Blog-Archiv

Dienstag, 7. Mai 2024

Im Kino: It’s Raining Men (Iris et les hommes)

Iris Beaulieu (Laure Calamy) ist eine Frau im besten Alter mit gutgehender Zahnarztpraxis, zwei wohlgeratenen Töchtern und einem Mann im ebenfalls besten Alter. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht das mittlerweile zum Erliegen gekommene Sexleben. Eines Tages stößt Iris im Internet auf eine Dating-App für Verheiratete, bei der es nur um eines geht: unverbindliche Sex-Dates. Zunächst gehemmt, stürzt sich Iris in das Abenteuer ihres Lebens und wird dabei immer mutiger, aufgeschlossener und selbstbewusster, eine Tatsache, die auch ihrem Sex-Muffel zu Hause nicht verborgen bleibt…

Was wie eine schmutzige Hausfrauenfantasie klingt, entpuppt sich als erfrischende Komödie mit einer grandios aufgelegten Hauptdarstellerin, die ihr Wiedererblühen in einer Art zweiter Pubertät mitreißend auf den (G)Punkt bringt. Französisch leicht umschifft der Film alle denkbaren Peinlichkeiten und lässt seine Protagonistin frisch, fröhlich und frei ausprobieren, was es auszuprobieren gibt, und das alles ohne explizite Sexszenen, auch ein Kunststück, das man erst einmal hinbekommen muss, Chapeau!

Und bei der Wahl des „deutschen“ Filmtitels nach dem gleichnamigen Song der Weather Girls ist gar nicht mal so schlecht gewählt, wie sich in einem überraschenden netten kleinen Intermezzo zeigt.

Wer also Lust auf einen frivolen, aber stets jugendfreien Schwank hat, und wer bereit ist, etwaige moralisierende Bedenken zur Seite zu wischen, ist hier genau richtig, bei einer leichten Sommerkomödie, die Spaß macht, auch wenn das Ende natürlich recht vorhersehbar ist…

 


 Regie: Caroline Vignal

Drehbuch: Caroline Vignal, Noémie de Lapparent

Kamera: Martin Roux

Schnitt: Charly Cancel

Musik: Benjamin Esdraffo

 

Besetzung:

Laure Calamy, Vincent Elbaz, Suzanne De Baecque, Sylvain Katan, Alexandre Steiger

 

Chapka Films/ La Filmerie/ Leonine

2023

98 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 09. Mai 2024

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=DwP9NdYKbC0 (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=NI6LybpziH4 (Französisch)

Dienstag, 23. April 2024

Im Kino: Sterben

Tom Lunies (Lars Eidinger) ist Dirigent und eigentlich im richtigen Alter für eine Midlife-Krise, kommt aber nicht dazu, weil um ihn herum alles auseinander zu brechen scheint: Seine alten Eltern (Corinna Harfouch, Hans-Uwe Bauer) sind dement bzw. todkrank, seine Schwester (Lilith Stangenberg) schlittert von einer Katastrophe in die nächste, sein bester Freund (Robert Gwisdek) ist depressiv und seine Ex-Freundin (Anna Bederke) ist schwanger und bekommt das Kind eines anderen, das ihm selbst verwehrt geblieben ist…

Trotz der eigentlich unmöglichen Länge schafft es der Film, dass Interesse und Aufmerksamkeit nicht nachlassen, weil die Geschichte, die laut eigener Aussage des Regisseurs Matthias Glasner autobiographische Züge trägt, mehrfach einen Perspektivwechsel vollzieht.

Stehen am Anfang Toms alte Eltern, die sichtlich ihren Alltag nicht mehr bewältigen können, im Fokus, verschiebt sich dieser später auf Tom selbst und schließlich auf Schwester Ellen, und stets ist man, dank der hervorragenden Darsteller, die intensiv agieren und immer präsent sind, dabei aber nie zu dick auftragen, mittendrin im Geschehen.

Der Filmtitel bezieht sich eigentlich auf eine Komposition von Freund Bernard, die Tom zur Aufführung bringen will, ein Kraftakt für beide, denn Bernard steckt voller Selbstzweifel. Im Grunde aber beleuchtet der Film das Leben und alle Dramatik, die es so mit sich bringt. Es geht um Liebe, Beziehungen, Alter, Krankheit, und natürlich am Ende auch um den Tod, den Schlaf, der das Herzweh und die tausend Stöße endet, die unseres Fleisches Erbteil…

Dass man zum Schluss nicht selbst in tiefe Depression versinkt, ist dem bei allem Schmerz immer wieder aufblitzenden Humor des Films zu verdanken, der für manch abstruse und urkomische Situationen sorgt, etwas, das eben auch zum Leben, und möglicherweise auch zum Sterben, dazu gehört. Es gibt also Hoffnung, dass es auf jeden Fall immer weiter gehen wird, und in diesem Sinne hätte man den Akteuren des Films auch immer weiter zusehen können, ohne dass es jemals langweilig werden könnte, denn nichts ist spannender, als das Leben!

 

 

Regie: Matthias Glasner

Drehbuch: Matthias Glasner

Kamera: Jakub Bejnarowicz

Schnitt: Heike Gnida

Musik: Lorenz Dangel

 

Besetzung:

Corinna Harfouch, Lars Eidinger, Hans-Uwe Bauer, Lilith Stangenberg, Robert Gwisdek, Ronald Zehrfeld, Anna Bederke, Saskia Rosendahl

 

Senator Filmproduktion

2024

183 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 25. April 2024

 

Trailer:

https://www.youtube.com/watch?v=cj2uBiqWpl0

 

Im Kino: Challengers – Rivalen

Zwei ehemalige Freunde und Trainingspartner treffen bei einem unbedeutenden Tennis-Turnier aufeinander: Art Donaldson (Mike Faist), Weltklassespieler, der nach einer Verletzung und einem Karriereknick wieder Fuß fassen will, und Patrick Zweig (Josh O’Connor), dem nie der große Erfolg geglückt ist. In Rückblenden wird ihre gemeinsame Geschichte und ihr Verhältnis zu der einst als vielversprechendes Tennistalent gestarteten Trainerin von Art, Tashi Duncan (Zehdaya), erzählt, eine Dreiecksbeziehung voller knisternder Spannung…

Durch den zurzeit so beliebten Aufbau der Geschichte, bei dem aus der aktuellen Szene immer wieder in verschiedene Phasen der Vergangenheit zurückgeblendet wird, wird die Aufmerksamkeit mehr herausgefordert, als bei einer linearen Story. Hieraus bezieht das aktuelle Match, mit dem der Film beginnt, ohne dass man zunächst weiß, wer da gegen wen spielt, seine unwiderstehliche Spannung, die nach und nach und ganz langsam bis zur finalen explosiven Auflösung ihrem Höhepunkt entgegenstrebt, ein Trick, der auch bei anderen Betätigungen gerne angewendet wird…

Ins Rennen geschickt werden dabei zwei Akteure und eine Akteurin, bei denen ganz gezielt auf ihre erotische Anziehungskraft gesetzt wird, eine Rechnung, die aufgehen dürfte, denn wer sich an den Dreien und der Konstellation ihrer Beziehung zueinander delektieren kann, auf den oder die wird der Funke zweifellos überspringen, der für das heiße Erotikerlebnis sorgt, als das dieser Film konzipiert ist.

Für diejenigen, bei denen dies nicht der Fall ist, gibt es ein durchaus packendes Sportdrama mit intensiven und spektakulären Kameraeinstellungen, das am Ende nur eine Spur zu lang geraten ist.

 

 

Regie: Luca Guadagnino

Drehbuch: Justin Kuritzkes

Kamera: Sayombhu Mukdeeprom

Schnitt: Marco Costa

Musik: Trent Reznor, Atticus Ross

 

Besetzung:

Zendaya, Mike Faist, Josh O‘Connor

 

Warner Bros. / Warner Bros. Pictures Germany

2024

130 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 25. April 2024

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=cip1rKB5_sc (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=VobTTbg-te0 (Englisch)

 

 

 

Montag, 22. April 2024

Heimkino: The Beekeeper

Adam Clay (Jason Statham) verbringt seine Tage damit, mitten in der unberührten Natur auf dem Grundstück einer liebenswerten alten Dame (Phylicia Rashad) Bienen zu züchten. Als die Seniorin von skrupellosen Cyber-Gangstern um ihre sämtlichen Ersparnisse gebracht wird, macht sich Clay auf die Suche nach den Verantwortlichen. Da er über eine Spezialausbildung in der Ein-Mann-Kriegsführung verfügt, zeigt er sich dabei nicht zimperlich, aber auch er ahnt nicht, wohin ihn seine Suche letztendlich führen wird…

Bei dieser Rache-Geschichte wird eine ganz klare Selbstjustiz-Philosophie gepflegt, man darf ruhig seine Gesetze haben, sobald diese jedoch versagen, braucht es eine darüberstehende Instanz, die für Gerechtigkeit sorgt. So weit, so fragwürdig, aber wer das nächste Mal erlebt, wie alte Leute mit dem Enkel-Trick über den Tisch gezogen werden, wünscht sich insgeheim dann vielleicht doch, er hätte die Telefonnummer von Adam Clay in Gestalt von Jason Statham, der sich vollem Einsatz durch seine Mission arbeitet. Wo er hinlangt, wächst, nicht überraschend, für lange Zeit kein Gras mehr, deshalb auch das FSK-18-Label, und wie in diversen Ein-Mann-sieht-rot-Geschichten zuvor, wird hier, zumindest virtuell, das Grundbedürfnis nach Gerechtigkeit befriedigt und so etwas hat manchmal durchaus eine kathartische Wirkung.

Die Rechtfertigung, mit der der Film, arbeitet, ist die notwendige Arbeit einer ominösen Geheimabteilung innerhalb des ohnehin schon geheimen Geheimdienstes, die für Gerechtigkeit sorgt, wenn alles andere versagt, damit der Bürger am Ende des Tages wieder ruhig schlafen kann. Gleichnishaft wird hierfür das Bild des Bienenstocks bemüht, in dem ein „Beekeeper“ für Ordnung sorgt, um die Gemeinschaft zu schützen und zu erhalten.

Vielleicht ist es aber auch nur die Rechtfertigung für einen Hau-Drauf-Film, der kompromiss- und schnörkellose Action bietet, wer so etwas sucht und einem gut aufgelegten Jason Statham bei der Arbeit zusehen möchte, der zwar auch schon etwas in die Jahre gekommen ist, es aber immer noch draufhat, der ist hier richtig. Einer ausdrücklichen Warnung, dass es sich hier nicht um einen Arthouse-Film handelt, bedarf es dann wohl nicht mehr.




 

Regie: David Ayer

Drehbuch: Kurt Wimmer

Kamera: Gabriel Beristain


Schnitt: Geoffrey O‘Brian

Musik: Jared Michael Fry, David Sardy

 

Besetzung:

Jason Statham, Emmy Raver-Lampman, Bobby Naderi, Josh Hutcherson, Jeremy Irons, Minnie Driver, Phylicia Rashad

 

Miramax/ Leonine

2024

105 min.

FSK 18

 

Ab 26. April 2024

als DVD, Blu-ray, 4K Ultra HD Blu-ray,

limitiertes 4K Ultra HD Blu-ray Steelbook und digital

Extras: Interviews mit Akteuren und Akteurinnen sowie dem Regisseur

+ Kinotrailer

 

 

 

© 2024 LEONINE Studios

 Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ly6hAbN51i0 (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=SzINZZ6iqxY (Englisch)

Mittwoch, 17. April 2024

Heimkino: Ripley

Der Kleinkriminelle Thomas Ripley (Andrew Scott) lebt im New York der 1960ger Jahre mehr schlecht als recht von Gaunereien, die wenig einbringen. Als ihn ein reicher Geschäftsmann bittet, dessen Sohn Dickie (Johnny Flynn), mit dem Tom vermeintlich befreundet ist, in Italien aufzuspüren und zur Heimkehr nach Amerika zu bewegen, bekommt er unerwartet die Chance auf ein Leben, das seinen Ambitionen eher entspricht. Tom reist nach Italien und ist schnell fasziniert von der Welt der reichen und schönen Nichtstuer und er beschließt, die Seiten zu wechseln…

Der auf der ikonischen Romanreihe der Krimiautorin Patricia Highsmith basierende Stoff wurde bereits mehrfach filmisch verarbeitet. Aber im Gegensatz zu gerade der gerne zum Vergleich herangezogenen Version mit Matt Damon aus dem Jahr 1999, stellt die aktuelle Miniserie in den Vordergrund, was der Titel des ersten Romans verspricht, nämlich das Talent des Protagonisten. Dabei wird gründlich mit einem Missverständnis aufgeräumt, denn Tom Ripleys Talent besteht nicht darin, zu morden, das, und vor allem die unangenehme und äußerst mühevolle Beseitigung von Leichen, bereitet ihm eher Mühe, aber er ist ein Meister darin, sich schnell in neue Situationen einzufinden.

