich die Stimmung gegen den Helden, er wird diffamiert und niedergemacht, ein veritabler Shitstorm tobt über ihn hinweg, hinter dem sein Erzfeind Lex Luthor (Nicholas Holt) steckt, und diesmal braucht Superman alle Unterstützung, die er bekommen kann, sonst droht ihm das Ende...

Ein alter Bekannter im neuen Gewand - natürlich nur im übertragenen Sinne, denn Umhang und Insignien bleiben selbstverständlich erhalten - wo sich alte mit neuen Elementen paaren, eingebettet in jede Menge augenzwinkernden Humor. Wer möchte, kann sogar aktuelle Bezüge entdecken: Ein Land, das sein Nachbarland überfällt, ein Tech-Millionär, der sich in die Politik einmischt, um seine eigenen Ziele zu verfolgen, sowie eine im Internet geschürte Hetzkampagne gegen einen zuvor noch gefeierten Helden.

Wer Lust auf einen launigen Sommerfilm hat, bekommt einen unterhaltsamen Mix aus Superheldendrama und Komödie, vielleicht mit ein wenig zu vielen Charakteren überfrachtet, aber durchaus frisch und schwungvoll in Szene gesetzt, mit zwei charmanten Hauptdarstellern, die bestens miteinander harmonieren und einem leicht überdrehten tierischen Kumpanen.

 

 

 Regie: James Gunn

Drehbuch: James Gunn, b/a auf den Figuren von Jerry Siegel, Joe Shuster

Kamera: Henry Braham

Schnitt: Craig Alpert, William Hoy

Musik: David Fleming, John Murphy

 

Besetzung:

David Corenswet, Rachel Brosnahan, Nicholas Hoult, Edi Gathegi, Nathan Fillion, Isabela Merced, Anthony Carrigan, Frank Grillo, Skyler Gisondo, Alan Tudyk, Pom Klementieff, Bradley Cooper

 

 

Warner Bros. Germany/ DC Studios

2025

129 min.

FSK12

Deutscher Kinostart: 10. Juli 2025

 

 

Trailer:  https://www.youtube.com/watch?v=t8e01EkVt_M (Deutsch)

 https://www.youtube.com/watch?v=Ox8ZLF6cGM0 (Englisch)

 

 


 

Mittwoch, 2. Juli 2025

Im Kino: Hot Milk

Die Studentin Sofia (Emma Mackey) reist mit ihrer im Rollstuhl sitzenden Mutter Rose (Fiona Shaw) nach Südspanien, um eine weitere Therapie für Roses Probleme zu versuchen, denn es fehlt bisher an einer eindeutigen Diagnose, warum sie nicht laufen kann. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ist angespannt, und die fremde Umgebung trägt zu weiteren Irritationen bei, die noch verstärkt werden, als Sofia am Strand die Aussteigerin Ingrid (Vicky Krieps) kennenlernt und sich zwischen den beiden Frauen eine Affäre anbahnt...

Der Film wartet mit einer Vielzahl von ungelösten Problemen auf, schafft es aber nicht, auch nur eines davon zu Ende zu behandeln, geschweige denn zu lösen. Immer wieder wird in einzelnen Szenen etwas Bedeutungsschwangeres angedeutet, und dann bleibt es im Ungefähren stecken. Dies gilt für Sofias Beziehung zu ihrem Vater, die ganze Episode über einen Besuch bei ihm Griechenland endet irgendwo im Nirwana, aber auch einige andere Handlungen Sofias führen nirgendwohin. Warum stiehlt sie auf dem Markt einen Fisch, um dann mit dem Tranchiermesser den Nachbarn zu bedrohen, dessen angeleinter Hund den halben Film hindurch im Hintergrund bellt? Symbolik? Aber für was? 

Wer Lust hat, mag diese und andere Rätsel lösen, zumindest ganz zum Schluss gibt es ein paar aufschlussreiche Details zu Vorkommnisse in der Vergangenheit von Ingrid, und vor allem auch von Rose, aber bevor man diese genau einordnen und weiter analysieren kann, ist der Film zu Ende... Ach, und vielleicht hat noch jemand eine Idee, wie sich der Titel des Films erklärt?

  


 

Regie: Rebecca Lenkiewicz

Drehbuch: Rebecca Lenkiewicz, b/a Roman von Deborah Levy

Kamera: Si Bell, Christopher Blauvelt

Schnitt: Mark Towns

Musik: Matthew Herbert

 

Besetzung:

Emma Mackey, Fiona Shaw, Electra Sarri, Vicky Krieps, Yann Gael

 

 

Film4/ MUBI

2025

93 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 03. Juli2025

 

 

Trailer:  https://www.youtube.com/watch?v=mV8T8eJ_F0M (Deutsch)

 https://www.youtube.com/watch?v=4w-fBOq9wzo (Englisch)

 

Mittwoch, 25. Juni 2025

Im Kino: M3GAN 2.0

Zwei Jahre, nachdem die hochentwickelte, außer Kontrolle geratene KI M3GAN  zerstört werden musste,  wird die zugrundeliegende Technologie benutzt, um eine neue, KI-gestütze Waffe namens Amelia zu schaffen, die schon bald beginnt, sich auf einen tödlichen Feldzug gegen ihre Schöpfer und letztlich die Menschheit insgesamt zu begeben. M3GANs Schöpferin Gemma (Allison Williams) sieht keinen anderen Ausweg, als M3GAN zu reaktivieren, mit einem Upgrade versehen soll diese, stärker und tödlicher, die neue Gefahr bekämpfen und vernichten, aber die beiden Systeme sind einander fast ebenbürtig und es ist nicht sicher, welches von beiden gewinnen wird...

Nichts ist zur Zeit aktueller, als Künstliche Intelligenz - kurz KI -, die unser Leben in allen Bereichen tangiert und von der niemand sagen kann, ob letztendlich zum Positiven oder doch eher zum Negativen. Den meisten Erfindungen und Errungenschaften ist gemein, dass sie sowohl das Leben erleichtern als auch, im schlimmsten Fall, zerstören können, wobei die Erfinder stets vom Nutzen überzeugt sind, sich aber immer bewusst sein müssen, dass eben genauso viel Schaden damit angerichtet werden kann. Als Beispiel für die latente Gefahr, die in einer noch so harmlos scheinenden KI-Entwicklung stecken kann, dient das gern zitierte Büroklammer-Beispiel, bei der der harmlos scheinende Auftrag, möglichst effizient Büroklammern herzustellen, eine KI, die ihren Auftrag ernst nimmt, letztendlich zur Zerstörung von allem anderen bringt, das nicht dem Klammer-Ziel dient.

Mit dieser und anderen Fragen  setzt sich der Film am Rande auch auseinander, aber eine tiefschürfende Analyse des Problems darf man nicht erwarten. Dennoch macht er seine Sache auf der Unterhaltungsebene erstaunlicherweise recht ordentlich, mit gut getimter Action und immer wieder launig eingestreutem Humor ist das Ganze besser, als es auf den ersten Blick scheint. Die Vorliebe, unbelebten, aber scheinbar interagierenden Objekten ein menschliches Antliz zu verpassen, statt sie als kalt und mechanisch agierende Maschinen loszuschicken, führt hier bei der KI M3GAN, die ursprünglich als süße, für Kinder konzipierte Puppe entwickelt wurde, zu einem grotesken und gruseligen Kontrast, wenn dieses "Wesen" sich dann zur tödlichen Kampfmaschine entwickelt, ein Effekt, dessen sich bereits eine Vielzahl anderer Horrorfilme bedient hat. 

Die Fortsetzung des erfolgreichen ersten Teils ist wiederum eine Mischung aus Horror- und Sci-Fi-Geschichte, was nicht jedermanns Geschmack treffen wird, wer sich aber darauf einlässt, wird durchaus passabel unterhalten, vielleicht sogar noch besser, als durch Teil 1.


 

Regie: Gerard Johnstone

Drehbuch: Akela Cooper, Gerard Johnstone, James Wan

Kamera: Toby Oliver

Schnitt:  Jeff McEvoy

Musik: Chris Bacon

 

Besetzung:

 Allison Williams, Jemaine Clement, Violet McGraw, Jenna Davis, Amie Donald, Ivanna Sakhno, Brian Jordan Alvarez, Aristotle Athari, Mike Edward, Timm Sharp, Jen Van Epps

 

 Universal Pictures

2

119 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 26. Juni 2025

 

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=uXKEMQxs8qA  (Deutsch)

 https://www.youtube.com/watch?v=IYLHdEzsk1s (Englisch)


 

Im Kino: F1 - Der Film (F1: The Movie)

Rennfahrer Sonny Hayes (Brad Pitt), vor 30 Jahren ein hoffnungsvolles Formel 1-Talent, schlägt sich nach einem dramatischen Unfall, der damals seine F1-Karriere abrupt beendete, als Gelegenheitsfahrer und Gelegenheitsspieler durch, da bittet ihn sein alter Weggefährte Ruben (Javier Bardem) um Hilfe, dessen Rennstall vor dem Aus  steht. Wird sich der alte Haudegen Hayes mit den veränderten  Gegebenheiten noch zurechtfinden, wie klappt die Zusammenarbeit mit dem Team und vor allem dem aufstrebenden Jungfahrer Joshua Pearce (Damson Idris) und kann ihm vielleicht sogar sein Zocker-Geschick helfen?

Der Film begibt sich auf die realen Rennstrecken der Formel 1, um eine fiktive Geschichte über einen Fahrer zu ezählen, weniger ein "has been" als vielmehr ein "never was", also jemand, der erst gar nicht so weit gekommen ist, als dass man sich noch an ihn erinnern würde. Man hört die vertrauten Namen der Szene, einmal läuft auch Lewis Hamilton durchs Bild, der bei der Produktion mit von der Partie war, aber dass das Filmteam an den Originalschauplätzen drehen konnte, sorgt für die packende Authentizität, der sich auch Nicht-Rennsport-Affine nicht entziehen können.

Wenn auch die Geschichte um den in die Jahre gekommenen Haudegen Sonny vielleicht ein wenig an den Haaren herbeigezogen wirkt, sie wird mit soviel Herzblut und Charme erzählt und manövriert gekonnt immer haarscharf an den üblichen und erwartbaren Klisches vorbei, dass es tatsächlich einfach nur Spaß macht, dabei zuzusehen, wie Sonny immer wieder auch mit nicht so feinen Tricks arbeitet, um sich und vor allem seinem Team einen Vorteil zu verschaffen. Daneben erfährt man viel über Renn- und Teamtaktiken und man hat das Gefühl mitgenommen zu werden hinter die Kulissen eines Spektakels, von dem man als normaler Rennzuschauer normalerweise nur das zu sehen bekommt, was man auch sehen soll, ohne zu wissen, was ansonsten hinter den Kulissen abgeht.

Die Rennszenen sind rasant und mitreißend und zusammen mit der spannend erzählten Geschichte vergehen die 155 Minuten Laufzeit tatsächlich wie im Flug bzw. im Rausch der Geschwindigkeit, was allerdings auch den beiden Protagonisten zu verdanken ist. Brad Pitt bewahrt seine Figur davor, zum bloßen Klischee eines alten Haudegens zu verkommen und Javier Bardem ist ihm ein ebenbürtiger Partner. Beide geben dem Film die notwendigen Ecken und Kanten, um ihm einen Platz ganz oben auf dem Podium zu sichern.


