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Dienstag, 12. Februar 2019

Film-Rezensionen: Alita - Battle Angel



In einer fernen Zukunft findet ein Cyber-Doktor namens Ido (Cristoph Waltz) auf einem Schrottplatz der Stadt Iron City die Reste eines halb zerstörten weiblichen Cyborgs. Er gibt ihr einen neuen Körper und nennt sie „Alita" nach seiner verstorbenen Tochter. Alita (Rosa Salazar) erinnert sich nicht, wer sie ist oder wo sie ursprünglich herkommt, aber auf ihren Streifzügen durch die dystopische Stadt Iron City, in der Menschen, Cyborgs und abenteuerliche Mischwesen ums Überleben kämpfen, lernt sie schnell, dass sie für ein paar mächtige Leute offensichtlich eine Gefahr darstellt, die versuchen, sie zu eliminieren, allen voran der korrupte Vector (Mahershala Ali).

Ein neuer Freund, der smarte Hugo (Keenan Johnson), bietet sich als Helfer an, ist aber selbst zu sehr in dunkle Machenschaften verstrickt und auch ihr Ziehvater Ido scheint nicht das zu sein, was er vorgibt. Alita kommt nach einigen Kämpfen gegen andere Cyborgs, vor allem die berüchtigten Hunter-Warrior, allmählich ihrer Vergangenheit immer näher, bis sie sich schließlich als hochgerüstete Kampfmaschine offenbart, die den Menschen in Iron City gegen die bösen Mächte von Zalem – einer geheimnisvollen, hoch über Iron City schwebenden Stadt – helfen kann.

Der Film ist ein von Robert Rodriguez beherzt in Szene gesetztes Actionspektakel, bei dem es im Unterton wieder einmal um die tiefen Fragen des Lebens geht: wer bin ich, woher komme ich und was ist meine Bestimmung? Dies ist auch für actionlastige Filme nicht neu, entscheidend ist am Ende die Umsetzung. Technisch eine gelungene Mischung in 3D aus Motion-Capture und CGI im Zusammenspiel mit echten Schauspielern, ist die Story des Films, die auf einer Manga-Comicromanserie von Yukito Kishiro beruht, eher konventionell. Die Charaktere treten, wie es sich gehört, als gute und böse und im Fall von Hugo auf etwas dazwischen auf, die meisten ihrer Dialoge sind wenig originell. Die Handlung setzt sich aus zahlreichen Versatzstücken zusammen, es gibt ein Motorball-Kampfspiel, das sehr an die guten alte Rollerball-Spiele erinnert, und ein Panoptikum aus bizarren Menschmaschinenwesen, wie sie gern für eine ferne Zukunft eingesetzt werden.

 Alita hat, wie viele Actionhelden, ein Vergangenheitsproblem mit Erinnerungsdefizit und schaut auf die chaotische Welt, in der sie gelandet ist, mit den mangatypischen großen Kinderaugen. Selbstverständlich braucht es für solch ein verlorenes Wesen eine Liebesgeschichte, einen jugendlichen Helden, der sich in Alita, den Cyborg verliebt - auch wenn Hugo sich nicht als ganz so rein entpuppt -  und einen bösen Antagonisten, der diesmal in doppelbödiger Gestalt aus dem Hintergrund bzw. buchstäblich von oben die Fäden zieht. Christoph Waltz gibt sich als Dr. Ido väterlich und wirkt manchmal ein bisschen verloren, zu kämpfen hat er in der deutschen Fassung jedenfalls manchmal damit, seine deutschen Sätze einigermaßen synchron einzusprechen. Ach ja, und wer es sich zutraut, mag im Film nach dem nicht im Abspann genannten Edward Norton suchen…

Unterhaltsam ist der Film für jeden, der bunte Action und die Cyborgwelt liebt, inwieweit Fans der Mangareihe sich für diese Umsetzung des Stoffes begeistern werden, kann mangels Kenntnis der Vorlage nicht beurteilt werden. Wer allerdings ein Kammerspiel mit geschliffenen Dialogen erwartet, ist definitiv falsch im Kinosaal.





Regisseur: Robert Rodriguez
Drehbuch: James Cameron, Laeta Kalogridis und Robert Rodriguez
Kamera: Bill Pope
Schnitt: Stephen E. Rivkin, Ian Silverstein
Musik: Tom Holkenborg, Junkie XL
Basierend auf dem Graphic Novel "Gunnm" von Yukito Kishiro
Produziert von: James Cameron und Jon Landau

Darsteller:

Rosa Salazar, Christoph Waltz, Jennifer Connelly, Mahershala Ali,
Ed Skrein, Jackie Earle Haley, Keean Johnson, Jeff Fahey

Twentieth Century Fox
122 min.
FSK 12
Deutscher Kinostart: 14. Februar 2019



Copyright Bilder + Clip: 20th Century Fox


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