mit Heinzelmännchen
so bequem!“
So beginnt August Kopisch seine gereimte Geschichte über die
kleinen Helferlein, die den Kölnern einst das Leben so viel einfache gemacht
haben, bis die Frau des Schneiders dies durch ihre Neugier verdarb. Seither
muss man in Köln wieder alles selbst erledigen, was, wie leidlich bekannt,
nicht immer von Erfolg gekrönt ist… Diese ihre Geschichte bekommen auch die
heutigen Heinzelmännchen erzählt – denn ja, es gibt sie noch, tief unter der
Stadt! – und bringt das Heinzelmädchen Helvi auf die Idee, sich bei einem
Menschen zu verdingen, um ein Handwerk zu erlernen, mit dem sie in ihrer
Gemeinschaft glänzen kann. Sie sucht sich den grantelnden Konditor Theo aus,
der gerade in ziemlich fiesen finanziellen Schwierigkeiten steckt und kurz
davor steht, seine Konditorei an seinen geldgierigen Bruder zu verlieren. Helvi
und ihre nicht ganz freiwilligen Begleiter aus der Heinzelwelt, Kipp und Butz,
besinnen sich auf ihre ureigene Aufgabe, den Menschen zu helfen und machen sich
ans Werk, um eine Win-win-Situation zu schaffen… Wir heinzeln das!
Der Animationsfilm mit viel Lokalkolorit richtet sich in
erster Linie an ein sehr junges Publikum. Die Heinzel sind niedlich anzusehen
und das Heinzelmädchen Helvi – großartig gesprochen von Jella Haase – ist
vorwitzig ohne allzu aufdringlich zu sein. Die Botschaft kommt kindgerecht
rüber: das Ergebnis einer mit Liebe verrichteten Arbeit ist besser, als
seelenlos produzierte Produkte, und im Fall der hergestellten Kuchen und
Törtchen besonders schmackhaft. Obwohl die Heinzeltruppe demonstriert, dass
auch sie sich der Fließbandproduktion nicht ganz verschließen kann, um den
Bedarf aller Kunden decken zu können, steckt ausreichend Liebe und Kreativität
dahinter, um die Fabrikprodukte geschmacklich um Längen zu schlagen. Ob das
junge Publikum in der Lage ist, diesen Gedanken auf das tägliche Leben zu
übertragen, sei dahingestellt, die weitere Botschaft ist genauso wertvoll: Miteinander
ist besser als allein, und einander helfen besser, als sich zu bekämpfen.
Wertvoll ist außerdem, dass der Film sich nicht scheut, die
Geschichte, trotz einer möglichen internationalen Vermarktung, dort spielen zu
lassen, wo sie hingehört, und die bei vielen fast vergessene Sage der Kölner
Heinzelmännchen in neuem Gewand aus dem verstaubten Keller der Vergessenheit
hervorholt. Trotz einer eher schlichten und insgesamt zu brav geratenen Story
und den im Vergleich zu großen, ausgereiften Hollywoodproduktionen technischen
Unausgereiftheiten, ist ein netter, familientauglicher Film entstanden, der dem
Zielpublikum Spaß bringen soll – ganz im Sinne der oben beschriebenen
Botschaft.
Regie: Ute von
Münchow-Pohl
Drehbuch: Jan
Strathmann
Art Direction:
Heiko Hentschel
Schnitt: Erik
Stappenbeck, Ute von Münchow-Pohl
Musik: Alex
Komlew
Mit den Stimmen
von:
Jella Haase (Helvi),
Louis Hofmann (Kipp), Leon Seidel (Butz), Detlef Bierstedt (Theo), Elke
Heidenreich (Vendla), Rolf Berg (Bruno), Bill Mockridge (Brimur), Marie-Luise
Marjan (Rosa), Ranja Bonlana (Harriet)
Akkord Film
Produktion/ TOBIS Film
FSK 0
76 min.
Deutscher Kinostart:
30. Januar 2020
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