Im Jahr 2028 toben in den Straßen von Los Angeles Aufstände
und die Stadt versinkt im Chaos. Ein Brüderpaar, Sherman (Sterling K. Brown)
und Lev Atkins (Brian Tyree), nutzt die Lage und versucht sich an einem
Banküberfall. Die Sache geht schief und Lev wird schwer verletzt. Für Fälle
dieser Art gibt es eine Adresse: Das Hotel Artemis, ein 13-stöckiges Gebäude im
Art-Deco-Stil, das schon bessere Tage gesehen hat, dessen Penthaus nun als
geheimes Krankenhaus für Schwerverbrecher dient, finanziert vom Mafiaboss The
Wolfking (Jeff Goldblum). Behandelt werden allerdings nur zahlende Mitlieder
des „Clubs“ und die Regeln sind streng.
Geleitet wird die Klinik seit 22 Jahren von einer Ärztin
(Jodie Foster), einer altmodisch und zerbrechlich wirkenden kleinen Frau, die
nur die "Schwester“ genannt wird, ihr zur Hand geht der Hüne Everest (Dave
Bautista). Hinter der Fassade ist die Klinik mit hochmoderner Computertechnik
ausgerüstet und die Schwester versteht überraschenderweise ihr Handwerk perfekt.
Die Patienten erhalten, um ihre Anonymität zu wahren, die Namen der nach
Ferienzielen benannten High-Tech-Zimmer, in denen sie untergebracht sind, und
so werden Sherman und Lev zu „Waikiki“ und „Honolulu".
An diesem Abend gerät allerdings die von der Schwester sonst
so effizient verwaltete Ordnung komplett verloren, eine Welle der Gewalt aus
den Straßen schwappt plötzlich herein, als neben der französischen
Auftragskillerin "Nice" (Sofia Boutella) und dem durchgeknallten
Waffenhändler „Acapulco“ (Charlie Day) auch noch der Wolfking persönlich an die
Tore klopft, begleitet von seinem unter Minderwertigkeitsgefühlen leidenden
Sohn Crosby (Zachary Quinto). Und dann ist da noch die verletzte Polizistin
Morgan Daniels (Jenny Slate), die eindeutig nicht zum Patientenkreis gehört, es
aber schafft, die Schwester zum Bruch ihrer strengen Regeln veranlasst, wegen
einer Vergangenheit, die sie seit 22 Jahren versucht, zu verdrängen…
Der Film, auf den
Weg gebracht von einem Produzententeam, das für Filme wie La La Land, The Night
Manager und Drive verantwortlich zeichnete, ist eine futuristische Mischung aus
Gangsterfilm und Science Fiction, der in intensiven Bildern die düster-dunkle
Außenwelt der Stadt mit dem plüschigen Interieur des aus der Zeit gefallenen
Gebäudes kontrastiert, das den hilfebedürftigen Patienten ein nostalgisches
Ambiente mit gleichzeitiger High-End Medizin offeriert.
Jodie Foster spiegelt diesen Kontrast in ihrer Figur
eindrücklich wider, sie spielt Musik auf einem alten Plattenspieler ab, während
sie andererseits Operationen, die eigentlich ein ganzes Team erfordern,
mithilfe von Computern und Robotern durchführt und neue Organe von 3D-Druckern
fertigen lässt. Ihr Gesicht, ungeschminkt und zerknittert, beginnt zu leuchten,
wenn sie sich an die Arbeit macht, das Hotel und sein morbider Charme sind ihre
Heimat geworden, während draußen alles aus den Fugen gerät.
Sterling K. Brown verfügt über eine bemerkenswerte Präsenz
und Jeff Goldblum gibt seinem Wolfking die nötige Gefährlichkeit. Insgesamt
bleibt der Hintergrund der Aufstände im Unklaren, erklären will der Film seine
dystopische Zukunftsvision nicht, er liefert jedoch einen soliden Thriller mit
einigen spektakulären Kampfszenen, unterhaltsam und mit einer originellen
Grundidee, vergesst John Wick und checkt ein im Hotel Artemis!
Members only –
Beschimpfen des Personals verboten!
Mitbringen von Waffen verboten!
Töten anderer Patienten verboten!
Regie: Drew
Pearce
Drehbuch: Drew
Pearce
Kamera:
Chung-hoon Chung
Musik: Cliff
Martinez
Produzenten:
Marc Platt, Stephen Cornwell, Adam Siegel, Simon Cornwell
Darsteller:
Jodie Foster,
Sterling K. Brown, Jeff Goldblum, Sofia Boutella, Dave Bautista, Charlie Day,
Zachary Quinto
Zachary Quinto
Concorde Filmverleih
FSK 16
Deutscher Kinostart:
26. Juli 2018
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