  

Regie: Joseph Kosinski

Drehbuch: Ehren Kruger, Joseph Kosinski

Kamera: Claudio Miranda

Schnitt:  Stephen Mirrione

Musik: Hans Zimmer

 

Besetzung:

 Brad Pitt, Javier Bardem, Damson Idris, Kerry Condon, Tobias Menzies, Kim Bodnia


 Warner Bros. Germany

2025

155 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 26. Juni 2025

 

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=WqW8kvSvmuk  (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=CT2_P2DZBR0  (Englisch) 


 

Mittwoch, 11. Juni 2025

Im Kino: Das Fest geht weiter! (Et la fête continue!)

Die 60-jährige Rosa (Ariane Ascaride) aus Marseille setzt sich ihr Leben lang für alles und jeden ein, in ihrer Familie, als Krankenschwester und auch in ihrem Stadtviertel, das nach einem Hauseinsturz aufgrund der maroden Bausubstanz überall in einem desolaten Zustand ist. Dann lernt sie einen Mann kennen und muss sich der Frage stellen, ob sie bei all ihrem Engagement überhaupt noch Zeit für eine persönliche Beziehung hat...

Marseille, die pulsierende zweitgrößte Stadt Frankreichs, verbindet man gerne mit Drogen- und Bandenkriminalität, in der man besser nicht alleine auf den Straßen unterwegs sein sollte. Der Film beginnt dann auch mit einer gewaltigen Explosion, aber dahinter verbirgt sich kein Terroranschlag, sondern bloße Materialermüdung: In der Rue D'Aubagne stürzen zwei baufällige Wohnhäuser einfach in sich zusammen und begraben etliche Menschen unter den Trümern - die Kölner kennen das...

Hieraus entwickelt sich die Geschichte, in der dieses Viertel und dessen Bewohner im Mittelpunkt stehen, allen voran die Krankenschwester Rosa, die sich täglich sozial engagiert, bis sie sich selbst ein wenig verliert. Es geht um das normale Leben der einfachen Leute, die mit den alltäglichen Problemen zu kämpfen haben und ihr Marseille ist eine malerische Stadt am Meer, die auch ihre Reize hat, wenn man sich nur ein wenig um sie kümmert...

Nebenbei gibt es eine warmherzige Familiengeschichte, in der wir auch etwas über die armenische Diaspora in Marseille erfahren, ein weiterer Punkt, der zu dem liebevollen Porträt beiträgt, das der Regisseur - selbst mit armenischen Wurzeln - zeichnet, und  so ist ein Wohlfühlfilm mit sozialkritischen Aspekten entsstanden, wie ihn irgendwie nur die Franzosen so gelungen hinbekommen.

 

 

Regie: Robert Guédiguian

Drehbuch: Robert Guédiguian, Serge Valletti

Kamera: Pierre Milon

Schnitt:  Bernard Sasia

Musik: Michel Petrossian

 

Besetzung:

 Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Lola Naymark, Robinson Stévenin, Gerard Meylan

 

 MK2 Film/ Film Kino Text

2023

106 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 12. Juni 2025

 

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=zihuIujZExU  (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=ZcbWl2uBLEw (Französisch)

 


 

 

 

 

Im Kino: Der letzte Takt (Fullt hús)

Ein kleines Kammerorchester in Reykjavík kämpft ums Überleben, da scheint die Möglichkeit, den weltberühmten Cellisten Klemens (Hilmir Snaer Guðnason) zu verpflichten, die Rettung zu sein. Mit seinem Renommee sollten Fördergelder und Zuschauer wieder strömen, aber leider entpuppt sich der Star als ziemlliches Ekel  - und dann kommt es zu einer unvorhergesehen Katastrophe...

Der Film holt ein wenig lang aus, bis er in Schwung kommt, zunächst scheint es sich um die isländische Variante des #MeToo-Themas zu handeln, als sich der Cello-Virtuose auch auf anderen Gebieten sehr virtuos geriert. Aber dann kommt alles ganz anders, der Film driftet plötzlich ab und entwickelt sich in eine unerwartete Richtung, hierzu soll jedoch nicht allzu viel verraten werden. 

