Wer kennt es nicht, das Komikerduo, das auf deutschen
Fernsehmattscheiben als „Dick und Doof“ zunächst in unzähligen
Stummfilmsketchen und später auch in Spielfilmlänge mit absurden,
vorhersehbaren und gerade deswegen so brüllend komischen Szenen für
Schenkelklopfen und Lachsalven sorgte, Inbegriff der Ära, als die Bilder laufen
lernten.
Der Film „Stan & Ollie“ führt uns allerdings
in ihre
Spätphase, als Laurel und Hardy Anfang der 50ger Jahre noch einmal auf einer
Bühnentournee durch England an ihre alten Filmerfolge anzuknüpfen versuchen. In
dieser Zeit sind sie fast vergessen, aber mit ihrer kindlichen Freude an Chaos
und Anarchie, dabei stets liebenswert und tollpatschig, gelingt es ihnen
schließlich noch einmal, ihr Publikum für sich zu begeistern. Dabei ist ihre
persönliche Beziehung zueinander ist nicht immer konfliktfrei und von
Gegensätzen geprägt. Stan Laurel ist der aktivere und die Projekte
vorantreibende Part, dem es immer wieder gelingt, Hardy mitzuziehen, selbst als
dieser bereits gesundheitlich angeschlagen eigentlich nicht mehr auf der Bühne
stehen kann. Aber ihrer beider Leidenschaft und vor allem ihre letztlich tiefe
und anrührende Freundschaft lassen die beiden nicht nur auf der Bühne, sondern
auch in ihrem Privatleben zu einer Einheit zusammenwachsen, die nichts und
niemand, nicht einmal ihre beiden Frauen, trennen kann.
Die Erkenntnis, dass nichts für die Ewigkeit ist,
dass jedem Höhepunkt bereits Verlust und Niedergang innewohnen und wie man
damit einigermaßen würdevoll umgeht, diese Grundstimmung durchzieht den ganzen
Film, aber vor allem den beiden genialen Darstellern Steve Coogan und John C.
Reilly, ist es zu verdanken, dass Stan und Ollie, die Helden einer längst
vergangenen Zeit, für 97 Minuten wiederauferstehen, die uns mitnehmen auf eine
nostalgische Zeitreise und den Film zu einer bittersüßen und melancholischen
Reminiszenz an alte Kinotage machen, die berührt und Spaß macht.
Regie: John S.
Baird
Drehbuch: Jeff
Pope
Kamera: Laurie
Rose
Schnitt: Úna
Ní Dhongahaíle, Billy Sneddon
Musik: Rolfe
Kent
Darsteller
Stan Laure: Steve Coogan
Stan Laure: Steve Coogan
Oliver Hardy: John C.
Reilly
Nina Arianda, Shirley
Henderson, Danny Huston, Rufus Jones
Square 1 One
Entertainment
97 min.
Deutscher Kinostart:
09. Mai 2019
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