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Mittwoch, 18. Juli 2018

Film-Rezensionen: Mamma Mia! Here We Go Again


Es war nur eine Frage der Zeit, aber zehn Jahre hat es immerhin gedauert, bis nun eine Neuauflage des Sommerhits "Mamma Mia" in die Kinos kommt.

Für Freunde der kompromisslosen Seichtigkeit gepaart mit dem schmissigen ABBA-Sound sollte dies eine gute Nachricht sein.

Genau wie der erste Teil kommt auch „Mamma Mia – Here We Go Again" völlig ohne Handlung aus. Sophie (Amanda Seyfried), die seinerzeit den kompletten Film über ihre Hochzeit vorbereitet, die dann doch nicht stattfindet, zu der sie ihre drei möglichen Väter Sam, Harry und Bill (Pierce Brosnan, Colin Firth und Stellan Skarsgard) einlädt, bereitet nun eine Feier zur Wiedereröffnung des Hotels auf der fiktiven Insel Kalokairi vor und stellt irgendwann fest, dass sie schwanger ist. Grund genug, wieder jeden einzuladen, der greifbar ist, allen voran ihre drei Väter, ihren Beinahe-Ehemann Sky (Dominic Cooper), der zur Zeit in New York weilt, sowie die beiden Freundinnen ihrer Mutter Tanya (Christine Baranski) und Rosie (Julie Walters), die die Rollen der komischen Alten immer noch glänzend ausfüllen.

Ein Wermutstropfen fällt in den nach wie vor übersüßen Cocktail aus bonbonbunten Bildern und fröhlicher Urlaubsstimmung, als sich herausstellt, dass Mutter Donna inzwischen leider verstorben ist – für Zuschauer, die sich darauf gefreut haben, Meryl Streep wiederzusehen, eine schlechte Nachricht, sie müssen sich bis fast zur letzten Szene gedulden, bis sie tatsächlich doch noch auftaucht.

Neu sind die Rückblenden in die Zeit, in der alles begann. Wir erleben die junge Donna (Lily James) wie sie den drei jungen Männern (Jeremy Irvine, Hugh Skinner, Josh Dylan) begegnet, mit denen sie sich in ihrem ersten Sommer nach ihrem Schulabschluss amüsiert hat, als sie voller Elan und Vorfreude auf das Leben eine Reise durch Europa unternahm, die sie schließlich auf die Insel Kalokairi geführt hat, wo sie ihre kleine Tochter Sophie dann zur Welt brachte. Wir begegnen ebenfalls den jüngeren Ausgaben von Tanya (Jessica Keenan Wynn) und Rosie (Alexa Davies) und der Film springt zwischen diesen beiden Zeitebenen munter hin und her, bis es am Schluss zu einem herzergreifenden Aufeinandertreffen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (in Gestalt von Sophies kleinem Sohn) kommt.

Insgesamt ist der Film nicht mehr ganz so unbeschwert und es gibt ein paar der nicht so bekannten ABBA-Songs zu hören, möglicherweise wird dies nicht mehr jedem gefallen, der auf den brutalen Feelgood-Vibe des ersten Teils hofft. Dafür ist die Fortsetzung in ihren Musik- und Tanzszenen besser choreographiert, die Lieder passen textlich besser zu den jeweiligen Szenen, und wer sich fragt, wie zum Teufel man es schafft, die spanisch angehauchte Lagerfeuer-Ballade „Fernando“ auf einer griechischen Insel unterzubringen, auf den wartet ein wirklich origineller Höhepunkt, in dem die überraschend aufgetauchte Großmutter Ruby (Cher) und der geheimnisvolle Señor Cienfuegos (Andy Garcia) einen grandiosen Auftritt haben. Und keine Angst: einige der bekannten Schmetter-Arien sind wieder zu hören, für Freunde von Wimmelbildern: Augen auf, vielleicht entdeckt Ihr Benny und Björn irgendwo! 


Regie und Drehbuch: Ol Parker 
Nach einer Idee von: Richard Curtis, Ol Parker und Catherine Johnson
b/a dem Original-Musical von: Catherine Johnson 
Ausführende Produzenten: Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Rita Wilson, Tom Hanks 
Kamera: Robert D. Yeoman 
Musik: Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Anne Dudley 
Schnitt: Peter Lambert
 
Darsteller:
Christine Baranski, Pierce Brosnan, Dominic Cooper, Colin Firth, Andy Garcia, Lily James, Amanda Seyfried, Stellan Skarsgard, Julie Walters, Alexa Davies, Josh Dylan, Jeremy Irvine, Hugh Skinner, Jessica Keenan Wynn, sowie Cher und Meryl Streep

Im Verleih von Universal Pictures International Germany
USA 2018
114 min
Kinostart: 19. Juli 2018


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