Wer Sinn für äußerst schwarzen Humor hat, ist in dieser bizarren Komödie gut aufgehoben - wenn es doch im Leben immer so ausginge, dass die Bestrafung für unerhörtes Verhalten so auf dem Fuße folgt...

 

 

Regie: Sigurjón Kjartansson

Drehbuch: Sigurjón Kjatansson

Kamera: Bergsteinn Björgúlfsson

Schnitt: Sigvaldi J. Kárason

Musik: Hallur Ingólfsson

 

Besetzung:

 Helga Braga Jónsdóttir, Hilmir Snaer Guðnason, Ilmur Kristjánsdóttir, Halldór Gylfason

 

 Markell Productions/ MindjazzPictures

2024

92 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 12. Juni 2025

 

 

Trailer https://www.youtube.com/watch?v=bfBsPsj1Hds (Deutsch)


 


 

Mittwoch, 4. Juni 2025

Im Kino: From the World of John Wick: Ballerina

Nachdem ihre Familie getötet wurde, sinnt die einzige Überlebende Eve (Ana de Armas) auf Rache. Sie lässt sich bei der Familie der Ruska-Roma zweigleisig zur Tänzerin und zur Killerin ausbilden, wobei beides ihr körperlich und psychisch alles abverlangt. Als sie sich bereit fühlt, geht sie auf einen blutigen Feldzug, um die Mörder ihrer Familie zur Verantwortung zu ziehen und zu eliminieren...

Wir erleben eine schlagkräftige junge Frau, die im Stile der John-Wick-Reihe keiner Prügelei auch auch keiner Schießerei aus demWeg geht, die es mit jeder Menge zwielichtiger Elementen zu tun hat,  welche wie in einem Shooter-Spiel an jeder Ecke, hinter jedem Fenster und auf jedem Dach aufpoppen, dazu eine der üblichen Schnitzeljagden durch zahlreiche Örtlichkeiten, wobei der obligatorische Showdown in einem verschneiten Bergdorf am Fuße der Schweizer Alpen zelebriert wird, sehr pittoresk, aber auch teilweise unfreiwillig schräg.  

Die Kämpfe sind hart und kompromisslos, wie man es aus der Reihe gewohnt ist, wer daran Spaß hat und wer sich diesmal statt an einem Kerl an einer attraktiven Fighterin erfreuen möchte, wird auf seine Kosten kommen, dabei darf man, wie üblich, natürlich den Maßstab an eine plausible Handlung nicht allzu hoch ansetzen.

Auch die Ballett-Sequenzen sind voller Schmerzen, leider wird aus diesem Thema insgesamt zu wenig gemacht, so dient es lediglich als Fassade, am Ende bleibt statt Ballerina nur Baller-ina, schade...

 

  

Regie: Len Wiseman

Drehbuch: Shay Hatten, b/a Charakteren von Derek Kolstad

Kamera: Romain Lacourbas

Schnitt: Jason Ballantine, Julian Clarke

Musik: Tyler Bates, Joel J. Richard

 

Besetzung:

Ana de Armas, Keanu Reeves, Ian McShane, Anjelica Huston, Gabriel Byrne, Lance Reddick

 Lionsgate/ Leonine Distribution

2025

 125 min.

FSK 18

Deutscher Kinostart: 05. Juni 2025

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=B3fT0Jc  xJ1w 

https://www.youtube.com/watch?v=vJ4IAzuAzAc   (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=0FSwsrFpkbw (Englisch)

Dienstag, 27. Mai 2025

Im Kino: Der Phönizische Meisterstreich

Zsa Zsa Korda (Benicio Del Toro) ist ein erfolgreicher aber nicht sonderlich beliebter Unternehmer, was sich auch daran zeigt, dass er immer wieder in unerklärliche Flugzeugabstürze verwickelt wird. Mit Hilfe seiner Tochter Liesl (Mia Threapleton), die kurz davor steht, ihr Gelübde als Nonne abzulegen, will er versuchen, die Intrige gegen ihn aufzudecken und gleichzeitig sein Lebenswerk - den Phönizischen Meisterstreich - zu vollenden...

