Eines Tages beschert ihm das Schicksal etliche bis zum Rand
mit Geld gefüllte Säcke aus einem Überfall, und anstatt die Finger davon zu
lassen, versteckt er sie an einem sicheren Ort. Es beginnt ein
Katz-und-Maus-Spiel mit dem Gangster-Syndikat, dem das Geld abhanden gekommen
ist und der Polizei, die ein Verbrechen aufklären möchte, das im Folgenden
einige Opfer fordern wird. Pierre-Paul erkennt, dass er allein keine Chance hat
und rekrutiert eine sehr gemischte Hilfstruppe, um seinen Plan zur Sicherung
der Millionen in die Tat umzusetzen. Hierzu gehören ein gerade aus dem Knast
entlassenes Finanzgenie, ein Off-Shore Banker, Pierre-Pauls Ex-Freundin, die bei einer
Bank arbeitet und seine aktuelle Freundin, ein Callgirl, das sich von seinem
Reichtum angezogen fühlt. Ob letztere es ehrlich mit ihm meint und ob es
gelingt, aus Schwarzgeld sauberes Geld zu machen, über das man legal verfügen
kann – was schwieriger ist, als man glaubt – ist vergnüglich anzuschauen, äußerst spannend und mit hervorragendem Timing inszeniert.
Dabei bettet Denys Arcand seine eigentliche Botschaft, die
Kritik an unserer vom Geld geprägten Gesellschaft, geschickt in diese im Gewand
einer unterhaltsamen Heist-Komödie daherkommende Geschichte ein. Er lässt seine
Protagonisten die gesamte Klaviatur des Systems bespielen, um eben dieses
System zu schlagen, dabei schreckt er auch nicht vor ein paar überraschend
harten Szenen zurück, die letztlich nur verdeutlichen, mit wem man es zu tun
bekommt, wenn man sich mit denen anlegt, die die Welt beherrschen. Der
Regisseur, von dem in den 1980ger Jahren bereits ein Film mit ähnlichem Titel
in die Kinos kam (Le Déclin de l’Empire Américain), erklärt dazu selbst:
"Wir sind alle Untertanen des amerikanischen Imperiums. Der moralische
Verfall des Imperiums hat begonnen uns anzustecken. Die Omnipotenz des Geldes
ist nur ein Symptom dieser Krankheit. Werden wir Antibiotika finden, die stark
genug sind, die Seuche zu bekämpfen?" Werden wir? Eine Antwort auf diese
Frage gibt auch dieser Film nicht, aber wenn Gesellschaftskritik so
unterhaltsam daherkommt, setzt man sich gerne damit auseinander.
Regie: Denys Arcand
Drehbuch: Denise Robert
Kamera: Van
Royko
Schnitt:
Arthur Tarnowski
Musik: Mathieu
Lussier, Louis Dufort
Darsteller:
Alexandre Landry,
Maripier Morin, Rémy Girard, Louis Morissette, Maxim Roy, Pierre Curzi, Vincent
Leclerc, Patrick Èmmanuel Abellard, Florence Longpré
MFA+FilmDistribution
Kanada 2018
Kanada 2018
129 min.
Deutscher Kinostart:
01. August 2019
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