Die Freunde Frido (Luis Vorbach) und Emil (Jona Gaensslen)
haben es nicht immer leicht in der Schule. Fridos Noten sind nicht die besten
und der von seiner Mutter sehr behütete Emil gilt bei seinen Mitschülern als
ziemlich uncool. Als Frido eines Tages auf einem Jahrmarkt eine Begegnung der
besonderen Art mit seinem Ebenbild in einem unheimlichen Spiegel hat, scheint
sich alles zu wenden, denn dieses Spiegelbild nimmt seinen Platz ein und ist
dabei in allem so perfekt, wie es Frido nie sein wird. Auch Emil generiert
daraufhin einen Doppelgänger, der so cool ist, wie er immer sein wollte.
Doch was zunächst wie die Lösung aller Probleme klingt,
entwickelt sich schnell zu einem Albtraum, denn er und Frido müssen dabei
zusehen, wie sie langsam aber sicher aus ihrem Leben verdrängt werden. Dass sie
in der Schule von ihrem perfekten Ich vertreten werden, lässt sich noch
hinnehmen, aber aus ihrer Familie herausgedrängt zu werden, gefällt ihnen
überhaupt nicht.
Richtig schlimm wird es, als nach und nach alle Mitschüler
durch ihre Doppelgänger ersetzt werden und die Klassenlehrerin, Frau Klawitter
(Margarita Broich), sich einer Armee von kleinen neunmalklugen Nervensägen
gegenüber sieht, denen sie eigentlich nichts mehr beibringen kann. Aber wie
soll man die immer selbstbewusster auftretenden Klone wieder loswerden? Frido
glaubt schließlich entdeckt zu haben, dass diese in all ihrer Perfektion doch
ein Defizit haben, und hier gilt es, mit vereinten Kräften und der Hilfe von
Frau Klawitter anzusetzen, will man dem Spuk doch noch ein Ende bereiten.
Die Botschaft des Films ist schlicht und nicht neu, bleibt
aber dennoch eine wertvolle: Jeder ist gut, so wie er ist. Auch wenn dies nicht
ausschließt, an seinen persönlichen Schwächen zumindest zu arbeiten, sollte
niemand weniger geliebt und akzeptiert werden, wenn es nicht immer perfekt
gelingt. Marcus H. Rosenmüller hat mit seiner Geschichte kein Neuland betreten,
sein Ansatz ist eher konventionell und bewährt, es gibt Anleihen an Filme wie „Big",
aber diese Defizite macht der Film vor allem durch seine guten Darsteller wett.
Sein junger Hauptdarsteller Luis Vorbach überzeugt, und auch Margarita Broich
gibt dankenswerterweise nicht die Knallcharge einer Lehrerin, sondern zeigt,
dass Lehrkräfte auch für patente Aktionen zu gebrauchen sind. Einige
Schauplätze, wie der Jahrmarkt und ein stillgelegtes Schwimmbad, geben dem Film
das besondere Flair, das der Geschichte ein wenig fehlt, so dass am Ende doch
noch ein unterhaltsamer Kinderfilm herausgekommen ist.
Regie: Marcus
H. Rosenmüller
Drehbuch und Idee:
Simone Höft, Nora Lämmermann
Kamera: Stefan
Biebl
Schnitt:
Barbara Toennieshen
Musik: Andrej
Melitta, Ina Meredi Arakelian, Florian Paul
Darsteller:
Luis Vorbach, Jona Gaensslen, Marie Leuenberger, Margarita
Broich, Maja Beckmann, Serkan Kaya, Colin Badura, Xari Wimbauer, Max von Thun
SquareOne/ 20th
Century Fox
92 min.
Deutscher Kinostart:
04. April 2019
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