Einsatz kommt, wo eine reguläre (amerikanische) Armee alleine nicht weiterkommt, sei es im Nachkriegsvietnam, in Afghanistan oder auf einer „Friedens"mission in Thailand und Burma. Wenn Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, ist Rambo die Fortsetzung des Kriegs mit den ihm eigenen Mitteln, und die immer härter werdenden Filme fanden ihren bisherigen Höhepunkt im vierten Teil, der nur in einer kinotauglich geschnittenen Fassung in die Filmtheater kam, während die ungeschnittene Fassung auf dem Index landete.
Im aktuellen – und wie es heißt, letzten – Film dieser
Brachial-Reihe, die einst mit einem durchaus ernst zu nehmenden
gesellschaftskritischen Ton startete, wäre es passend gewesen, hätte sich Rambo
noch einmal mit den Zumutungen der derzeitigen amerikanischen Gesellschaft
auseinander setzen müssen – und die aktuelle politische Lage hätte dafür
genügend Stoff geliefert. Dies geschieht leider nicht, der Film folgt sogar
willig eben dieser aktuellen politischen Stimmung und beschert seinem
Protagonisten Gegner im benachbarten, von Präsident Trump so vehement
verteufelten Mexiko, wo sich ein paar Teufel in Person an John Rambos
Ziehtochter Gabrielle vergreifen. Was Rambo dann auf seinem Rachefeldzug gegen
ein
Gangster-Brüderpaar und dessen Entourage auffährt, entwickelt sich zu einem
Feuerwerk der Vernichtung, das er mit der Entschlossenheit und Raffinesse
vorbereitet, wie einst Kevin allein zu Haus. Der Showdown gerät zum Blutbad,
aber wer hätte hier ernsthaft etwas anderes erwartet, Rambo macht nach wie vor
keine Gefangenen und da er ein Mann von Wort ist, darf man sicher sein, dass er
alles, was er ankündigt auch wortwörtlich umsetzt. Manche Szenen sind nichts
für schwache Nerven, deshalb auch die FSK-Freigabe ab 18. Wie gesagt, um den
Kreis zu schließen, wäre ein Konflikt im heimischen Umfeld die folgerichtigere
Auflösung gewesen, aber wer weiß, vielleicht erhebt sich der Krieger doch noch
ein weiteres, dann wirklich letztes Mal, um zu Hause aufzuräumen, Gründe
hierfür gäbe es sicher einige.
Regie: Adrian
Grunberg
Drehbuch:
Matthew Cirulnick, Sylvester Stallone, b/a Story von Dan Gordon und Sylvester
Stallone, b/a der von David Morrell entwickelten Figur
Kamera:
Brendan Galvin
Schnitt:
Carsten Kurpanek, Todd E. Miller
Musik: Brian
Tyler
Darsteller:
Sylvester Stallone,
Yvette Monreal, Paz Vega, Ósacar Jaenada, Sergio Perez-Mencheta,
Maria Beltran
Maria Beltran
Universum Film
USA 2019
101 min.
FSK 18
Deutscher Kinostart:
19. September 2019
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen