David Moerk (Benno Führmann), eigentlich Übersetzer,
versucht sich an einem Roman und um sich ein paar Tipps zu holen, sucht er den
zurückgezogen lebenden Autor Henderson (Sir Ben Kingsley) in dessen Haus am
Meer auf, wo er ihm aus seinem Manuskript vorliest.
Sein Buch handelt zunächst vom mysteriösen Verschwinden
einer Frau namens Eva, die sich im Laufe der Geschichte als Davids eigene
verschwundene, mittlerweile für tot erklärte Frau (Tuva Novotny) entpuppt.
Mehr und mehr wird klar, dass David in dem Buch seine eigene Geschichte
verarbeitet, die ihn später in einen kleinen Ort führt, wo er das letzte
Buch des bekannten verstorbenen Schriftstellers Germund Rein übersetzen soll.
Von seiner Verlegerin (Veronica Ferres) hat er ein Manuskript und einen Brief
von Rein erhalten, der sich offensichtlich das Leben genommen und in dem Brief
bestimmt hat, dass sein Buch nicht in seiner Originalsprache veröffentlicht
werden darf. Nachdem sich David an die Übersetzung gemacht hat, stößt er immer
wieder auf seltsame Parallelen zum Verschwinden seiner Frau, bis eines Tages
etwas Unheimliches geschieht: David hört während einer Konzertaufnahme im Radio
ein Husten, das er meint, unter tausenden wiederzuerkennen: das Husten seiner
Frau Eva. Bedeutet dies, dass sie noch lebt? Besteht ein Zusammenhang zwischen
ihrem Verschwinden und dem Tod des Schriftstellers Rein? Und welche Rolle
spielt sein Gastgeber Henderson dabei?
Der Film entfaltet ein Verwirrspiel auf mehreren Ebenen –
hier David Moerk, der dem Autor Henderson vorliest, dort David und Eva bei
einem fatalen Urlaub, in dem Eva verschwindet, und schließlich Davids Versuche,
Licht ins Dunkel von Germund Reins Tod zu bringen. Wer es mag, dunklen
Geheimnissen nachzuspüren, wird gespannt allen Wendungen der Geschichte folgen,
muss dabei allerdings genau aufpassen, um nicht den Überblick über alle Fäden
zu verlieren, die kreuz und quer ausgelegt sind, um am Ende irgendwie
miteinander verknüpft zu werden.
Die Handlung wird allerdings ein bisschen dadurch gebremst,
dass der Film die Bilder nicht für sich sprechen, sondern in weiten Teilen von
Benno Fürmann als Erzähler aus dem Off begleiten lässt. Ein weiteres Manko
liegt darin, dass nicht erkennbar wird, in welchem Land die Handlung eigentlich
spielt. Außer Hendersons Haus mit Meerblick wirken manche Schauplätze irgendwo
angesiedelt zwischen Österreich, der Schweiz und dem Schwarzwald, dabei wird in
der Originalfassung fast durchgehend Englisch gesprochen, und vor allem sieht
man Beschilderungen in englischer Sprache, eine Merkwürdigkeit, die sicher der
internationalen Vermarktbarkeit des Films geschuldet ist, den Film aber
irgendwie heimatlos macht. Auch wenn mit dem internationalen Star Ben Kingsley
geworben wird, der Film wird einzig und allein von dem sehr intensiv agierenden
Benno Fürmann getragen, ein zunächst Getriebener, der mehr und mehr die Hoheit
über das Geschehen gewinnt.
Vorlage für den Film ist ein Buch des schwedischen Autors
Håkan Nesser, dem Dritten des erfolgreichen Schwedentrios neben Henning Mankell
und Stieg Larsson. Er ist der erste Teil einer „Intrigo“-Trilogie, drei Filme,
die inhaltlich nicht aufeinander aufbauen sollen, deren zweite und dritter Teil
(„Samaria“ und "Dear Agnes") aber bereits im nächsten Jahr folgen und
ebenfalls von Daniel Alfredson inszeniert wurden, dem Regisseur, der bereits
bei zwei Teilen der „Millenium“-Filme Erfahrung im Genre gesammelt hat.
Regie: Daniel
Alfredson
Drebuch:
Daniel Alfredson, Birgitta Bongenhielm, b/a Roman Håkan Nesser
Kamera: Pawel
Edelman
Musik: Anders
Niska, Klas Wahl
Darsteller:
Sir Ben Kingsley,
Benno Fürmann, Tuva Novotny, Veronica Ferres, Michael Byrne, Daniela Lavender
20th Century Fox
20th Century Fox
106 min.
Deutscher Kinostart:
25.Oktober 2018
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