Der junge Johannes Leinert (Jan Bülow) reist im Jahr 1962 mit seinem Doktorvater (Hanns Zischle) in die Schweizer Alpen, wo ein iranischer Physiker auf einem Kongress etwas Bahnbrechendes im Bereich der Quantenmechanik vorstellen soll. Als der Iraner nicht erscheint, genießen die anderen angereisten Teilnehmer die Vorzüge der Bergwelt, während sich Johannes seiner Doktorarbeit widmet, die sich mit einem von der Fachwelt und auch seinem Doktorvater eher belächelten Grenzbereich, der möglichen Existenz von sogenannten Vielwelten, beschäftigt. Eines Tages begegnet Johannes einer jungen Pianistin, die viel über ihn zu wissen scheint, dann gibt es einen Toten und rund um das Hotel geschehen immer mysteriösere Dinge…
Erzählt wird hier etwas, das zunächst wie eine eher trockene Wissenschaftsgeschichte beginnt, die sich dann mehr und mehr in faszinierende Grenzbereiche vorwagt, dies gilt sowohl für die Theorie des jungen Physikers zwischen etablierter Physik und neuen Visionen, als auch für die ansonsten ineinander verwobenen Themen, die sich keinem Genre eindeutig zuordnen lassen. Elemente des (Polit)Krimis wechseln mit solchen der Science-Fiction, dabei wird die Idee eines möglichen Multiversums auf so ungewöhnliche Weise präsentiert, wie man es noch nicht gesehen hat. Es gibt eine Liebesgeschichte und dazwischen mystische Momente und Augenblicke von poetischer Schönheit, die es schwer machen, alles auf Anhieb passend einzuordnen, das Ganze untermalt von betörender Musik und wunderschönen, kontrastreichen Schwarz-Weiß-Bildern.
Der Film "Die Theorie von Allem" macht seinem Titel tatsächlich alle Ehre und erweist sich in jeder Hinsicht als ungewöhnlich, sperrig, poetisch und faszinierend, weitab vom gängigen Mainstream, ein Film, den man mehrfach sehen und immer wieder neue Dimensionen darin entdeckt kann.
Regie: Timm Kröger
Drehbuch: Roderick Warich, Timm Kröger
Kamera: Roland Stuprich
Schnitt: Jann Anderegg
Musik: Diego Ramos Rodriguez, David Schweihard
Besetzung:
Jan Bülow, Olivia Ross, Hanns Zischler, Gottfried Breitfuss, David Bennent, Philippe Graber, Imogen Kogge, Dominik Graf (Erzähler)
Neue Visionen
2023
118 min.
FSK 6
Deutscher Kinostart: 26. Oktober 2023
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=X033YCVIH9M
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