Was rätselhaft und verschroben klingt, ist es auch, und zwar durch und durch, aber das ist kein Wunder, handelt es sich hier doch um das neueste Werk des eigenwilligen Künstlers Wes Anderson. Er präsentiert eine skurrile Spionagegeschichte innerhalb einer Unternehmersaga, das Ganze eingebettet in eine überraschend zarte Familiengeschichte, wobei neun Schuhkartons eine wichtige Rolle spielen.

Der ganze Film begleitet den Geschäftsmann Korda auf einer Reise, bei der er mit Gegnern und Konkurrenten seine von bösen Kräften boykottierten Geschäftsbeziehungen neu verhandelt, dabei entwickeln sich seine Geschäftspraktiken durch den positiven Einfluss seiner Tochter  zum Besseren, ohne dass er es so recht merkt, aus dem ursprünglich fiesen Ausbeuter wird ein wohlwollender Arbeitgeber. 

Der skurrile Humor, der sicher nicht bei allen gleichermaßen zündet, durchzieht die immer wieder bizarre Wendungen nehmende Handlung, für Liebhaber des exzentrischen Regisseurs ein bizarrer Spaß, wer allerdings seine Filme noch nicht kennt, bleibt wahrscheinlich eher entgeistert im Kinosessel zurück.

Ein Meisterstreich ist ihm sicher nicht gelungen, aber Wes Anderson, der nach dem nicht ganz so gelungenen "Asteroid City" wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat,  zeigt einmal mehr alles, was ihn und seine Filme auszeichnet, poppig-bunte Bilder, Postkarten-Szenerien aus ungewöhnlichen Blickwinkeln und einen Auftrieb von Stars, sowohl üblicher als auch neu rekrutierter, die wahrscheinlich immer noch Schlange stehen, um auch einmal in einem seiner Werke dabei sein zu dürfen.

 


 Regie: Wes Anderson

Drehbuch:Wes Anderson, Roman Coppola

Kamera:Bruno Delbonnel

Schnitt:Barney Pilling

Musik: Alexandre Desplat

 

Besetzung:

 Benicio Del Toro, Mia Threapleton, Michael Cera, Riz Ahmed, Rupert Friend 


sowie: Willem Dafoe, F.Murray Abraham, Tom Hanks, Bryan Cranston, Charlotte Gainsbourg, Jeffrey Wright, Scarlett Johansson, Bill Murray, Hope Davis, Benedict Cumberbatch

 


 Universal Pictures International/ Indian Paintbrush/ Studio Babelsberg

 2025

101 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 29. Mai 2025

 

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=dMp1kyASiZQ&rco=1 (Deutsch)

 https://www.youtube.com/watch?v=GEuMnPl2WI4 (Englisch)

 

 


Im Kino: Alle lieben Touda

Die alleinerziehende Touda (Nisrin Erradi) lebt in einem kleinen Dorf in Marokko und versucht, sich und ihren gehörlosen kleinen Sohn durchzubringen. Ihre Leidenschaft ist das Singen und ihr großer Traum eine Karriere als Sheikha, einer traditionellen marokkanischen Kunstform, in der Frauen in kämpferischen Texten über Liebe und Emanzipation singen. Um diesem Ziel näher zu kommen, macht sie sich auf in die große Stadt Casablanca, auch auf der Suche nach einer Gehörlosenschule für ihren Sohn. Der Weg ist steinig, aber Aufgeben ist keine Option...

