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Mittwoch, 11. Januar 2023

Im Kino: In der Nacht des 12. (La Nuit du 12)

Für jeden Polizisten gibt es einen Fall, der ihn seine ganzes Berufleben lang verfolgt. Für Yohan (Bastien Bouillon) ist es der Mord an der jungen Clara (Lula Cotton Frapier), die in der Nacht eines 12. Oktober auf dem Heimweg von einer Party von einem Fremden mit Benzin übergossen und bei lebendigem Leib verbrannt wurde...

In diesem Polizeifilm, angesiedelt in der trist anmutenden Atmosphäre einer Kleinstadt in den französischen Alpen in der Nähe von Grenoble, entwickelt sich die Suche nach dem Täter dieser abscheulichen Tat als realistische, fast schon dokumentarisch anmutende kleinteilige Arbeit. Eingebettet in eher schmucklose Bilder, die jedoch eine eigene düstere und unheilvolle Intensität ausstrahlen, folgt man gespannt den einzelnen Rechercheschritten der ermittelnden Polizisten, allen voran des ruhig und bedacht agierenden Yohan, der hier seinen ersten größeren Fall als Ermittler leitet und – dies darf auch hier schon verraten werden – am Ende scheitert.

Obwohl dies eigentlich von Beginn an klar ist, wird man dennoch hineingezogen in die Handlung, schaut dabei quasi den Ermittlern hautnah über die Schulter, und verliert dadurch, genau wie sie, bis zum Schluss nicht die Hoffnung, dass das Verbrechen doch noch aufgeklärt werden kann. Aber diese Hoffnung bleibt vergeblich, selbst eine spätere Wiederaufnahme der Tätersuche auf Initiative einer neuen Staatsanwältin, führt nicht zum erhofften Erfolg. Es bleibt dabei, dass manche Dinge im Leben eben nicht zu einem gerechten Ende gebracht werden können, eine befriedigende Lösung versagt und damit ein Unrecht ungesühnt bleibt.

Ein etwas anderer Krimi ohne spektakuläre Action, intensiv und düster, der von seinen Figuren, vor allem der von Bastien Bouillon hervorragend interpretierten Hauptfigur Yohan, getragen wird, bei der an einmal auch die andere, vielleicht realistischere Seite, der Kriminalermittlungen erlebt, die über das übliche Einerlei der allabendlichen TV-Mörderjagden hinausgeht.

 


  Regie: Dominik Moll

Drehbuch: Gilles Marchand, Dominik Moll, b/a Buch von Pauline Guéna

Kamera: Patrick Ghiringhelli

Schnitt: Laurent Rouan

Musik: Olivier Marguerit

 

Besetzung:

Bastien Bouillon, Bouli Lanners, Théo Cholbi, Mouna Soualem, Lula Cotton Frapier

 

Haut et Court/ Ascot Elite Entertainment Group

2022

115 min.

FSK

Deutscher Kinostart: 12. Januar 2023

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Vl14Z2VFHJs (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=_zlztTha8Mw (Französisch)

 

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