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Mittwoch, 21. August 2019

Film-Rezensionen: Blinded by the Light


Es ist das Jahr 1987, in der englischen Stadt Luton lebt Jayed (Vivek Kalra), ein Teenager pakistanischer Abstammung. Maggie Thatcher regiert das Land mit harter Hand und ethnische und wirtschaftliche Unruhen prägen den Alltag vieler Menschen. Jayeds Vater (Kulvinder Ghir) regiert seine Familie ebenso unnachgiebig und lässt Jayed wenig Freiheiten, dessen Wunsch, Schriftsteller zu werden wäre also das Letzte worüber sich der Vater freuen würde. Aber genau das möchte Jayed unbedingt, er schreibt Gedichte und erfährt hierfür von einer Lehrerin auch Ermutigung. Noch entscheidender ist jedoch der Tag, an dem ihn ein Freund mit einem Virus infiziert und ihm eine Kassette mit Songs von Bruce Springsteen überlässt. Die Musik, aber vor allem Springsteens Texte, werden fortan zu Jayeds Leitmotiv, seinem Dogma, seiner heiligen Schrift und er hat nun zwei Träume: Schriftsteller werden und einmal sein Idol treffen. Als er bei einem Schreibwettbewerb gewinnt, führt ihn der erste Preis in die USA, ausgerechnet nach New Jersey, ausgerechnet in die Nähe von Asbury Park. Wird dies für ihn eine Reise ins Glück?

Gurinder Chadha hat bereits mit früheren Filmen wie „Kick it like Beckham“ bewiesen, dass sie es versteht, Teenagerleidenschaften ernst zu nehmen. Auch hier macht sie aus einem vielleicht in den Augen seiner Umwelt verschrobenen Spinner einen Menschen, der über seine Leidenschaft einen Motor für sein Ziel im Leben findet. Sie zeigt in unterhaltsamer Weise, dass jemand, der von seiner Begeisterung für eine Sache (oder eine Person) mitgerissen wird, sich dafür nicht zu schämen braucht, so lange er daraus etwas Positives für sich schafft. Zugrunde liegen dem Film die Memoiren eines gewissen Sarfraz Manzoor, dem genau diese Geschichte widerfahren ist. Träume, Enthusiasmus und die Kraft der Musik sind die Elemente dieses liebenswerten Films, inszeniert mit einer poppigen Frische, der ein nostalgisches Bild der 1980ger entwirft, in denen auch nicht alles so schlecht war – immerhin gab es die Musik von Bruce Springsteen, dessen gleichnamiger Song, veröffentlicht auf seinem ersten Studioalbum „Greetings from Asbury Park, N.J“, zum Titel des Films wurde.




Regie: Gurinder Chadha
Drehbuch: Sarfraz Manzoor, Gurinder Chadha, Paul Mayeda Berges, b/a den Memoiren „Greetings from Bury Park: Race, Religion and Rock 'n' Roll" von Sarfraz Manzoor
Kamera: Ben Smithard
Schnitt: Justin Krish
Musik: A.R. Rahman, mit Songs von B. Springsteen

Darsteller:
Viveik Kalra, Kulvinder Ghir, Meera Ganatra, Nell Williams, Aaron Phagura, Hayley Atwell, Dean-Charles Chapman

Warner Bros.
117 min.
FSK 12
Deutscher Kinostart: 22. August 2019


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