Blog-Archiv

Dienstag, 8. März 2022

Im Kino: Jackass Forever

Sie sind wieder da! Zum wahrscheinlich letzten Mal – kann man das wirklich glauben? –  ist die alte Truppe um Johnny Knoxville zurück, um auf der großen Leinwand ihre verrückten, wahnsinnigen, idiotischen, brutal schmerzhaften und grandios unterhaltsamen Stunts zu präsentieren, das Spiel mit der Schadenfreude wird offensichtlich nicht alt.

Bei Stunts geht man normalerweise davon aus, dass deren Ausführung zuvor bis ins kleinste berechnet wurden, um das Risiko maximal zu verringern, ob dies tatsächlich gewährleistet ist, wenn man gefährliche Tiere wie Stiere, Bären oder Geier – von Bienen, Spinnen oder Skorpionen einmal ganz abgesehen – in die Show einbindet, daran bestehen dann doch erhebliche Zweifel. Und die Späße sind – buchstäblich – so weit unten angesiedelt, dass zarte Gemüter und Schöngeister dem Ganzen Spektakel eher verstört beiwohnen werden, wenn sie sich den Film überhaupt antun wollen – aber niemand sage hinterher, er sei nicht gewarnt worden!

Für alle anderen ist der Film ein Riesenspaß, und genau den scheinen auch die Akteure selbst zu haben, völlig schmerz- und schambefreit zünden sie ein Feuerwerk irrer Mutproben, dass einem Hören und Sehen vergeht, und haben damit für alle Nachahmer im Internet die Latte – öhöm… – noch einmal recht hochgelegt. So wie in anderen Formaten Titten und Ärsche die Hauptrolle spielen, sind es hier immer wieder Schwänze und Eier, die mit Lust am Schmerz malträtiert werden, so dass der obligatorische Warnhinweis, der diesen Filmen stets voran- und noch einmal nachgestellt wird, eigentlich überflüssig sein dürfte: Wer würde diese Dinge tatsächlich freiwillig und in aller Öffentlichkeit nachmachen???

Die Jungs – und auch ein Mädel ist mittlerweile dabei – schenken sich nichts, Knoxville und Steve-O sind zwar in die Jahre gekommen, ihr kindlicher Spaß am Zerstören und Quälen ist es auf keinen Fall. Vielleicht sind es die aktuellen Zeiten, aber der Film kommt irgendwie genau richtig, die krudeste Mischung aus Dschungel-Camp und „Versteckte Kamera“, die man sich vorstellen kann, völlig sinn- und geschmacklos, dabei voller scheinbar unbeschwertem pubertärem Anarcho-Humor, nicht nachdenken, einfach nur „genießen“, alles andere ist schon deprimierend genug!.

 


Regie: Jeff Tremaine

Drehbuch: nach Konzepten von Jason 'Wee Man' Acuña, Eric André, Derrick Beckles, Colton Dunn, Dave England, Spike Jonze, Johnny Knoxville, Nick Kreiss, Knate Lee, Preston Lacy, Bam Margera, Ehren McGhehey, Chris Pontius, Sarah Sherman, Steve-O, Jeff Tremaine, Andrew Weinberg

Kamera: Dimitry Elyashkevich

Schnitt: Sascha Stanton Craven, Matthew Kosinski, Matthew Probst

Musik: Joseph Shirley

 

Besetzung:

Johnny Knoxville, Steve-O, Chris Pontius, Dave England, Jason „Wee-Man“ Acuña, Ehren McGhehey, Preston Lacy, Sean McInerney, Zach Holmes, Davon Wilson, Eric Manaka, Rachel Wolfson, Spike Jonze. Jeff Tremaine, Dimitry Elyashkevich, Rick Kosick

Paramount Pictures Germany

USA 2022 

96 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 10. März 2022

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=DR_c2ghqAjg (Deutsch)

              https://www.youtube.com/watch?v=FNq-QT2Jpng (Englisch)

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen