Es war nur eine Frage der Zeit, aber zehn Jahre hat es
immerhin gedauert, bis nun eine Neuauflage des Sommerhits "Mamma Mia" in die
Kinos kommt.
Für Freunde der kompromisslosen Seichtigkeit gepaart mit dem
schmissigen ABBA-Sound sollte dies eine gute Nachricht sein.
Genau wie der erste Teil kommt auch „Mamma Mia – Here We Go
Again" völlig ohne Handlung aus. Sophie (Amanda Seyfried), die seinerzeit den
kompletten Film über ihre Hochzeit vorbereitet, die dann doch nicht stattfindet,
zu der sie ihre drei möglichen Väter Sam, Harry und Bill (Pierce Brosnan, Colin
Firth und Stellan Skarsgard) einlädt, bereitet nun eine Feier zur
Wiedereröffnung des Hotels auf der fiktiven Insel Kalokairi vor und stellt
irgendwann fest, dass sie schwanger ist. Grund genug, wieder jeden einzuladen,
der greifbar ist, allen voran ihre drei Väter, ihren Beinahe-Ehemann Sky
(Dominic Cooper), der zur Zeit in New York weilt, sowie die beiden Freundinnen
ihrer Mutter Tanya (Christine Baranski) und Rosie (Julie Walters), die die
Rollen der komischen Alten immer noch glänzend ausfüllen.
Ein Wermutstropfen fällt in den nach wie vor übersüßen
Cocktail aus bonbonbunten Bildern und fröhlicher Urlaubsstimmung, als sich
herausstellt, dass Mutter Donna inzwischen leider verstorben ist – für
Zuschauer, die sich darauf gefreut haben, Meryl Streep wiederzusehen, eine
schlechte Nachricht, sie müssen sich bis fast zur letzten Szene gedulden, bis
sie tatsächlich doch noch auftaucht.
Neu sind die Rückblenden in die Zeit, in der alles begann.
Wir erleben die junge Donna (Lily James) wie sie den drei jungen Männern
(Jeremy Irvine, Hugh Skinner, Josh Dylan) begegnet, mit denen sie sich in ihrem
ersten Sommer nach ihrem Schulabschluss amüsiert hat, als sie voller Elan und
Vorfreude auf das Leben eine Reise durch Europa unternahm, die sie schließlich
auf die Insel Kalokairi geführt hat, wo sie ihre kleine Tochter Sophie dann zur
Welt brachte. Wir begegnen ebenfalls den jüngeren Ausgaben von Tanya (Jessica
Keenan Wynn) und Rosie (Alexa Davies) und der Film springt zwischen diesen
beiden Zeitebenen munter hin und her, bis es am Schluss zu einem
herzergreifenden Aufeinandertreffen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
(in Gestalt von Sophies kleinem Sohn) kommt.
Insgesamt ist der Film nicht mehr ganz so unbeschwert und es
gibt ein paar der nicht so bekannten ABBA-Songs zu hören, möglicherweise wird
dies nicht mehr jedem gefallen, der auf den brutalen Feelgood-Vibe des ersten
Teils hofft. Dafür ist die Fortsetzung in ihren Musik- und Tanzszenen besser
choreographiert, die Lieder passen textlich besser zu den jeweiligen Szenen,
und wer sich fragt, wie zum Teufel man es schafft, die spanisch angehauchte
Lagerfeuer-Ballade „Fernando“ auf einer griechischen Insel unterzubringen, auf
den wartet ein wirklich origineller Höhepunkt, in dem die überraschend
aufgetauchte Großmutter Ruby (Cher) und der geheimnisvolle Señor Cienfuegos
(Andy Garcia) einen grandiosen Auftritt haben. Und keine Angst: einige der
bekannten Schmetter-Arien sind wieder zu hören, für Freunde von Wimmelbildern:
Augen auf, vielleicht entdeckt Ihr Benny und Björn irgendwo!
Regie und Drehbuch:
Ol Parker
Nach einer Idee
von: Richard Curtis, Ol Parker und Catherine Johnson
b/a dem
Original-Musical von: Catherine Johnson
Ausführende
Produzenten: Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Rita Wilson, Tom Hanks
Kamera: Robert
D. Yeoman
Musik: Benny
Andersson, Björn Ulvaeus, Anne Dudley
Schnitt: Peter
Lambert
Darsteller:
Christine Baranski, Pierce Brosnan, Dominic Cooper, Colin
Firth, Andy Garcia, Lily James, Amanda Seyfried, Stellan Skarsgard, Julie
Walters, Alexa Davies, Josh Dylan, Jeremy Irvine, Hugh Skinner, Jessica Keenan
Wynn, sowie Cher und Meryl Streep
Im Verleih von
Universal Pictures International Germany
USA 2018
114 min
Kinostart: 19. Juli
2018
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