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Mittwoch, 6. März 2019

Film-Rezensionen: Captain Marvel

Für alle, die eine Marvel-Timeline-Übersicht haben, empfiehlt es sich, diese bereit zu halten, um die Geschichte von Anfang an zeitlich richtig einordnen zu können. Für alle anderen der Hinweis: S.H.I.E.L.D.-Agent Nick Fury besitzt noch beide Augen und sein Darsteller Samuel L. Jackson hat eine bemerkenswerte digitale Verjüngungskur durchgemacht.

Die Titelheldin (Brie Larson) wird als Vers, Kriegerin des außerirdischen Volkes der Kree vorgestellt, das sich in einem Krieg mit einem Volk von Gestaltwandlern, den Skrull, befindet. Hiefür wurde Vers von ihrem Mentor Yon-Rogg (Jude Law) ausgebildet, allerdings leidet sie, wie so viele ihrer Superheldenkollegen, unter Vergangenheitsproblemen, in ihren Erinnerungen gibt es einen Widerstreit an Bildern, die nicht zueinander zu passen scheinen. Dies verstärkt sich, als sie sich nach einem Gefecht plötzlich auf der Erde des Jahres 1995 wiederfindet, wo sich ihr nach und nach immer mehr Facetten einer Vergangenheit als Kampffliegerin Carol Danvers offenbaren, bis sich schließlich die Puzzleteile von Carol Danvers Weg von der Erde zu den Kree und zurück zu einem überraschenden Bild zusammenfügen. Erschwert wird ihre Mission noch, weil einige der Skrull ihr auf die Erde gefolgt sind, und sobald Gestaltwandler im Spiel sind, kann man nicht mehr sicher sein, wem man vertrauen kann, und wem nicht…

Es macht durchaus Spaß, dabei zuzusehen, wie aus Carol Danvers die mächtige
Superheldin Captain Marvel wird, der Film ist unterhaltsam und gewohnt actionreich inszeniert, auch wenn die Geschichte am Ende, wenn sich alles aufgelöst hat, nicht mehr so kompliziert ist, wie es zunächst den Anschein hat. Samuel L. Jackson und Brie Larson geben ein schwungvolles Team ab, getoppt nur noch von den Szenen zwischen Jackson und einer orangefarbenen Katze, die für die meisten Lacher sorgen dürften. Aber auch ein paar der anderen Charaktere sind sehenswert, allen voran der charismatische Talon (Ben Mendelsohn), der seiner Figur eine überraschende Tiefe gibt.

Insgesamt ist dieser 21. Film aus dem Marvel Cinematic Universe vielleicht kein herausragender Meilenstein der Reihe, trotz der Tatsache, dass nach DC nun auch Marvel eine Superheldin ins Rennen schickt. Solange dies allerdings nach wie vor herausgehoben wird, bedeutet es, dass immer noch ein weiter Weg vor uns liegt, bis es irgendwann einmal keiner besonderen Erwähnung mehr bedarf. Ob die Figur Captain Marvel Potenzial hat, kann sich schon bald zeigen, wenn diese ins Team der Avengers aufgenommen wird, ab April im Kino: „Avengers: Endgame.

Ach ja: Der leider nach Drehende verstorbene Stan Lee ist in seinem letzten Cameo zu sehen, und natürlich gibt es, wie gewohnt, zwei kleine Szenen, die es erfordern, will man sie sehen, bis zum letzten Buchstaben des Abspanns hocken zu bleiben…


Regie: Anna Boden + Ryan Fleck
Drehbuch: Anna Boden, Ryan Fleck, Geneva Robertson-Dworet b/a story von Nicole Perlman, Meg LeFauve, Anna Boden, Ryan Fleck, Geneva Robertson-Dworet
Kamera: Ben Davis
Schnitt: Debbie Berman, Elliot Graham
Musik: Pinar Toprak

Darsteller:
Brie Larson, Samuel L. Jackson, Ben Mendelsohn, Djimon Hounsou, Lee Pace, Lashan Lynch, Gemma Chan, Algenis Perez Soto, Rune Tempte, Annette Bening, Jude Law

Walt Disney Studios
124 min.
Deutscher Kinostart: 7. März 2019
 
Bilder und Clips: © Marvel Studios

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