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Montag, 28. Mai 2018

Film-Rezensionen: Letztendlich sind wir dem Universum egal (Every Day)


Der Film ist ein weiterer in der Reihe von Geschichten um das Erwachsenwerden und beruht auf dem Jugendroman von David Levithan, der hierfür 2015 den Deutschen Jugendliteraturpreis (Kategorie Jugendjury) gewonnen hat.

Die sechzehnjährige Rihannon schlägt sich mit den gewohnten Problemen um Liebe, Gefühle, Unsicherheit und Freundschaften herum. Ungewöhnlich diesmal ist, dass sie eines Tages einer wandernden Seele mit Namen „A“ begegnet. „A“ wacht jeden Morgen in dem Körper eines anderen gleichaltrigen Jungen oder Mädchens auf und lebt für diesen einen Tag jeweils ein fremdes Leben. Als „A" im Körper von Rihannons Freund Justin erwacht, erlebt Rihannon einen der schönsten Tage ihres jungen Lebens, denn Justin ist plötzlich nicht mehr der übliche gedankenlose Klotz, sondern einfühlsam und liebevoll. Auch für „A“ ist diese Begegnung etwas ganz Besonderes, denn zum ersten Mal hat sie/ er das Bedürfnis, eine Verbindung, die so zufällig wie alle zuvor entstanden ist, aufrecht zu erhalten. Dies erweist sich als schwierig, denn Rihannon muss zunächst einmal die Existenz von „A“ verstehen und akzeptieren, und außerdem herausfinden, in welcher Gestalt sich „A“ ihr wieder zeigen wird. Hieraus entsteht manch überraschende und komische Situation, aber vor allem entwickelt sich eine schöne und zarte Liebesgeschichte, bei der Rihannon erkennt, warum Justin, den sie so angehimmelt hat, nie der Richtige war und wie man eine wirklich verwandte Seele erkennt.






Der Film widmet sich der Geschichte einer Teenager-Liebe behutsam und mit einer Leichtigkeit, die den Zuschauer berührt, dabei wird im Gegensatz zu der Buchvorlage aus Rihannons Perspektive und nicht der wandernden Seele „A“ erzählt, eine nachvollziehbare Änderung, schließlich bleibt „A“ die ganze Zeit unsichtbar. Durch die außergewöhnliche Figur der wandernden Seele bietet der Film einen erfrischenden neuen Ansatz für ein altes Thema und auch die jugendlichen Schauspieler liefern eine frische Darstellung ab, von ihnen ist sicher noch einiges zu erwarten.

In der Rolle der Rhiannon überzeugt die junge Australierin Angourie Rice („Spider-Man: Homecoming“, „The Nice Guys“), sie stand unter anderem bereits neben Nicole Kidman, Kirsten Dunst und Colin Farrell in „Die Verführten“ („The Beguiled“) für Sophia Coppola vor der Kamera. Die Rolle von „A“ wird von verschiedenen Jungstars verkörpert, so von Justice Smith (Margos Spuren), der in diesem Sommer in „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ zu sehen sein wird, Owen Teague, der in der Netflix-Serie „Bloodline“ und in der Stephen-King-Neuverfilmung „Es“ zu sehen war, sowie Colin Ford („Wir kaufen einen Zoo“), der zur Zeit für „Captain Marvel“ vor der Kamera steht.  



Regie: Michael Sucsy
Drehbuch: Jesse Andrews b/a Romanvorlage von David Levithan
Kamera: Marina Brackenbury

Darsteller:
Rihannon – Angourie Rice
Justin – Justice Smith
Alexander – Owen Teague
Xavier – Colin Ford
Lindsey – Maria Bello
Jolene – Debby Ryan
Nathan – Lucas Jade Zumann

Splendid Film
USA 98 min.
Kinostart: 31. Mai 2018

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