In einer fernen Zukunft
findet ein Cyber-Doktor namens Ido (Cristoph Waltz) auf einem Schrottplatz der
Stadt Iron City die Reste eines halb zerstörten weiblichen Cyborgs. Er gibt ihr
einen neuen Körper und nennt sie „Alita" nach seiner verstorbenen Tochter.
Alita (Rosa Salazar) erinnert sich nicht, wer sie ist oder wo sie ursprünglich
herkommt, aber auf ihren Streifzügen durch die dystopische Stadt Iron City, in
der Menschen, Cyborgs und abenteuerliche Mischwesen ums Überleben kämpfen,
lernt sie schnell, dass sie für ein paar mächtige Leute offensichtlich eine
Gefahr darstellt, die versuchen, sie zu eliminieren, allen voran der korrupte
Vector (Mahershala Ali).
Ein neuer Freund, der smarte Hugo (Keenan Johnson),
bietet sich als Helfer an, ist aber selbst zu sehr in dunkle Machenschaften
verstrickt und auch ihr Ziehvater Ido scheint nicht das zu sein, was er
vorgibt. Alita kommt nach einigen Kämpfen gegen andere Cyborgs, vor allem die
berüchtigten Hunter-Warrior, allmählich ihrer Vergangenheit immer näher, bis
sie sich schließlich als hochgerüstete Kampfmaschine offenbart, die den Menschen
in Iron City gegen die bösen Mächte von Zalem – einer geheimnisvollen, hoch
über Iron City schwebenden Stadt – helfen kann.
Der Film ist ein von Robert
Rodriguez beherzt in Szene gesetztes Actionspektakel, bei dem es im Unterton
wieder einmal um die tiefen Fragen des Lebens geht: wer bin ich, woher komme
ich und was ist meine Bestimmung? Dies ist auch für actionlastige Filme nicht
neu, entscheidend ist am Ende die Umsetzung. Technisch eine gelungene Mischung
in 3D aus Motion-Capture und CGI im Zusammenspiel mit echten Schauspielern, ist
die Story des Films, die auf einer Manga-Comicromanserie von Yukito Kishiro
beruht, eher konventionell. Die Charaktere treten, wie es sich gehört, als gute
und böse und im Fall von Hugo auf etwas dazwischen auf, die meisten ihrer
Dialoge sind wenig originell. Die Handlung setzt sich aus zahlreichen
Versatzstücken zusammen, es gibt ein Motorball-Kampfspiel, das sehr an die
guten alte Rollerball-Spiele erinnert, und ein Panoptikum aus bizarren
Menschmaschinenwesen, wie sie gern für eine ferne Zukunft eingesetzt werden.
Alita hat, wie viele
Actionhelden, ein Vergangenheitsproblem mit Erinnerungsdefizit und schaut auf
die chaotische Welt, in der sie gelandet ist, mit den mangatypischen großen
Kinderaugen. Selbstverständlich braucht es für solch ein verlorenes Wesen eine
Liebesgeschichte, einen jugendlichen Helden, der sich in Alita, den Cyborg verliebt - auch wenn Hugo sich nicht als
ganz so rein entpuppt - und einen bösen Antagonisten, der diesmal in
doppelbödiger Gestalt aus dem Hintergrund bzw. buchstäblich von oben die Fäden
zieht. Christoph Waltz gibt sich als Dr. Ido väterlich und wirkt manchmal ein
bisschen verloren, zu kämpfen hat er in der deutschen Fassung jedenfalls manchmal damit,
seine deutschen Sätze einigermaßen synchron einzusprechen. Ach ja, und wer es
sich zutraut, mag im Film nach dem nicht im Abspann genannten Edward Norton
suchen…
Unterhaltsam ist der Film für
jeden, der bunte Action und die Cyborgwelt liebt, inwieweit Fans der Mangareihe
sich für diese Umsetzung des Stoffes begeistern werden, kann mangels Kenntnis
der Vorlage nicht beurteilt werden. Wer allerdings ein Kammerspiel mit
geschliffenen Dialogen erwartet, ist definitiv falsch im Kinosaal.
Regisseur:
Robert Rodriguez
Drehbuch:
James Cameron, Laeta Kalogridis und Robert Rodriguez
Kamera: Bill
Pope
Schnitt:
Stephen E. Rivkin, Ian Silverstein
Musik: Tom
Holkenborg, Junkie XL
Basierend auf dem Graphic Novel "Gunnm" von
Yukito Kishiro
Produziert von: James Cameron und Jon Landau
Darsteller:
Rosa Salazar, Christoph Waltz,
Jennifer Connelly, Mahershala Ali,
Ed Skrein, Jackie Earle Haley,
Keean Johnson, Jeff Fahey
Twentieth Century Fox
122 min.
FSK 12
FSK 12
Deutscher Kinostart:
14. Februar 2019
Copyright Bilder + Clip: 20th Century Fox
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