Nach einem Bankraub kann einer der Räuber namens Anker (Nikolaj Lie Kaas) vor seiner Verhaftung das erbeutete Geld in einem Schließfach deponieren und vertraut den Schlüssel seinem geistig etwas verwirrten Bruder Manfred (Mads Mikkelsen) an. Dieser soll die Tasche mit der Beute beim Haus ihrer Mutter mitten im Wald vergraben, aber als Anker nach vierzehn Jahren aus dem Gefängnis kommt, kann Manfred, der inzwischen nur noch auf den Namen John (Lennon) hört, sich nicht mehr so recht erinnern, wo das Geld geblieben ist, woraufhin es in dem Haus im Wald aus verschiedenen Gründen bald ziemlich turbulent zugeht…
In dieser Geschichte geht es einerseits um eine weit zurückreichende Familientragödie, Manfred war immer ein Kind, das in seiner eigenen Welt lebte und der Einzige, der ihm zur Seite stand, war sein Bruder Anker, der dann leider später auf die schiefe Bahn geriet. Die Brüder sowie eine kleine Schwester litten zusammen unter einem brutalen Vater, der die Familie terrorisierte, hier geht es offensichtlich um bewältigte oder auch unbewältigte Traumata.
Eine zweite Ebene des Films bewegt sich in der Welt von Menschen mit dissoziativer Persönlichkeitsstörung, und es gelingt, diese in ihrem Wahn so würdevoll darzustellen, dass man mit ihnen lachen kann, ohne sich über sie lustig zu machen, hieraus schöpft Regisseur Jensen ein Füllhorn von bizarren Ideen und einen ebensolchen Humor.
Damit nicht genug entwickelt sich, als ein ehemaliger Kumpel von Anker auftaucht, der seinen Anteil aus der damaligen Beute einfordert, eine Gangstergeschichte, die in teilweises heftige Gewaltszenen mündet, bei denen das Lachen im Halse stecken bleibt.
Dass das alles dennoch zu einem in sich stimmigen Ganzen verschmilzt, ist der gelungen Inszenierung, aber vor allem den hervorragenden Darstellern, allen voran dem großartigen Mads Mikkelsen zu verdanken, der als völlig verhuschter Manfred einmal mehr seine erstaunliche Vielseitig beweist.
Wer Spaß an absurder Komik und nicht allzu zart besaitet ist – es gibt tatsächlich ein paar sehr heftige Szenen – wird sich bestens amüsieren und darf sich nach einer turbulenten Tour de Force auf ein versöhnliches Ende freuen.
Regie: Anders Thomas Jensen
Drehbuch: Anders Thomas Jensen
Kamera: Sebastian Blenkov
Schnitt: Anders Albjerg Kristiansen
Musik: Jeppe Kaas
Besetzung:
Mads Mikkelsen, Nikolaj Lie Kaas, Nicolas Bro, Sofie Gråbøl, Lars Ranthe, Kardo Razzazi, Lars Brygmann, Søren Malling, Bodil Jørgensen
maxdome/ splendid film/ Neue Visionen
2025
116 min.
FSK 16
Deutscher Kinostart: 25. Dezember 2025
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=5cNIVlXNlaM (Deutsch)

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