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Dienstag, 3. August 2021

Im Kino: The Suicide Squad

Im Gefängnis Belle Reve – euphemistisch für den schlimmsten Alptraum - sitzen die fiesesten Superschurken ein. Wenn jemand ein Himmelfahrtskommando benötigt, findet er dort, was er braucht: ein dreckiges Dutzend in wirklich dreckig. Amanda Waller (Viola Davies) rekrutiert so ihre Task Force X für eine streng geheime Mission auf der kleinen Insel Corto Maltese, wo Verbrecher und Politiker noch weniger unterscheidbar sind, als anderswo und schickt solch illustre Persönlichkeiten wie Bloodsport (Idris Elba), Peacemaker (John Cena), Colonel Flag (John Kinnaman), T.D.K. (Nathan Fillion), Ratcatcher (Daniela Melchior), den bunt getupften Polkadot Man mit Mutterproblem, King Shark, das Wiesel, sowie die völlig überdrehte Psychopathin Harley Quinn (Margot Robbie) wegen eines aus dem Ruder gelaufenen Projekts namens Starfish los, und niemand würde eine Wette darauf abschließen, dass man auch nur einen der Beteiligten lebend wiedersehen wird – die Bürowetten unter Wallers Mitarbeitern laufen eher dahin, wer als erster und wie ums Leben kommt.

Für Freunde und wirklich hartgesottene Fans des DC-Universums bietet der Film einen Augenschmaus, und das nicht nur dann, wenn King Shark (im Original gesprochen von Sylvester Stallone) mal wieder jemanden kopfüber in seinen von Zahnreihen umrahmtes Maul schiebt und genüsslich verspeist. Irre Brutalo-Action, bei der auch schon mal die Falschen dran glauben müssen, zieht sich durch die Handlung bis zum aberwitzigen Showdown-Kampf mit einem gigantischen, alles niedertrampelnden Seestern (ein fieser Verwandter des Marshmellow-Mannes?)

Wem das zu abgedreht klingt, sollte zu Hause bleiben, alle anderen werden sich wahrscheinlich gut unterhalten, zumindest während der ersten Hälfte des Films, wo es durchaus originelle und witzige Szenen gibt. Danach allerdings flacht alles mehr und mehr ab und verliert etwas die Spur, zu viel von allem tut niemals gut– wann hat endlich jemand den Mut, auch einen solchen Film einmal kurz und knackig auf 90 bis 100 Minuten zu begrenzen? Der Cast ist mit Idris Elba vorneweg gut besetzt, wenn auch der heimliche Held das Wiesel (Sean Gunn) sein dürfte, dem (bisher?) leider nur ein Kurzauftritt vergönnt ist, während Margot Robbie sich mehr und mehr zu einer Nervensäge entwickelt, der etwas weniger Screen-Time besser gestanden hätte.

Alles in allem für Liebhaber des Genres sicher ein Fortschritt gegenüber dem doch ziemlich misslungenen Vorgänger „Suicide Squad“ von 2016, egal ob als Fortsetzung oder Relaunch konzipiert, und wer bis zum Abspann-Ende bleibt, erhält einen Hinweis darauf, wie es weiter gehen könnte…


 Regie: James Gunn

Drehbuch: James Gunn

Kamera: Henry Braham

Schnitt: Christian Wagner, Fred Raskin

Musik: John Murphy

 

Cast:

Idris Elba, Viola Davis, Margot Robbie, John Cena, Joel Kinnaman, Jai Courtney, Peter Capaldi, David Dastmalchian, Nathan Fillion, Daniela Melchior, Alice Braga, Michael Rooker, Peter Davidson, Sean Gunn, Sylvester Stallone (voice)

 

 

Warner Bros. Pictures Germany/ DC Entertainment

USA 2021

FSK 16

132 min.

 Deutscher Kinostart: 05. August 2021

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Lrsi4C_B-y4

https://www.youtube.com/watch?v=3eD5d48t_Uo

 

 

 

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