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Sonntag, 12. Januar 2020

Das Filmjahr 2019

An dieser Stelle möchte ich das Jahr 2019 noch einmal Revue passieren lassen und präsentiere meinen ganz persönlichen Filmjahresrückblick, die Film erscheinen chronologisch, nicht als Rangliste:

Meine Favoriten


The Frontrunner (Januar) 
Von Sony Pictures schändlich vernachlässigter, hochinteressanter Politthriller über den aufgrund eines möglichen privaten Skandals gescheiterten Präsidentschaftskandidaten Gary Hart und die Rolle der Presse hierbei.
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/01/film-rezensionen-front-runner.html 

Green Book (Eine Besondere Freundschaft) (Januar) 
Ein zu Recht mit dem Oscar ausgezeichnetes Drama mit zwei hervorragenden Darstellern über den alltäglichen Rassismus während der 1960ger Jahre in den Südstaaten der USA, das sich dem Thema mit Würde aber auch mit Witz nähert. 

Avengers Endgame (April)
Episches Spektakel, gespickt mit namhaften Darstellern, neben der gesamten Avengers- und Guardiansriege darf man u.a. einen kurzen Blick auf Michael Douglas, Robert Redford, Michelle Pfeiffer, William Hurt und Stan Lee werfen. Ein würdiges Ende einer Heldensaga!

Stan & Ollie (Mai) 
Das liebenswerte Porträt der beiden Stummfilmhelden am Ende ihrer Karriere, nostalgisch und berührend.

Mister Link – ein fellig verrücktes Abenteuer (Missing Link) (Mai) 
Entzückender Animationsfilm in Stop-Motion-Technik über den charismatischen britischen Forscher Sir Lionel Frost, der zusammen mit der abenteuerlustigen Adelina Fortnight dem lange vermissten Mr. Link – dessen Name auf seine Stellung im Reigen der Evolution hindeutet – bei der Suche nach Verwandten im sagenhaften Shangri La zur Seite steht. Mit Witz und der gewohnten Liebe zu kleinsten Details einfach wunderbar umgesetzt, gerne würde man diesem Trio auf weiteren Abenteuertouren folgen! Urlaubsbedingt damals ohne Rezension, leider auch zu kurz in den Kinos. Originalstimmen: Hugh Jackman, Zoe Saldana, Zack Galifianakis, Stephen Fry – Deutsche Stimmen: Christoph Maria Herbst, Bastian Pastewka, Collien Ulmen-Fernandes




Der unverhoffte Charme des Geldes (Juli)
Pfiffige Krimikomödie mit einer Prise Klassenkampf, unterhaltsam, spannend und mit Witz in Szene gesetzt. 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/07/film-rezensionen-der-unverhoffte-charme.html

Leid und Herrlichkeit (Dolor y Gloria) (Juli)
Ein Alterswerk voller Melancholie mit einem hervorragenden Antonio Banderas 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/07/film-rezensionen-leid-und-herrlichkeit.html

Apollo 11 (Juli) 
Eindrucksvolle Dokumentation mit bisher unveröffentlichtem Film- und Tonmaterial, ein Kinoerlebnis für alle, aber vor allem für jene, die von damals nur verschwommene Schwarz-Weiß-Bilder auf dem heimischen TV-Geräte im Kopf haben.

Blinded by the Light (August)
Schöner Film über die Macht der Musik und die Inspiration, die die bedingungslose Bewunderung für (s)ein Idol einem Fan bescheren kann, für Bruce-Springsteen-Fans ein Muss.
Crawl (August)
Schafft, was nicht allen (Tier-)Horrorfilmen gegeben ist: atemlose Spannung und schaurige Momente in einer klaustrophobischen Unterwasserszenerie.

Der Distelfink (The Goldfinch) (September)
Kunstvolle und gelungene Umsetzung des Erfolgsromans von Donna Tartt, mit schönen Bildern und einem herausragenden jungen Hauptdarsteller.

Midsommar (September)
Horror im Mittsommer, Grusel und verstörende Bilder im hellen Sonnenschein – kann das funktionieren? Bei diesem Film eindeutig: Ja!

Parasite (Gisaengchung) (Oktober)
Familie aus prekären Verhältnissen drängt sich mit allen möglichen Tricks in das Leben einer wohlhabenden Familie, und niemand sieht das Unheil kommen…

Die schönste Zeit unseres Lebens (La Belle Époque) (November)
Nostalgische Liebesgeschichte mit gutaufgelegten Darstellern, zum Zurücklehnen und Genießen… Die 1970ger waren einfach nur cool!

Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão (A Vida Invisível) (Dezember)
Wunderschön gefilmtes Melodram, das nie ins Kitschige abgleitet, sondern Tragik, Sehnsucht und Liebe über eine ganze Lebensspanne hinweg mitreißend ausbreitet.

Auch gut


Vice: Der Zweite Mann (Februar)
Satirische Beleuchtung der zwielichtigen Rolle, die der ewige „zweite Mann" Dick Cheney in der amerikanischen Politik gespielt hat. 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/02/film-rezensionen-vice-der-zweite-mann.html

Rocketman (Mai)
Die Verwandlung des Reggie Dwight in den Paradiesvogel Elton John, von Taron Egerton gut interpretiert. 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/05/film-rezensionen-rocketman.html

Shaun das Schaf – Der Film: Ufo-Alarm (A Shaun the Sheep Movie: Farmaggedon (September)
Ein Füllhorn an absurden Ideen, witzig und abgedreht, gespickt mit Filmzitaten, die kleine Zuschauer überfordern dürften, umso größer der Spaß der erwachsenen Begleiter. Auch ohne Alibi-Kind zu empfehlen! 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/09/film-rezensionen-shaun-das-schaf-der.html

Downton Abbey (September)
Ein Film für die Fans! Wer alle Staffeln der erfolgreichen britischen Serie kennt, wird sich über ein Wiedersehen mit vertrauten und geliebten Figuren freuen. Alle anderen finden sich in die Geschichte des Königsbesuchs hinein, aber der ganze Charme der Saga und der liebevoll gezeichneten Charaktere erschließt sich ihnen wahrscheinlich nicht. 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/09/film-rezensionen-downton-abbey.html

Last Christmas (November)
Ein schöner Weihnachtsfilm mit Witz und schönen Ideen, der nicht ganz an die Klassiker dieses Genres heranreicht, aber Herz (!) und Gefühl durchaus anzusprechen weiß.

The Peanut Butter Falcon (Dezember)
Die abenteuerliche Reise eines jungen Mannes mit Down-Syndrom auf dem Weg zu seinem sehnlichsten Ziel: ein gefürchteter Wrestler zu werden. Den Kampfnamen hat er schon.

Motherless Brooklyn (Dezember)
Zum Abschluss des Jahres ein ungewöhnlicher Detektivfilm mit einem ungewöhnlichen Helden, von Edward Norton liebevoll dargestellt.

A Rainy Day in New York (Dezember)
Ein Woody-Allen-Film, wie man ihn gerne sieht, kein Meisterwerk, aber ein Reigen netter Erlebnisse, eingebettet in die Liebesgeschichte eines jungen Paares im - diesmal regnerischen - New York. Nur, warum muss es eigentlich immer Timothée Chalamet sein...

Unterschätzte Filme


The Frontrunner (Januar) s.o

Stan & Ollie (Mai) s.o.

Last Christmas (November) s.o.

Motherless Brooklyn (Dezember) s.o.

Terminator 6: Dark Fate (Oktober) s.u.

(Völlig) Überschätzte Filme


Once upon a time…in Hollywood (August)
Des Kaisers neue Kleider… Nur weil Tarantino dransteht, muss es nicht gut sein! Einblick, in das Hollywood der 60ger Jahre, allerdings wie es der kleine Quentin mitbekommen hat, mit einem Ende, wie es hätte sein müssen, aber leider anders stattgefunden hat, dabei zum Gähnen langweilig und viiiiel zu lang. Mit großem Fokus auf die heiligen Kühe des heutigen Hollywood, die hemmungslos chargieren – DiCaprio – oder einfach nur cool daherkommen – Pitt, wie er eigentlich immer ist, inzwischen mit einem Golden Globe als Nebendarsteller ausgezeichnet, eine nicht gerechtfertigte Entscheidung. Geradezu absurd ist allerdings der Golden Globe für den Film als „beste Komödie“ – das zeigt die Fragwürdigkeit der ganzen Preisverleihungen!

Joker (Oktober)
Ein Film, der mit der Geschichte um den Rächer Batman fast gar nichts zu tun hat, der sich aber hemmungslos nicht nur bei dem Klassiker „Taxi Driver“, sondern in viel größerem Maße noch an dem „King of Comedy“ bedient, beide mit dem zu der Zeit im Zenit seines Erfolges stehenden Robert De Niro. Den „Joker“ nun als eigenständiges, innovatives und meisterhaftes Werk des Jahres platziert zu bekommen: Chapeau für diese marketingtechnische Meisterleistung! Außer den zahllosen Elementen aus den beiden genannten Filmen gibt es viel Quälendes und Widerliches zu sehen, dabei zieht der von allen Seiten nur so gelobte Joaquin Phoenix wieder einmal alle Register seiner Kunst, ver- und gestörte Charaktere zu zeigen, also, das, was er offensichtlich am besten kann. Ist das dann aber noch hohe Schauspielkunst, oder sollte man dafür einmal abwarten, ob er auch eine heitere oder weniger gestörte Figur glaubhaft darstellen kann?
Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers (Star Wars: Episode IX – The Rise of Skywalker) (Dezember)
Für (Hardcore)Fans sicher das Highlight des Jahres, ansonsten, vor allem als grandioser Abschluss einer jahrzehntelangen Reihe konzipiert, ein wenig enttäuschend, da ohne wirkliche Überraschungen oder neue Erkenntnisse, mit viel Pathos, aber ohne Tiefe.


Überflüssige/ Ärgerliche Filme


Belleville Cop (Januar)
Überflüssiges Beispiel dafür, dass die Franzosen auch richtig schlechte Filme machen können. (Argerlich) 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/01/film-rezensionen-belleville-cop-le-flic.html

Der goldene Handschuh (Februar) 
Trotz lesenswerter literarischer Vorlage ein quälender Film über das Leben des Hamburger Serienmörders Fritz Honka und sein Milieu, abstoßend, punktuell aufwühlend, trotzdem ohne tieferen Eindruck zu hinterlassen. (Unschlüssig, ob eher ärgerlich oder überflüssig) 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/02/film-rezensionen-der-goldene-handschuh.html

Dumbo (März) 
Eines von mehreren Beispielen dafür, dass man trotz bestechender Technik aufhören sollte, aus netten Trickfilmen Realfilme zu machen – Bruchlandung für den kleinen niedlichen fliegenden Elefanten. (Überflüssig) 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/03/film-rezensionen-dumbo.html

Der Fall Collini (April) 
Ferdinand von Schirach weiß zwar, im Gegensatz zu vielen Film- und Fernsehautoren, wo der (juristische) Hammer hängt, aber der Film bleibt in Aufbau und Dramaturgie allzu vorhersehbar, und um das eigentlich interessante juristische Dilemma drückt er sich am Ende. Ärgerlich. 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/04/film-rezensionen-der-fall-collini.html

Hellboy – Call of Darkness (April)
Was war das denn?? Neuer Hellboy-Darsteller, alte Geschichte, die aber völlig wirr und übertrieben brutal. (Ärgerlich) 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/04/film-rezensionen-hellboy-call-of.html

The Dead don’t die (Juni) 
Was mag sich der früher von mir so geschätzte Jim Jarmusch bei dieser abstrusen Mischung aus Zombie- und Polizeistory nur gedacht haben? Trotz namhafter Darstellerrige ohne Biss (!) und Witz. (Überflüssig)

The Lion King (Juli)
Überragende Technik und dann doch nur eine Eins-zu-Eins-Umsetzung des altbekannten und beliebten Trickfilms. (Überflüssig) 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/07/film-rezensionen-der-konig-der-lowen.html

Gemini Man (Oktober)
Die technisch superscharfen und brillanten Bilder haben leider nicht auf die Handlung abgefärbt. (Ärgerlich)

(Enttäuschende) Alterswerke


The Mule (Januar)
Kein schlechter Film von und mit dem über 80jährigen Clint Eastwood, aber auch kein so wirklich packender.

Creed 2: Rocky’s Legacy (Januar)
Die Rocky-Reihe haben wir längst hinter uns gelassen, insofern taucht Sylvester Stallone auch nur noch als altersweiser Ratgeber auf, jetzt wird die Apollo-Reihe weitergeführt – was kommt als nächstes? Apollo 13? Äh, 3? 
https://wandasnewworld.blogspot.com/2019/01/creed-ii-rockys-legacy-creed-ii.html

Ein Gauner & Gentleman (The Old Man and the Gun) (März)
Schön, Robert Redford noch einmal in einer Hauptrolle zu sehen, schade, dass der Film ohne große Höhepunkte dahinplätschert.

Ein Letzter Job (King of Thieves) (April)
Die Story ist nicht schlecht, aber die Umsetzung kommt über eine müde Altherrenkomödie nicht hinaus –schade, auch für Michael Caine hätte man sich eine schmissigeres (Alters-)Werk gewünscht.

Rambo: Last Blood (September) 
Der Abgesang auf eine erfolgreiche Reihe… Einst mit dem hervorragenden „Rambo – First Blood“ begonnen und dann stetig nachlassend, ist hier der (vorläufige?) Tiefpunkt erreicht.

Terminator 6: Dark Fate (Oktober)
In dieser Kategorie eigentlich falsch, denn dieses Altherrenwerk ist durchaus gelungen und Arnie macht seine Sache richtig gut! Enttäuschend ist hier die Aufnahme beim Publikum, das nicht so richtig mitspielt.

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