Robert McCall (Denzel Washington), ehemaliger Auftragskiller seiner Regierung wird in Italien bei einem letzten recht brutalen Job, den er allerdings auf eigene Rechnung durchführt, angeschossen. In einem kleinen Städtchen nahe Neapel wird er von freundlichen Menschen wieder aufgepäppelt, und nach seiner Genesung beschließt er, sich genau dort zur Ruhe zu setzen. Aber das Schicksal hat anderes im Sinn, als seine neuen Freunde von der örtlichen Mafia drangsaliert werden, macht er sich noch einmal ans Werk, Gerechtigkeit herzustellen und kann nebenbei auch noch seine ehemaligen Kollegen und Kolleginnen, die wegen einer anderen Sache vor Ort sind, ein paar wertvolle Tipps geben…
Der dritte Teil der Equalizer-Reihe ist so etwas wie ein Abgesang, der Held ist müde geworden, und das sieht man ihm auch an. Die Elemente, die sonst gerne einen Actionfilm ausmachen – endlose Verfolgungsjagden zu Land, zu Wasser oder in der Luft, sowie ausführliche Prügeleien fehlen in diesem Film gänzlich, es gibt auch keinen ausufernden Showdown am Ende, bei dem der Oberbösewicht nach einem ausführlich choreographierten letzten Gefecht endlich das bekommt, was er verdient. Dies muss nicht unbedingt ein Nachteil, nehmen die genannten Szenen doch immer viel Raum ein, ohne die Handlung voranzubringen, aber wer so etwas unbedingt sehen möchte, wird enttäuscht sein.
Dafür konzentriert sich der alternde Spezialagent darauf, seine Gegner effizient aber martialisch vom Leben zum Tode zu befördern, wobei er ihnen oft vorher geduldig erklärt, was gleich mit ihnen geschehen wird. Da die Wenigsten auf ihn hören wollen, haben sie sich die hässlichen und blutigen Folgen jeweils selbst zuzuschreiben., dies löst eine gewisse Schadenfreude aus, denn nach der „Moral“ eines jeglichen Rächer- und Selbstjustizstreifens trifft es ja nicht die Falschen. Wenigstens in einem Film endlich einmal die Guten siegen und die Richtigen bestraft zu sehen hat sicher eine kathartische Wirkung.
Ein solider Thriller ohne große Höhen und Tiefen, mit einem guten Hauptdarsteller, dessen Figur in der Kunst des (brutalen) Tötens bestens bewandert ist, was Zartbesaiteten eventuell auf den Magen schlagen könnte, als Entschädigung gibt es ein paar malerische Bilder des südlichen Italiens.
Regie: Antoine Fuqua
Drehbuch: Richard Wenk, b/a der TV-Serie von Michael Sloan und Richard Lindheim
Kamera: Robert Richardson
Schnitt: Conrad Buff IV
Musik: Marcelo Zarvos
Besetzung:
Denzel Washington, Dakota Fanning, Eugenio Mastrandrea, David Denman, Gaia Scodellaro, Remo Girone
Sony Pictures
2023
109 min.
FSK 16
Deutscher Kinostart: 31. August 2023
Trailer: https://youtu.be/EIy3zUJ7AVo (Deutsch)
https://www.youtube.com/watch?v=fQfrzHFmVe8 (Englisch)