Pietro (Luca Marinelli), ein Junge aus der Großstadt Turin, verbringt mit seinen Eltern die Sommerferien regelmäßig auf dem Land in einem kleinen Bergdorf und freundet sich dort mit dem einzigen gleichaltrigen Jungen Bruno (Alessandro Borghi) an, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden wird…
Der Film zeichnet diese Freundschaft bis hinein ins Erwachsenenleben nach und lässt die beiden Protagonisten dabei immer wieder an deren Ursprung in den Bergen zurückkehren. Im ungewöhnlichen 4:3-Format türmt sich die Kulisse der Bergwelt über ihnen auf, weniger beschützend, dafür immer existenzbestimmend. Es geht um unterschiedliche Lebensentwürfe, den immer wieder von außen sehnsuchtsvoll unterstellten Zauber des Landlebens und dessen manchmal harte, abweisende und vor allem oft einsame Realität.
All dies hat durchaus seine Reize, die allerdings über die Laufzeit von mehr als 140 Minuten arg überstrapaziert werden, hier hätte wieder einmal eine Reduzierung und Komprimierung gut getan, dann hätte es ein richtig starker Film werden können. Aufgrund der deutschen Synchronisation geht leider auch ein wichtiger Teil der mit dieser norditalienischen Landschaft verbundenen Sprachidentität und des dazu gehörenden Lokalkolorits verloren, aber dieser letzte Kritikpunkt wird sicher nach wie vor im deutschen Verständnis und aufgrund der über Jahrzehnte eingefrästen deutschen Sehgewohnheiten für die meisten ZuschauerInnen ein vernachlässigbarer bleiben…
Regie: Felix van Groeningen, Charlotte Vandermeersch
Drehbuch: Paolo Gognetti, Charlotte Vandermeersch, Felix van Groeningen
Kamera: Ruben Impens
Schnitt: Nico Leunen
Musik: Daniel Norgren
Besetzung:
Luca Marinelli, Alessandro Borghi, Lupo Barbiero, Cristiano Sassella, Elisabetta Mazzullo, Alex Sassella
Wildside/ DCM
2022
147 min.
FSK 6
Deutscher Kinostart: 12. Januar 2023
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=6tcOCtxNZ_M (Deutsch)
https://www.youtube.com/watch?v=i1V4Rhkwdjs (Italienisch)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen