Chucky is back! Darauf hat die Fangemeinde dieser
Horrorpuppe sicher seit langem gewartet, nachdem die in den 1980ger Jahren
gestartete populäre Reihe sich mit jeder Fortsetzung immer mehr zu einer
bizarren Horrorschmonzette entwickelt hatte.
In diesem Reboot kehrt die Chucky Horror Picture Show nun
wieder zurück, allerdings mit leicht veränderten Details, in denen man durchaus
eine über das Genre hinaus reichende Kritik an unserer volldigitalisierten Welt
erkennen kann. So steckt in Chucky kein wiedergeborener Serienmörder, sondern
die aktuelle Puppe ist ein ganz normales Spielzeug, entwickelt von einem
Unternehmen, das sich mit diversen Produkten für den rundum vernetzten
Haushalt, vom Staubsauger über das Küchengerät bis zum Spielzeug – Siri, Alexa
& Co. lassen grüßen – auf der Höhe der Zeit befindet. Dummerweise hat ein
unzufriedener Mitarbeiter der Firma in dieser Puppe sämtliche eingebauten
Sicherheitsfilter entfernt, und so kommt eine etwas andere Version in das Heim
des Teenagers Andy (Gabriel Bateman) und seiner Mutter Karen (Aubrey Plaza).
Andy ist ein Einzelgänger, und zwischen ihm und Chucky
entwickelt sich eine Freundschaft, die an jene zwischen E.T. und Elliott
erinnert, was auch in diversen Szenen zitiert wird. Allerdings wacht Chucky
immer eifersüchtiger darüber, dass keine störenden Einflüsse ihre Beziehung
beeinträchtigen, zur Not müssen diese dann halt eliminiert werden. Wie andere
Fremdlinge lernt er alles, was er dafür braucht, aus dem Fernseher. Allerdings
laufen dort Filme wie das „Texas Chainsaw Massacre", und so löst manch
unbedachtes Wort von Andy gegen eine andere Person das ein oder andere Blutbad
aus, wer auf
Slasher-Elemente steht, wird sicher auf seine Kosten kommen. Wie im wahren Leben zeigt sich, dass man keine Feinde braucht, wenn man
solche Freunde hat, aber wie wird man die Geister, die man rief, am Ende wieder
los, eine Frage, die wir alle uns vielleicht bald stellen müssen…
Der Film spielt mit alten und bekannten Ängsten und fügt ein
paar neue hinzu, wann wird der erste durchgeknallte Programmierer zuschlagen,
wer hört uns heute schon in unserem smart aufgerüsteten Heim zu, und wann wird
das Internet der Dinge die Herrschaft übernehmen. Chucky ist im Grunde kein
schlechter Kerl, so die Botschaft, er will nur unser Freund sein und schießt
dabei manchmal ein wenig übers Ziel hinaus, dabei wendet er lediglich an, was
er in seinem Umfeld von den Menschen lernt und aufschnappt. Hier können wir die
Gefahr an seinen drohend rot aufleuchtenden Augen erkennen, so einfach machen
es uns die anderen Dinge nicht, da müssen wir schon auf subtilere Zeichen
achten, sonst flüstern uns Alexa, Siri, Cortana und ihre Freunde eines Tages
zu: Time to play!
Regie: Lars
Klevberg
Drehbuch:
Tyler Burton-Smith, b/a Charakteren von Don Mancini
Kamera:
Brendan Uegama
Schnitt: Tom
Elkins, Julia Wong
Musik: Bear
McCreary
Darsteller:
Aubrey Plaza, Gabriel
Bateman, Mark Hamill (Stimme), Brian Tyree-Henry, Tim Matheson,
Orion Pictures/ MGM
90 min.
Deutscher Kinostart:
18. Juli 2019
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