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Mittwoch, 9. Oktober 2019

Film-Rezensionen: 47 Meters Down: Uncaged

Die vier Teenager Nicole (Sistine Rose Stallone), Sasha (Corinne Foxx), Alexa (Brianne Tju) und Mia (Sophie Nélisse) unternehmen einen gemeinsamen Tauchgang, hinunter zu einer geheimnisvollen versunkenen Maya-Stadt, die in Kürze von Unterwasserarchäologen untersucht werden soll. Die Mädchen nutzen deren Ausrüstung, um sich die Stadt bereits vorher alleine anzuschauen, was sich als fataler Fehler erweist, denn da unten gibt es ein paar riesige Haie, die sich in dem Labyrinth von Mauern und Gängen lautlos auf die Jagd nach den Teenagern begeben. Als dann deren Rückweg durch eine Erschütterung versperrt und der Sauerstoff knapp wird, wird es für die Mädels eng…

Der Film spielt fast ausschließlich unter Wasser, in der klaustrophobischen
Enge der labyrinthischen Ruinen, die zunächst wie durch einen Weichzeichner erhaben anzusehen sind und durch ihre geheimnisvolle Schönheit verzaubern. Mit dem Zauber ist es aber schnell vorbei, danach geht es schonungslos zur Sache, wobei die Unschärfe, die sich zwangsläufig unter Wasser ergibt, für einen meist verschwommenen Blick auf das Geschehen sorgt. Dies ist ein bisschen schade, finden sich unter den Darstellerinnen doch zwei prominente Töchter bekannter Schauspiel-Väter, von denen man vielleicht gerne etwas mehr gesehen hätte. 

Leider stecken sie auch noch in Taucheranzügen mit entsprechenden Masken, unter denen man sie kaum erkennen kann, und so bekommt man nicht immer mit, welche gerade vom einem der Haie attackiert wird, die, penibel der Horrorfilm-Dramaturgie folgend, in vorhersehbar getakteten Abständen um die Ecken kommen.
Die Handlung des Film ist auf einen engen Schauplatz begrenzt, Haiattacken und drohender Erstickungstod sorgen unter Einsatz bewährter Effekte auch für Schreckmomente, aber während den Akteurinnen langsam die Luft ausgeht, hat der Zuschauer immer wieder Zeit durchzuatmen, weil die Spannung nicht hoch genug gehalten wird, dabei gab es vor kurzem mit „Crawl" einen Tierfilm, bei dem dies besser gelang. Welche Mädchen am Ende wieder auftauchen, soll hier nicht verraten werden, nur soviel: Die Action, die dem Film zwischendurch fehlte, wird zum Schluss noch einmal richtig rausgehauen, hier hätte man sie allerdings auch nicht mehr gebraucht…

Für die Zielgruppe "Mädchenclique“ ein passabler Film, der vielleicht für ein paar wohlige Schauer reicht, für alle anderen: "Crawl" - https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/08/film-rezensionen-crawl.html




Regie: Johannes Roberts
Drehbuch: Ernest Riera, Johannes Roberts
Kamera: Mark Silk
Schnitt: Martin Brinkler
Musik: tomandandy

Darsteller:
Sophie Nélisse, Corinne Foxx, Brianne Tju, Sistine Rose Stallone, Davi Santos, John Corbett, Nia Long

 Concorde Filmverleih
USA 2019
91 min.

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