Ein UFO macht eine Bruchlandung in der Nachbarschaft der
Mossy Bottom Farm. Während der Farmer voller Vorfreude auf eine neue
Einnahmequelle an einer Alien-Show bastelt, ist schon bald eine Einheit des
Ministry of Alien Detection (MAD) zur Stelle, wartet man dort doch schon seit
Ewigkeiten auf eine Gelegenheit, einen leibhaftigen Außerirdischen zu fangen.
Aber die kleine gestrandete Lu-La verfügt zwar über einige erstaunliche Fähigkeiten,
stellt sich allerdings als kindlicher Ausreißer heraus, der Papas Raumschiff gecrasht
hat. Shaun und seine Freunde haben alle Hände voll zu tun, Lu-La vor ihren
Verfolgern zu schützen und wieder auf den Weg nach Hause zu bringen, bevor das
Chaos, das sie verbreitet, zu groß wird.
Der zweite Langfilm mit dem wolligen Helden Shaun ist
wiederum gespickt mit wunderbaren Einfällen und Gags und breitet mit
hochheiligem Ernst die absurdesten Ideen aus, wie man es von den Aardman-Leuten
gewohnt ist. Vor allem aber besticht er durch jede Menge Filmzitate und
intelligente Anspielungen auf Science-Fiction-Klassiker, von „Unheimliche
Begegnung der 3. Art“ über "X-Files" bis „E.T.", für Liebhaber
des Genres ein riesiger Extra-Spaß, alle Zitate zu entdecken. Im Gegensatz zu
Tarantino, der andere, aber vor allem sich selbst so gerne zitiert, sieht man
hier, dass man dabei auch noch witzig und unterhaltsam sein kann.
Alles in allem: Ein völlig sinnfreier großer Spaß
ohne erhobene oder sonstige (Zeige)Finger für die ganze Familie, bei dem jeder,
der auf absurden Blödsinn steht, bestens unterhalten wird.
Der pfiffige Shaun zeigt einmal mehr, dass er mit seiner
Truppe einen ganzen Film tragen kann, und auch wenn das Alien-Baby auf den
ersten Blick vielleicht etwas kitschig wirkt, entwickelt es im Laufe der Zeit
eine Mimik, die manch echtem Schauspieler gut zu Gesicht stünde. Das ganze Werk
kommt komplett ohne ein einziges artikuliert gesprochenes Wort aus und ist
dabei trotzdem mühelos in der Lage, auch Vorgeschichten zu erzählen, ein
Kunststück für sich, das so manchem wortlastigen Autorenfilmer zu denken geben
müsste...
Regie: Will
Becher, Richard Phelan
Drehbuch: Jon
Brown, b/a Story und Figuren von Mark Burton und Nick Park
Kamera:
Charles Copping
Schnitt: Sim
Evan-Jones
Musik: Tom Howe
Studiocanal/ Aardman
GB 2019
86 min.
Deutscher Kinostart:
26. September 2019
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