Eine Rentnergang geht noch einmal auf Raubzug und zeichnet
verantwortlich für den größten Coup der britischen Geschichte: den
Hatton-Garden-Raub von 2015, bei dem den Tätern Juwelen, Bargeld und Gold im
Wert von 200 Millionen Pfund in die Hände fallen. Brian Reader (Michael Caine)
rekrutiert seine alten Freunde, allesamt gestandene Gauner mit jahrzehntelanger
Erfahrung im Gewerbe, um noch einmal so richtig altmodisch eine Bank
auszurauben. Sie sind erfolgreich, aber wie lange werden sie sich auch ihrer
Beute erfreuen können und welche Rolle spielt dabei der junge Basil, den sie
zur Unterstützung dabei haben?
Nach „The Mule“ mit Clint Eastwood und „Ein Gauner &
Gentleman“ mit Robert Redford ist dies in kurzer Zeit der dritte Film, der in
die Jahre gekommene alte Männer auf ihren kriminellen Streifzügen begleitet und
alle drei Filme berufen sich darauf, dass diese Geschichten tatsächlich
passiert sind. Dieses Mal ist es die britische Legende Michael Caine, der sich
die Ehre gibt, umringt von einer Riege weiterer honoriger britischer
Darsteller. Trotz dieser Voraussetzungen zündet der Film, der als
schwarz-humorige Kriminalkomödie beworben wird, leider nicht so richtig. Die
kauzig-knarzigen alten Herren entwickeln sich mehr und mehr zu einer zickigen,
von Alterswehwehchen geplagten Truppe, in der man sich gegenseitig nicht traut,
die Witze hierüber laufen sich jedoch schnell tot. So richtig sympathisch sind
sie alle nicht, weswegen der Zuschauer auch mit keinem von ihnen wirklich
mitfiebert, sondern relativ gelassen dabei zusieht, ob sie am Ende mit ihrer
Beute davonkommen. Dabei bildet die unterschiedliche Arbeitsweise der alten
Profis auf der einen und die unaufgeregte aber effizienten Recherche der
Polizei auf der anderen Seite, hier der minutiös und altmodisch durchgeplante
Raubzug des Rentnerteams, dort die moderne Polizei, die sich mit Computern und
Überwachungskameras ohne viele Worte an die Aufklärung macht, zwar einen netten
Kontrast, insgesamt ist dies aber leider ein bisschen zu wenig, um wirklichen
Spaß aufkommen zu lassen. So plätschert der Film ein wenig lau dahin und daran
kann auch die hochkarätige Besetzung mit dem Zugpferd Michael Caine nichts
ändern.
Regie: James
Marsh
Drehbuch: Joe
Penhall, b/a auf Artikeln von
Mark Seal und Duncan
Campbell
Kamera: Danny
Cohen
Schnitt: Jinx
Godfrey, Nick Moore
Musik:
Benjamin Wallfisch
Darsteller:
Michael Caine, Jim
Broadbent, Tom Courtenay, Michael Gambon, Ray Winstone, Charlie Cox
Studiocanal
108 min.
Deutscher Kinostart:
25. April 2019
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