Henri Charrière (Charlie Hunnam), genannt Papillon
(Schmetterling), wegen einer entsprechenden Tätowierung auf der Brust, ist ein
erfolgreicher Safeknacker im Paris der 20ger Jahre. Eines Tages verscherzt er
es sich mit einem Unterweltboss und dieser sorgt dafür, dass Papillon wegen
eines Mordes, den er nicht begangen hat, vor Gericht kommt.
Er wird 1931 zu lebenslanger Haft verurteilt und, wie zur damaligen Zeit üblich, nach Französisch Guyana deportiert, einer Gefängniskolonie Frankreichs in Südamerika. Bereits auf der Überfahrt dorthin lernt er einen schwächlichen und zarten Mithäftling, den Urkunden- und Geldfälscher Louis Dega (Rami Malek) kennen. Die beiden schließen sich zusammen: Papillon wird Dega beschützen, dafür wird dieser ihm mit seinem eingeschmuggelten Geld zur Flucht verhelfen.
In der Gefängniskolonie herrschen unmenschliche Zustände,
Hitze, Krankheiten, physische Gewalt fordern ihren Tribut und jeder
Fluchtversuch wird drakonisch bestraft. Dennoch ist Papillon fest entschlossen,
sein Leben irgendwann in Freiheit zu beenden, und weder jahrelange
Isolationshaft noch die Deportation auf die berüchtigte Teufelsinsel können ihn
davon abhalten, immer wieder zu versuchen zu entkommen. Aber es dauert lange
Jahre, die ihn gezeichnet haben, bis ihm die Flucht tatsächlich gelingt und er nach
Frankreich zurückkehren kann.
Der Film ist das Remake des gleichnamigen Vorgängers aus dem
Jahr 1973 mit Steve McQueen und Dustin Hoffman, der wiederum auf der
autobiographischen Vorlage der Bestseller „Papillon“ und „Banco“ von Henri
Charrière beruht und eine Abrechnung mit dem unmenschlichen Strafsystem
Frankreichs in Französisch Guyana darstellt, ein weiteres Werk in der Reihe
von auf wahren Ereignissen beruhenden Filmdramen, die sich mit dem Thema Zuchthaus/
Strafkolonie und Flucht auseinandersetzen.
Der epische Charakter, der dieser Geschichte innewohnt, wird noch einmal für ein modernes Publikum aufbereitet, um die Schrecken dieser Strafkolonie im südamerikanischen Urwald vor Augen zu führen und dabei zu zeigen, was Willens- und Widerstandskraft eines Einzelnen bewirken können, der nicht bereit ist, sich unterzuordnen oder gar unterzugehen. Bereits der Name der dem Festland vorgelagerten Teufelsinsel (Île du Diable), auf die bereits Ende des 19. Jahrhunderts der zu Unrecht verurteilte General Dreyfus verbannt wurde, lässt erahnen, unter welchen Umständen hier fast 100 Jahre lang Gefangene bis weit ins 20. Jahrhundert hinein gehalten wurden.
Der epische Charakter, der dieser Geschichte innewohnt, wird noch einmal für ein modernes Publikum aufbereitet, um die Schrecken dieser Strafkolonie im südamerikanischen Urwald vor Augen zu führen und dabei zu zeigen, was Willens- und Widerstandskraft eines Einzelnen bewirken können, der nicht bereit ist, sich unterzuordnen oder gar unterzugehen. Bereits der Name der dem Festland vorgelagerten Teufelsinsel (Île du Diable), auf die bereits Ende des 19. Jahrhunderts der zu Unrecht verurteilte General Dreyfus verbannt wurde, lässt erahnen, unter welchen Umständen hier fast 100 Jahre lang Gefangene bis weit ins 20. Jahrhundert hinein gehalten wurden.
Es gibt wenig Spielraum für diesen Film, von den Vorlagen –
Buch und Film – abzuweichen, das Drehbuch orientiert sich auch in weiten Teilen
an dem damaligen von Dalton Trumbo, und so wird die bekannte Geschichte
ausgebreitet, erweitert um Papillons Vorgeschichte in Paris, die jedoch nicht
wirklich Neues hinzufügen kann, allerdings werden dafür einige Details der Fluchtversuche verkürzt, und gerade beim finalen Versuch fehlt ein entscheidender Aspekt, der diese Flucht schließlich erst möglich macht.
Bei aller sonstigen Werktreue hätten allein die aktuellen Hauptdarsteller die Möglichkeit,
neue Akzente zu setzten. Charlie Hunnam gelingt dies nur bedingt, sein Papillon
ist auch nach jahrelanger Isolationshaft zu gut beieinander, als dass es
glaubhaft wäre, die psychischen und physischen Qualen merkt man ihm kaum an,
während Rami Malek auf leise Art fast zur Hauptfigur wird. Sein Dega ist auch
am Ende noch körperlich schwach, aber Malik verleiht ihm eine eindrucksvolle
innere Stärke.
Für Zuschauer, die den alten Film nicht kennen, bietet
die Neuverfilmung eine Gelegenheit, die spannende und dramatische Geschichte
auf der großen Leinwand zu erleben. Für die anderen bleibt es der Versuch einer
Hommage, der keine neuen Aspekte zu bieten hat, denn für eine
Auseinandersetzung mit unmenschlichen Haftbedingung, wie sie auch heute noch
anzutreffen sind, ist die Geschichte zu speziell, zu sehr auf diese nicht mehr
existierende Strafkolonie ausgerichtet, als dass sie über das Bekannte hinaus
beeindrucken könnte.
Regie: Michael
Noer
Drehbuch:
Aaron Guzikowski b/a dem Drehbuch von Dalton Trumbo,
b/a den
autobiographischen Romanen „Papillon“ und „Banco“ von Henri Charrière
Kamera: Hagen
Bogdanski
Musik: David
Buckley
Darsteller:
Charlie Hunnam, Rami
Malek, Yorick Van Wageningen, Roland Møller, Tommy Flanagan, Eve
Hewson
Hewson
Im Verleih der
Constantin Film
133 min.
133 min.
Kinostart: 26. Juli
2018
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