Die
Brüder Georg (Bjarne Mädel) und Christian (Lars Eidinger) haben sich
seit 30 Jahren nicht gesehen. Während Georg als Tischler im heimischen
Schwarzwald geblieben ist, zog es Christian hinaus in die Welt. Nun kehrt
Christian als erfolgreicher und weitgereister Manager zur Beerdigung des Vaters
zurück und mit Georg scheint ihn nicht mehr viel zu verbinden. Aber während
einer durchzechten Nacht, in der sie das Elternhaus, ihre alten Zimmer und den
Dachboden durchstöbern, kehren schnell all die gemeinsamen Erinnerungen zurück.
Als sie auf ihre Pläne für eine Deutschlandtour stoßen, die sie nie gemacht
haben, machen sie sich spontan und beflügelt vom Alkohol, auf ihren alten Mofas
auf den Weg, vom Schwarzwald an die Ostsee und es beginnt eine Reise, voller
schräger, witziger aber auch berührender Begegnungen, und am Ende erreichen sie
nach vielen Irrungen und Wirrungen das damals gesetzte Ziel: Einmal in die
Ostsee pinkeln…
Einer der schönsten deutschen Filme seit langem, mit bestens
aufgelegten Protagonisten
und einer Riege von namhaften Stars in Gastrollen,
die ihresgleichen sucht: Sandra Hüller, Jella Haase, Franka Potente, Alexandra
Maria Lara und Jördis Triebel geben sich ein vergnügliches Stelldichein, und
Wotan Wilke Möhring darf sich auch noch richtig austoben, bis Georg und
Christian auch an ihm als letztem Hindernis vor ihrer Missionserfüllung vorbei
rauschen, inzwischen reduziert auf nur noch einem Mofa. Lars Eidinger muss endlich einmal nicht den Psychopathen geben und darf zeigen, dass er auch komisch kann, die Chemie zwischen ihm und Bjarne Mädel stimmt in jeder Szene. Die Abenteuer auf ihrer Reise machen Spaß, augenzwinkernde Bezüge zur Mutter aller Roadmovies „Easy Rider“ sind nicht zu verleugnen, glücklicherweise bleibt ihnen das tragische Ende erspart. Dafür entwickelt sich ganz nebenbei die Annäherung des ungleichen Brüderpaares, behutsam und anrührend offenbaren beide einander nach und nach ihre innersten Geheimnisse, und arbeiten so verschüttet geglaubte Gefühle und vernachlässigte und verpasste Chancen aus ihrer Vergangenheit auf.
Das Ganze ist leicht und unverkrampft in Szene gesetzt, ohne plumpe oder unter die Gürtellinie zielende Gags, die so gerne genutzt werden, um auf den schnellen Lacher zu zielen, insofern hebt sich der Film wirklich wohltuend von vielen deutschen Komödien der letzten Zeit ab – Empfehlung: unbedingt ansehen!
Regie: Markus
Goller
Drehbuch:
Oliver Ziegenbalg
Kamera: Frank
Griebe
Musik: Andrej
Melita
Darsteller:
Lars Eidinger, Bjarne
Mädel, Sandra Hüller, Jella Haase, Franka Potente, Alexandra Maria Lara, Jördis
Triebel, Wotan Wilke Möhring, Martin Brambach
Sony Pictures
116 min.
Deutscher Kinostart:
31.Oktober 2018
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