Der Film zeigt die emotionale Reise einer starken Frau aus einer noch sehr von traditionellen und vor allem patriarchalen Strukturen geprägten Gesellschaft in eine selbstbestimmte Zukunft, die sich nicht unterkriegen lässt, auch wenn ihr gerade von Männern immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Getragen wird das Ganze von der großartigen Darstellerin Nisrin Erradi, ihre Leidenschaft und ihre musikalische Performance reißen mit und helfen, den für unsere Ohren durchaus fremd klingenden Gesang näher zu bringen.

Dies wird dankenswerterweise nicht klischeehaft verkitscht, sondern zeigt auch bei seiner Protagonistin Ecken und Kanten, alles in allem ein bewegendes Drama und ein lohnender Abstecher in ein uns eher unbekanntes Land.


 

 Regie: Nabil Ayouch

 Drehbuch: Nabil Ayouch, Maryam Touzani

 Kamera: Virginie Surdej

 Schnitt: Nicolas Rumpl

Musik: Kristian Eidness Andersen, Flemming Nordkrog

 

Besetzung:

 Nisrin Erradi, Joud Chamihy, Jalila Talemsi, Lahcen Razzougui

 

 

 Les Films du Nouveau Monde/ MK2 Films

2024

102 min.

FSK

Deutscher Kinostart: 29. Mai 2025

 

 Trailer: Alle lieben Touda — Immer Gute Filme


 

Im Kino: On Swift Horses

Als ihr Mann Lee (Will Poulter) aus dem Koreakrieg zurückkehrt beschließt die junge Muriel (Daisy Edgar-Jones) zusammen mit ihm ihr von ihrer Mutter geerbtes kleines Haus in Kansas zu verlassen, um im sonnigen Kalifornien ein neues Leben zu beginnen. Bevor es soweit ist, stößt noch Lees Bruder Julius (Jacob Elordi) zu ihnen, ein, wie sich herausstellt, das Glücksspiel liebender Luftikus. Ohne es zu wollen, erliegt Muriel sowohl dessen Charme, als auch dem verhängnisvollen Laster und sie beginnt heimlich, sich mit Pferdewetten etwas dazuzuverdienen, wodurch ihr gesamter Lebensentwurf ins Wanken gerät...

Der Film beruht auf einem 2019 erschienen Roman und soll auf den Erinnerungen der Großmutter der Autorin beruhen, aber es wirkt nicht wie eine echte Reise in diese Zeit und die ganze Geschichte bleibt trotz der teilweise schönen Bilder irgendwie blass.

Man versteht zwar, dass der charmante Julius mit seiner Erscheinung und seinem Charisma etwas in Muriel auslöst, eine Sehnsucht nach einem anderen Leben, als es ihr biederer und strukturierter Ehemann im Sinn hat, aber es bleibt eine bloße Behauptung, dass sie daraufhin alles über Bord wirft. Aufgrund seiner Erscheinung und seines Charismas ist es zwar nachvollziehbar, dass sich die junge Frau in ihn verliebt, aber ihre Beziehung bleibt diffus, es wird nicht klar, was die beiden wirklich voneinander wollen.

An den Akteuren liegt es jedenfalls nicht, dass man zu den Figuren keine wirkliche Verbindung aufbaut, es fehlt am Ende an Tiefe, um an ihrem Schicksal wirklich Anteil zu nehmen.

  

 

 

Regie: Daniel Minahan

Drehbuch: Bryce Kass, b/a Roman von Shannon Pufahl

Kamera: Luc Montpellier

Schnitt: Robert Frazen, Joe Murphy, Kate Sanford

Musik: Mark Orton

 

Besetzung:

 Daisy Edgar-Jones, Jacob Erlordi, Will Poulter, Diego Calva, Sasha Calle, Don Swayze, Dan Martin

 

 

 Sony Pictures Classic/ LEONINE Studios

2024

119 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 29. Mai 2025

 

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ieRdSGpTf5U  (Deutsch)

 

https://www.youtube.com/watch?v=14_oaVLpN0Q (Englisch)