Andrew Scott versteht es meisterlich – im Gegensatz zu dem sich durch den Film grinsenden, unbedarft wirkenden Damon – diese Fähigkeit Ripleys mimisch und mit kleinen aber wirkungsvollen Gesten deutlich zu machen. Schnell und fast unmerklich wird er, nachdem er, sichtlich verloren und ohne Sprachkenntnisse, in Italien angekommen ist, zum Lenker des Geschehens, treibt einen Keil zwischen seinen Gegenspieler Dickie und dessen Freundin Marge (Dakota Fanning) und wird dabei immer selbstsicherer. Dies geschieht auf leise, aber eindrückliche Weise, dabei strahlt Scott die beunruhigende Gefährlichkeit eines Menschen aus, der überlegt aber ohne Skrupel alles zu tun imstande ist, was ihm gerade nützt.

Was der Serie aber endgültig Kultcharakter verleiht, sind die wunderschönen schwarz-weißen Bilder, die in blendender Schönheit und Klarheit den Stil des klassischen Film Noir imitieren und gleichzeitig aufgrund der stellenweisen fast überirdisch anmutenden Ästhetik weit darüber hinaus reichen. Und was für eine Chuzpe, einer Geschichte, die größtenteils im sonnendurchfluteten Italien spielt, die bunten Farben auszutreiben und gerade dadurch mehr Licht zu schaffen, wie einst die alten Meister, deren Gemälde ihre Wirkung am intensivsten in düsterer Optik mit hell einfallendem Licht entfalteten. Natürlich nicht zufällig ist Ripley von den Werken des Barockmalers Caravaggio fasziniert, dessen Malstil genau diesen Kontrast von Hellem und Dunklem ausmacht, was sich dann genau so auch in dessen bewegten Leben widerspiegelt.

Damit hat diese Miniserie ein Alleinstellungsmerkmal, das die erneute Verfilmung mehr als rechtfertigt. In einigen Aspekten ist sie den bisherigen Filmen sogar überlegen, so lässt sie Ripley mit seinen Taten davon kommen, im Gegensatz zu der Verfilmung aus dem Jahr 1960 mit Alain Delon und Maurice Ronet, bei der dem deutschen Titel nach nur die Sonne Zeuge war, hier erlaubt sich Regisseur Steven Zaillian augenzwinkernd eine andere Zeugin, die, wenn sie denn reden könnte, die Untaten des Mr. Ripley mühelos ausplaudern könnte, während sie die einzigen Farbtupfer in dem ansonsten monochromatischen Werk setzt…

   

Regie: Steven Zaillian

Drehbuch: Steven Zaillian, b/a Roman „Der talentierte Mr. Ripley“ von Patricia Highsmith

Kamera: Robert Elswit

Schnitt: Joshua Raymond Lee, David O. Rogers

Musik: Jeff Russo

 

Besetzung:

Andrew Scott, Dakota Fanning, Johnny Flynn, Maurizio Lombardi, Eliot Sumner, Kenneth Lonergan

  

8 Episoden à ca 50 min.

FSK 12

Seit 04.April 2024 bei Netflix

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=HHUTwuKbQAI

https://www.youtube.com/watch?v=0ri2biYLeaI

Dienstag, 16. April 2024

Im Kino: Civil War

Amerika befindet sich mitten in einem blutigen Bürgerkrieg und eine Gruppe von Foto-ReporterInnen macht sich auf den Weg nach Washington D.C., um mit dem Präsidenten ein möglicherweise finales Interview zu führen. Ihr Weg dorthin ist eine Tour de Force und mehr als einmal ist ihr Leben in Gefahr…

Der Film breitet schnörkellos und unerbittlich ein Szenario aus, das nach der jüngsten politischen Entwicklung in den USA nicht mehr unrealistisch erscheint. Ohne dass die jeweiligen Seiten noch der Weg in den Bürgerkrieg näher erläutert werden, ist man plötzlich mitten in einer Kriegs-Kulisse, die vor einigen Jahren so noch undenkbar gewesen wäre.

Die Gewalt in diesem Film geht unter die Haut, weil sie absolut realistisch ist, und wenn jeder gegen jeden zu kämpfen scheint, gibt es keine klaren Frontlinien: „Die da drüben schießen auf uns, wir schießen auf sie“ – so das lakonische Fazit einer Kampfeinheit unterwegs in einem Land, das seine innere Zerrissenheit nun auch Mann gegen Mann (und Frau gegen Frau) austrägt. Die Rolle der Berichterstatter ist, wie vielleicht immer bei Kriegsreporten, zwiespältig, sie sind mit ihren Fotokameras immer dicht am Geschehen, weil sie ihrer Chronistenpflicht nachkommen, gleichzeitig treibt sie der Ehrgeiz nach dem Foto an, das sonst kein anderer hat.

So wie uns der Film mitten in die brutale Geschichte hineinwirft, entlässt er uns am Ende auch wieder: ratlos, wie es so weit kommen konnte und ebenso ratlos, wie es nach der Eroberung des Weißen Hauses weitergehen wird, denn dass die Gesellschaft sich danach wieder zusammenfindet, dafür fehlen jegliche Anhaltspunkte.

Ein pessimistischer Film mit realistischen Szenen, laut und martialisch, nichts für schwache Nerven, der am Ende viele Fragen offen lässt.

 

 

Regie: Alex Garland

Drehbuch: Alex Garland

Kamera: Rob Hardy

Schnitt: Jake Roberts

Musik: Geoff Barrow, Ben Salisbury

 

Besetzung:

Kirsten Dunst, Wagner Moura, Cailee Spaeny, Stephen McKinley Henderson, Nick Offerman, Jefferson White, Nelson Lee, Evan Lai, Jesse Plemons,

 

A24/ DCM

109 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 18. April 2024

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ESjt2Mvh55g (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=c2G18nIVpNE (Englisch)

 

Im Kino: Abigail

Eine Gruppe von sechs Gangstern entführt im Auftrag eines Unbekannten ein Mädchen, um Lösegeld von dessen Vater zu erpressen. Die Entführer wissen nicht, für wen sie tätig werden und wer der Vater des Mädchens ist, vor allem aber wissen sie nicht, mit wem sie sich bei dem Mädchen angelegt haben…

Wer weder einen Blick auf das Filmplakat oder in den Trailer des Films geworfen hat, wird erst nach einer Weile von der Wendung der Handlung von einer routinierten Kidnapping-Geschichte zum – ebenso routinierten – Achtung Spoiler-Alert:  

 

Vampir-Horror-Film

 

überrascht.

Für alle anderen gibt es ein solides nach bewährten Mustern aufgebautes Schauer-Stück, bei dem es für eine Gruppe von Menschen, gefangen in einem riesigen verlassenen Haus, um den Kampf gegen eine fast unbesiegbare Macht ums nackte Überleben geht. Der winzige schwache Punkt, um den Gegner bzw. in diesem Fall die Gegnerin zu besiegen muss gefunden und dann natürlich in die Tat umgesetzt werden, dabei kann man sich den Spaß machen und vorhersagen, in welcher Reihenfolge die Akteure wohl eliminiert werden und wer am Ende womöglich überlebt.

Das Ganze ist schaurig-schön in Szene gesetzt, es gibt ein paar dezente Splatterszenen und sogar etwas Humor, aber nach der anfänglichen Wendung keine wirklichen Überraschungen mehr, denn auch das Ende fügt sich in das dem Genre gehorchenden Ablauf ein.

Wer auf Horrorstorys steht, wird durchaus gut unterhalten, auch wenn es insgesamt ein wenig an Originalität mangelt.

 

 

Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett

Drehbuch: Guy Busick, Stephen Shields

Kamera: Aaron Morton

Schnitt: Michael P. Shawver

Musik: Brian Tyler

 

Besetzung:

Melissa Barrera, Dan Stevens, Alisha Weir, Kathryn Newton, Kevin Durand, William Catlett, Angus Cloud, Giancarlo Esposito, Matthew Goode

 

Universal Pictures

2024

109 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 18. April 2024

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=nNOFPCJ7lqs (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=3PsP8MFH8p0 (Englisch)