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Mittwoch, 2. Oktober 2019

Film-Rezensionen: Gemini Man


Elite-Auftragskiller Henry Brogan (Will Smith) ist der beste seines Fachs und sein Können demonstriert er gleich zum Auftakt des Films eindrucksvoll. Nach diesem Auftrag soll eigentlich Schluss für ihn sein, danach will er sich, müde und ausgebrannt, zur Ruhe setzen. Doch plötzlich wird er selbst zur Zielscheibe, eine Abteilung der Regierung, für die er gearbeitet hat, schickt ihm seinerseits einen Killer hinterher, der ihm verblüffend ähnlich sieht. Aber was wie eine jüngere Ausgabe seiner selbst wirkt, ist sein eigener Klon und Teil eines Projekts, an dem im Geheimen gearbeitet wird. Auf der Suche nach Antworten auf die Fragen, weshalb man ihn eliminieren will und was es mit dem Projekt auf sich hat, wird der Kampf gegen sich selbst für Henry zum Kampf seines Lebens…

Diese Story wird stringent und ohne überraschende Wendungen erzählt, insoweit ein solider Thriller mit den üblichen Action-Sequenzen, bestehend aus den erwartbaren Verfolgungs- und Kampfszenen, von denen einige in die pittoreske Kulisse Budapests eingebettet sind.

Etwas Neues bietet die technische Ebene. Einerseits wird ein digital eindrucksvoll verjüngter Will Smith präsentiert, andererseits wartet man mit einem – wie die Macher selbst betonen – revolutionären digitalen Format auf, das eine Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde liefert – normal sind zwischen 24 bei gewöhnlichen Kinofilmen und 48 bei 3D-Formaten. Mit 60 projizierten Bildern pro Sekunde wird der Eindruck von Tiefe weiter verstärkt, wodurch sich der Zuschauer noch mehr in das Geschehen hineingezogen fühlt und das 3D-Erlebnis noch intensiver wird.

Durch interessante Kamerastandpunkte – z.B. unter oder knapp über der Wasserlinie – sind tatsächlich einige schöne Effekte entstanden, über den ganzen Film hinweg wirkt die Technik, mit der die Illusion dessen geschaffen werden soll, was das menschliche Auge tatsächlich sieht, durch die überscharfen Bilder auf Dauer eher ermüdend, kühl und steril, es geht genau wie bei dem geklonten Will Smith ein wenig menschliche Seele verloren, ein Manko, an dem noch zu arbeiten wäre, soll die neue Technik in Zukunft öfter zum Einsatz kommen.


Regie: Ang Lee
Drehbuch: David Benioff, Billy Ray, Darren Lemke, b/a story von Darren Lemke & David Benioff
Kamera: Dion Beebe
Schnitt: Tim Squyres
Musik: Lorne Balfe

Darsteller:
Will Smith, Mary Elizabeth Winstead, Clive Owen, Benedict Wong, Douglas Hodge, Ilia Volok

 Paramount Pictures Germany
FSK 12
117 min. 
Deutscher Kinostart: 03. Oktober 2019


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