Gabrielle hat einen Job als „Lebende Statue" für
Touristen, nicht gerade eine brillante Karriere, und kämpft um ihren
halbwüchsigen Sohn Solal, der plötzlich beschließt, bei ihrem Ex-Mann leben zu
wollen. Elsa versucht verzweifelt schwanger zu werden, was Probleme in ihrer
Ehe auslöst, und Mao ist zwar ein erfolgreicher Entwickler von Videospielen,
hat aber leider kein Glück bei Frauen, was bei ihm zu einer depressiven
Grundstimmung führt. Claudine, von Beruf Psychotherapeutin, gleitet auch bei
Gesprächen mit ihren Kindern immer wieder in die Therapeutinnenrolle und Pierre
wird noch einmal Vater, nachdem seine junge Geliebte von ihm schwanger ist.
Von all dem bekommt die Großmutter gnädigerweise nicht viel
mit, ihre Gedanken kreisen immer wieder um den Sehnsuchtsort Saint Julien, aber
bevor sie sich endgültig auf den Weg dorthin macht, nimmt das Schicksal eine
andere Wendung.
Der Film spielt mit den Neurosen und Problemen seiner Akteure,
die Geschwister sind zwar erwachsen, erwecken teilweise den Anschein, immer
noch in ihrer Kindheit verfangen zu sein, während die Eltern versuchen, mit
Nonchalance ihrem Leben eine Bedeutung zu geben. Der einzig Erwachsene scheint
Gabrielles Sohn Solal zu sein, er durchblickt, was den anderen aufgrund ihrer
Beschäftigung mit sich selbst verborgen bleibt. Die einzige Rettung könnte der
Weg zurück nach Saint Julien sein, wo man einst glücklich war, und von wo man
irgendwie und irgendwann falsch abgebogen ist. Vielleicht lässt sich dies noch
korrigieren, indem man dorthin zurückkehrt, wobei ein altes Familienfoto eine
besondere Rolle spielt.
Die Geschichte wird mit der für französische Filme so
typischen Leichtigkeit erzählt, die das Schwere nicht ausspart, aber mit Humor
und liebevoll gezeichneten Charakteren ein positives Gefühl erzeugt, das auch
nach dem Verlassen des Kinos anhält.
Regie: Cécilia
Rouaud
Drehbuch:
Cécilia Rouaud
Kamera: Alexis
Kavyrchine
Schnitt:
Fabrice Rouaud
Musik:
Alexandre Lier, Sylvain Ohrel, Nicolas Weil
Darsteller:
Vanessa Paradis, Camille Cottin, Pierre Deladonchamps,
Jean-Pierre Bacri, Chantal Lauby, Laurent Capelluto, Marc Ruchmann, Claudette
Walker, Jean Aviat, Emilie Cazenave
Alamode Film
98 min.
Deutscher Kinostart:
16. Mai 2019
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