Blog-Archiv

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Film-Rezensionen: The Peanut Butter Falcon


Zack (Zack Gottsagen), ein 22-Jähriger mit Down-Syndrom, wurde von seinen Eltern in Heime abgeschoben, mangels anderer Alternativen lebt er zuletzt in einem Altersheim. Von dort gelingt ihm mit Hilfe seines Mitbewohners Carl (Bruce Dern) die Flucht, nur mit Unterhose bekleidet macht er sich auf, um in die Schule seines Idols Salt Water Redneck, einer Wrestling-Legende, aufgenommen und dort selbst zum Wrestler ausgebildet zu werden. Unterwegs trifft er auf den Kleinganoven Tyler (Shia LaBeouf), dem ein paar üble Leuten auf den Fersen sind, denen er zuvor ihre Boote angezündet hatte. Nach anfänglichem Zögern nimmt Tyler Zack unter seine Fittiche und zusammen durchqueren sie abgelegene Regionen im Süden der USA, zu Land und zu Wasser, bis sich zwischen beiden so etwas wie Freundschaft entwickelt. Als dann noch die nette Schwester Eleanor (Dakota Johnson) aus dem Heim auf der Suche nach Zack zu den beiden stößt, entsteht fast so etwas wie eine kleine Familie, die gemeinsam versucht, Zack zu seinem geliebten Salt Water Redneck zu bringen.

Der Film spielt gekonnt mit seinen Mark-Twain-Momenten, indem er die beiden Helden zum Beispiel auf einem Floß durch die seichten Arme eines Flussdeltas schickt. Dabei gibt es allein durch den jungen Darsteller Zack Gottsagen wunderbare Szenen, der mit seinem entwaffnenden Humor seinen Mitakteuren so manche Szene stiehlt. Aber auch Shia LaBeouf und Dakota Johnson machen ihre Sache gut, auch wenn das ein oder andere an manchen Stellen dann doch ein wenig zu dick aufgetragen wirkt. Dennoch hat die Reise in den tiefsten ländlichen Süden ihren eigenen Charme und die Welt der Wrestlerszene dort birgt ein paar spezielle Momente, für deren Authentizität zwei echte ehemalige Wrestler – Jake „The Snake“ Roberts und Mick Foley alias Mankind bzw. Cactus Jack – sorgen. Die Botschaften des unspektakulären aber durchaus sehenswerten Films sind simpel aber eingängig formuliert: Folge deinem Traum, egal, wer du bist und wo du herkommst, und – so sagt es Zack in seiner anrührenden Weise – Freunde sind die Familie, die du dir aussuchst.

Und, ach ja: der Filmtitel bezieht sich auf den martialischen Kampfnamen, den Zack sich gibt – der mutige Falke mit Vorliebe für Ernussbutter-Sandwiches…




Regie: Tyler Nilson, Michael Schwartz
Drehbuch: Tyler Nilson, Michael Schwartz
Kamera: Nigel Bluck
Schnitt: Nat Fuller, Kevin Tent
Musik: Zachary Dawes, Noam Pikelny, Jonathan Sadoff, Gabe Witcher

Darsteller:
Zack Gottsagen, Shia LaBeouf, Dakota Johnson, Bruce Dern, John Hawkes, Thomas Haden Church, John Bernthal,

Tobis
FSK 12
97 min.
Deutscher Kinostart: 19. Dezember 2019
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen