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Mittwoch, 4. Oktober 2023

Im Kino: Der Exorzist: Bekenntnis (The Exorcist: Believer)

Victor Fielding (Leslie Odom Jr.) muss seit dem Tod seiner Frau vor zwölf Jahren seine Tochter Angela (Lidya Jewett) alleine großziehen. Als Angela mit ihrer Freundin Katherine (Olivia Marcum) von einem Ausflug in den Wald erst nach drei Tagen zurückkehrt, ist plötzlich nichts mehr, wie es war, denn eine böse Macht scheint in die beiden gefahren zu sein. In seiner Not bittet Victor Chris MacNeil (Ellen Burstyn), deren Tochter vor langer Zeit ein ähnliches Schicksal erlitten hat, um Hilfe…

Der Film knüpft an den Horror-Schocker von1973 an, der seinerzeit Maßstäbe für dieses Genre gesetzt hat und lässt diesmal gleich zwei junge Mädchen in die Fänge des Bösen geraten. Die Institution Kirche ist jedoch diesmal eher zurückhaltend, insofern ist der Titel ein wenig irreführend, denn es macht sich nicht ein kirchlicher Exorzist mit seinem Helfer ans Werk, diesmal ist es ein ganzes Kollektiv, das sich zusammenschließt, um gemeinsam zum Erfolg zu kommen, und diese Gemeinschaft ist es auch, die im Vordergrund steht. Irreführend ist aber ebenfalls der deutsche Subtitel „Bekenntnis“ im Gegensatz zum Original „Believer“, da er letztlich in eine falsche Richtung weist und damit sogar ein Hauptthema, nämlich die Wandlung eines der Protagonisten, verfälscht.

Zwar kommt man mit dem Glauben und dessen Insignien allein offensichtlich in diesen Tagen nicht mehr weiter, das Kreuz wendet sich sogar in drastischer Weise als Waffe gegen die, die es im Kampf gegen das Böse nutzen. Aber wenn man den Begriff des „Glaubens“ nicht mehr im rein kirchlich-religiösen Kontext versteht, sondern ihn mit allem unterfüttert, was es sonst noch an starken Elementen gibt, die eine Kraft entfalten können, wie zum Beispiel Vertrauen oder Liebe, dann ist man auch heute noch nicht ganz verloren, sondern hat die Mittel, sich gegen böse Kräfte durchzusetzen.

In Szene gesetzt ist das Ganze optisch wie akustisch mit den immer wieder gern genutzten Versatzstücken, hier gibt es keine großen Überraschungen, aber auch wenn man die Mechanismen des Genres durchschaut, manches auf dieser Ebene des Schreckens funktioniert eben verlässlich und die eingesetzten Effekte verfehlen ihre Wirkung nicht.

Dennoch kann der Film am Ende nicht an sein großes Vorbild anknüpfen, nichts wirkt wie aus einem Guss und alles bleibt mehr oder weniger Stückwerk, der Einsatz des Tubular-Bells-Themas allein reicht nicht, um den Schrecken von einst in angemessener Weise wieder aufleben zu lassen, und wenn es schon gelungen ist, Ellen Burstyn mit an Bord zu holen, dann hätte man ihr einen angemesseneren Einsatz gewünscht.

 


 Regie: David Gordon Green

Drehbuch: Peter Sattler, David Gordon Green, Scott Teems, Danny McBride, b/a den Figuren aus dem Roman von William Peter Blatty

Kamera: Michael Simmonds

Schnitt: Timothy Alverson

Musik:  Amman Abbasi, David Wingo

 

Besetzung:

Ellen Burstyn, Ann Dowd, Jennifer Nettles, Leslie Odom jr., Lidya Jewett, Olivia O’Neill, Raphael Sbarge, E.J. Bonilla, Danny McCarthy

 

Universal Pictures

2023

121 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 05.Oktober 2023

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=-t_AJ9699mY (Deutsch)

https://youtu.be/PIxpPMyGcpU (Englisch)

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