Der junge Eli Solinski (Myles Truitt) treibt sich, statt
regelmäßig die Schule zu besuchen, in einem zur Ruine verkommenen verlassenen
Werksgelände herum, Sinnbild des Niedergangs einer Stadt wie Detroit. Eines
Tages findet er einen seltsamen Kasten und nimmt ihn mit nach Hause. Dort
versucht sein Adoptivvater Hal (Dennis Quaid), ihn zu einem anständigen
Menschen zu erziehen, wenn er schon bei Elis Bruder Jimmy (Jack Reynor) versagt
hat, der bereits einen Großteil seines Lebens im Gefängnis verbracht hat.
Der Film startet ambitioniert und bietet in einigen Szenen
ein gelungenes visuelles Design und stylische Bilder. Er schafft es auch zu Beginn
durchaus, Spannung aufzubauen, verliert sich dann aber schnell in den
unterschiedlichen Genres, die er streift, vermischt Familien- mit Sozialdrama,
Gangstergeschichte mit Science-Fiction-Elementen, bis zu seinem überraschenden
Ende. Nach einer langen Ouvertüre wird in den letzten fünf Minuten der
eigentliche Kern der Geschichte berührt, im Eiltempo wird aus dem Genremix
tatsächlich ein Science-Fiction-Film, allerdings reicht es dann nur noch dafür,
kurz die losen Enden der Story zu erklären, was Eli, aber auch den Zuschauer
einigermaßen überrascht zurücklässt.
Der Titel „Kin“, der Bedeutungen wie „Verwandtschaft"
oder "Abstammung“ hat, wird zwar am Ende verständlich und spielt auch eine
Rolle im Verhältnis der beiden Brüderpaare untereinander, aber es kommt nie zu
einer Verbindung zwischen Zuschauer und Filmfiguren, und daran können auch die
Darsteller nichts ändern: Machen Dennis Quaid, Myles Truitt und auch Zoë Kravitz ihre Sache noch
gut, schafft es Jack Reynor zu keinem Zeitpunkt, der Figur des Jimmy auch nur
den Ansatz einer positiven Seite zu geben, was es dem Zuschauer leichter machen
würde, sich für sein Schicksal zu interessieren. Er ist ein nervender Verlierer
und bleibt es den ganzen Film über, während James Franco den psychopathischen
Gangster Taylor ohne jegliches Charisma bis zur Karikatur überzeichnet.
Produziert wurde der Film von Shawn Levy mit seiner Firma 21
Laps Entertainment, die zu ihren Erfolgen Science-Fiction Hits wie „Arrival“
und „Stranger Things“ zählt, an diese hier jedoch nicht anknüpfen kann.
Regie: Jonathan Baker & Josh Baker
Drehbuch: Jonathan Baker & Josh Baker, b/a dem
Kurzfilm "Bag Man", Daniel Casey,
Kamera: Larkin Seiple
Musik: Mogwai
Darsteller:
James Franco, Zoë Kravitz, Jack Reynor, Myles
Truitt, Dennis Quaid, Carrie Coon
Concorde Filmverleih
102 min.
Deutscher Kinostart: 13. September 2018
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