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Mittwoch, 19. Februar 2020

Film-Rezensionen: Ruf der Wildnis (The Call of the Wild)

Buck ist ein Hund wie kein anderer und dies ist seine außergewöhnliche Geschichte: Hundefänger reißen ihn aus seinem angenehmen Leben im sonnigen Kalifornien und verfrachten ihn in die Kälte Alaskas zur Zeit des Goldrauschs, wo er zum Abenteurer wird. Er muss sich als Schlittenhund unter anderem für die Yukon-Postlinie behaupten, kämpft gegen den – arg holzschnittartig geratenen – Fiesling Hal (Dan Stevens) und macht die Bekanntschaft des Einzelgängers John Thornton (Harrison Ford), der ihn noch tiefer in die Wildnis mitnimmt. Für beide wird ihre Bekanntschaft zum Schlüsselerlebnis, als sie sich wieder trennen, hat jeder eine neue Vorstellung von seinem Platz im Leben…

Der Film reiht sich ein in die Reihe der zahlreichen Adaptionen des 1903 erschienen Abenteuer-Klassikers von Jack London. Seit der ersten Verfilmung von 1935 mit Clark Gable und Loretta Young haben sich die Filmtechniken so verändert, dass man heute keinen echten Hund mehr ins Eis schicken muss, CGI – Computer Generated Imagery – macht es möglich, also Computeranimation fürs Kino.
Buck ist ein Zwitterwesen, einerseits, dem Roman zufolge, eine Bernhardiner- /Schäferhundmischung, was seine Größe und seine sonstigen Fähigkeiten erklärt, andererseits ist er auch sonst nicht eindeutig zuzuordnen. Mal schaut er aus eindeutig seelenvollen Augen rührend und verständig in die Welt, dann wieder bewegt er sich wie ein tierischer Homunkulus in einer zum Teil ebenfalls am Computer entstandenen Landschaft. Dass der Film dennoch funktioniert, liegt zum einen an der starken (Abenteuer)Geschichte, vor allem aber an dem nicht computeranimierten Harrison Ford, trotz Zauselbart frisch und charmant, dessen Präsenz den Film trägt und letztlich auch rettet. 
Er überspielt Bucks Künstlichkeit einfach und behandelt ihn als gleichwertigen Partner, spricht und streitet mit ihm und haucht ihm so das Leben ein, das durch die nicht einmal immer gelungene Tricktechnik verloren gegangen ist. Am Ende herausgekommen ist eine Geschichte über die Freundschaft zwischen Mensch und Hund und die Macht der Natur, die stärker ist als alles, was Menschen je zu schaffen in der Lage sein werden.
 

Regie: Chris Sanders
Drehbuch: Michael Green, b/a Roman von Jack London
Kamera: Janusz Kaminski
Schnitt. David Heinz, William Hoy
Musik: John Powell

Darsteller:
Harrison Ford, Karen Gillan, Omar Sy, Cara Gee, Dan Stevens, Bradley Whitford, Terry Notary
 
Walt Disney Pictures/ 20th Century
FSK 6
96 min.
Deutscher Kinostart: 20. Februar 2020


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