Wenn einem Film dieses Zitat von D.H. Lawrence vorangestellt
wird, ahnt man: es wird hart. Wir werden zurückgeführt in das Jahr 1892, der
Wilde Westen ist beinahe gezähmt, die Büffel sind ausgerottet und die Indianer
in Reservate oder andere Gefängnisse gesperrt. Aber es sind auf allen Seiten
Wunden geschlagen worden, die noch lange nicht verheilt sind.


Western sind eine aussterbende Film-Gattung, dabei scheinen
sich gerade zur Zeit überall auf der Welt die Cowboys zu tummeln. Hier wird in
gewaltigen und gewaltsamen Bildern eine Zeit heraufbeschworen, in der Männer
noch Männer und Frauen ihrem Schicksal mehr oder weniger hilflos ausgeliefert
waren. Kriegführen war trotz vorhandener Feuerwaffen noch echtes Handwerk und
kein Computerspiel, wobei die Einen um die Vorherrschaft und die Anderen um
ihre Existenz kämpften. Der Film macht das Selbstverständnis noch einmal
deutlich, mit dem die weißen Besatzer sich das weite, wilde Land untertan
machten, während ganz leise jetzt, wo alles schon zu spät ist, der Zweifel
anklingt, ob das alles so richtig war. Der Wildheit der Natur haben nur die
Stärksten etwas entgegenzusetzen, aber langsam und unaufhaltsam frisst sich die
sogenannte Zivilisation hinein in die scheinbar endlosen Weiten der Prärie, bis
nichts mehr so ist, wie es einmal war.
Erst wenn es nichts mehr zu erobern gibt, werden die Krieger
vielleicht eines Tages ihr grausames und blutiges Geschäft einstellen, im
Moment sieht es allerdings noch nicht danach aus. Die Szenarien mögen sich
verändert haben, die Menschen haben es nicht und der Satz von D.H. Lawrence
lässt sich mühelos von der amerikanische Seele auf alle artverwandten in der
ganzen Welt übertragen.

Christian Bale, mit schwerem Schnäuzer bewehrt, spielt den schweigsamen,
stoischen Captain, sein Blick verrät selten eine Gemütsregung, und hätte es
nicht die allerletzte Szene des Films gegeben, müsste man ihn als
hoffnungslosen seelischen Krüppel abschreiben. Aber in dieser einen Szene
offenbart er, dass in ihm doch noch etwas lebt. Leider haben er und all die
anderen Krieger bis zu solch einem Moment schon so viel Schmerz und Leid
verursacht, dass es schwerfällt, ihnen die Absolution zu erteilen, und es sieht
auch gut 120 Jahre später immer noch nicht danach aus, als würden diese Männer
in absehbarer Zukunft aussterben, es wird weiter gekämpft und gelitten, von
Männern, die glauben, sie wüssten, was sie tun.
Regie: Scott
Cooper
Drehbuch: Scott Cooper
Kamera: Masanobu Takayanagi
Kostümdesign: Jenny Eagan
Drehbuch: Scott Cooper
Kamera: Masanobu Takayanagi
Kostümdesign: Jenny Eagan
Darsteller:
Captain Joseph
Blocker – Christian Bale
Rosalie Quaid – Rosamund Pike
Häuptling Yellow Hawk – Wes Studi
Rosalie Quaid – Rosamund Pike
Häuptling Yellow Hawk – Wes Studi
Black Hawk – Adam
Beach
Sgt. Charles Wills – Ben Foster
Corp. Henry Woodsen – Jonathan Majors
Rory Cochrane, Jesse Piemons, Timothée Chalamet
Sgt. Charles Wills – Ben Foster
Corp. Henry Woodsen – Jonathan Majors
Rory Cochrane, Jesse Piemons, Timothée Chalamet
Universum Film/ Central Film
USA 134 min.
Kinostart: 31. Mai
2018