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Mittwoch, 27. März 2019

Film-Rezensionen: Dumbo

Ein kleiner Elefant wird in einem Zirkus geboren, aber niemand findet ihn niedlich, weil er viel zu große Ohren hat. Erst als dieses vermeintliche Handicap ihm eine außergewöhnliche Fähigkeit beschert, wird er akzeptiert.

 










Die Geschichte des kleinen, fliegenden Elefanten mit dem zunächst nicht nett gemeinten Spitznamen „Dumbo“, gehört zu den Disney-Klassikern, und nun hat Tim Burton die Zeichentrickvorlage aus dem Jahr 1941 in die reale Welt geholt, mit echten Schauspielern und einem hinreißend animierten kleinen Elefanten mit riesigen Segelohren.

 Angesiedelt bleibt der Film im Zirkusmilieu, wo Direktor Max Medici (Danny DeVito) um das Überleben seines Unternehmens kämpft, unterstützt von seiner bunten Artistenschar, die angeführt wird von dem eben aus dem Krieg zurückgekehrten Holt Farrier (Colin Farrell). Ein Elefantenbaby, im Zirkus geboren, könnte helfen, wieder mehr Zuschauer anzulocken, aber dann entspricht es wegen seiner übergroßen Ohren nicht dem Niedlichkeitsanspruch des Publikums. Erst ein Missgeschick mit einer Feder, das den kleinen Dumbo zum Niesen und gleich darauf zum Fliegen bringt, scheint die Rettung – einen fliegenden Elefanten gibt es sonst nirgendwo zu sehen.
Die Nummer weckt Begehrlichkeiten und damit die Aufmerksamkeit des Vergnügungsparkunternehmers V.A. Vandevere (Michael Keaton), der es schafft, die gesamte Medici-Truppe in sein Unternehmen, eine hypermoderne Spaßfabrik zu locken. Natürlich wird dort niemand so richtig glücklich, vor allem wird das Versprechen gebrochen, Dumbo wieder mit seiner Mutter zu vereinen, die, als sie ihr Baby beschützen wollte, als vermeintlich gefährlicher Elefant aussortiert wurde. Jetzt sind vor allem Holts Kinder gefragt, die ein wenig zu altkluge Milly (Nico Parker) und Joe (Finley Hobbins), sowie die wunderschöne Artistin Colette Marchant (Eva Green), die zusammen nicht nur an einer spektakulären Flugshow arbeiten, sondern auch noch an einem Plan, um alles doch noch zu seinem guten Ende bringen. Ob es ihnen gelingen wird?

Tim Burton ist bekannt für seine bunten, oft schrillen und schrägen Ausflüge in Phantasiewelten und er findet hier natürlich eine angemessene Spielwiese, die er so farbenfroh und fantasievoll ausschmückt, wie es die moderne Filmtechnik zulässt. Unterstützt von seinem langjährigen Protagonisten Michael Keaton entsteht ein bunter Zirkus mit allem, was dazu gehört, natürlich auch einer Reihe von Tieren, die größtenteils so geschickt am Computer animiert wurden, dass sie keine Angriffsfläche für Tierschützer und Zirkusgegner bieten, und politisch korrekt werden diese Tiere am Ende des Films auch noch aus ihren Käfigen befreit, denn kein Tier sollte zum Vergnügen des Menschen eingesperrt sein. Die zweite Botschaft ist ebenso klar: eine (vermeintliche) Behinderung ist kein Grund, jemanden auszugrenzen, jeder ist wertvoll, so wie er ist, und oft kann das Anderssein eine Bereicherung darstellen.

So bietet der Film „Dumbo“ auch einem heutigen Publikum, jung wie alt, eine Projektionsfläche für bunte Träume und transportiert dabei spielerisch seine Botschaften, die nicht oft genug wiederholt werden können. Und einen fliegenden Elefanten sieht man in der Tat nicht alle Tage.





Regie: Tim Burton
Drehbuch: Ehren Kruger, b/a den Romanvorlagen
von Helen Aberson und Harold Pearl
Kamera: Ben Davis
Schnitt: Chris Lebenzon
Musik: Danny Elfman

Darsteller:
Colin Farrell, Danny DeVito, Eva Green, Michael Keaton, Nico Parker, Finley Hobbins, Lars Eidinger 

Walt Disney Studios
114 min.
Deutscher Kinostart: 28. März 2019


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